Zahlen mit vielen Nullen, eine kränkende Perspektive, ein sich ausweitendes Universum und das kurze Leben im Anthropozän.
Kein Grund zur Eitelkeit: Der Mensch ist nicht so wichtig, wie er glaubt. Ich möchte hier seine Existenz – die Zeit, in der der Mensch gelebt haben wird; die Zeit, bis die Biologie auf der Erde beendet sein wird – in eine angemessene Perspektive rücken. Der Mensch ist weder die Krone einer Schöpfung noch das Ziel der Evolution. Auch wenn sich einige Menschen für das Ebenbild Gottes halten: Dieses spiegelt eher den Charakter seiner Erfinder wider als die universelle Stellung der Menschheit. Um es klar zu sagen: Der Mensch ist nicht der Grund, warum es vor 14 Milliarden Jahren geknallt hat!
Wenn wir den Zeitraum, in dem der Mensch gelebt haben wird, in Bezug zur Existenzdauer unseres Universums setzen, werden wir sehr überrascht sein. Wie kurz ist doch die Lebensdauer des Homo sapiens! Ich finde es großartig, dass die Astrophysik in der Lage ist, solche Schätzungen und Berechnungen zu liefern.
Die Zeitspanne der Existenz unseres Universums wird auf etwa 1080 bis 1090 Jahre geschätzt. Das ist eine Zahl mit achtzig bis neunzig Nullen, also in etwa 1 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 Jahre. Wir befinden uns jetzt gerade bei 13,8 Milliarden, 1,38 × 1010 Jahre nach dem Urknall. Das ist eine Zahlmit 11 Ziffern: 13 800 000 000 Jahre. Das Universum ist also erst am Anfang seiner Existenz. Und das ist jetzt die gute Nachricht: Wir müssen nicht befürchten, dass das Universum zu Ende geht, während es uns Menschen noch gibt.D