: David Weber, Timothy Zahn, Thomas Pope
: Der Aufstieg Manticores: Ruf zu den Waffen Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732530427
: Manticore-Reihe
: 1
: CHF 6.30
:
: Science Fiction
: German
: 590
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Im Sternenkönigreich Manticore herrscht weiterhin Streit darüber, in welche Flotte man am besten investiert. Während eine Partei an der Royal Manticoran Navy festhält, glaubt die andere, dass der Patrol and Rescue Service für die Verteidigung der kleinen Nation absolut ausreicht. Diese Grabenkämpfe kommen der Terranische Axelrod Corporation sehr gelegen, die im Sternsystem von Manticore einen Wurmlochknoten vermutet. Und sie sind bereit, diesen auch mit Gewalt unter ihre Kontrolle zu bringen ...



David Weber ist ein Phänomen. Er ist ungeheuer produktiv und hat zahlreiche Fantasy- und Science-Fiction-Romane geschrieben. Weltweite Popularität erlangte er mit der HONOR-HARRINGTON-Reihe, deren Bände regelmäßig auf der New-York-Times-Bestsellerlist landen, und die nicht nur in den USA zu den bestverkauften SF-Serien zählt. David Weber wird häufig mit C. S. Forester verglichen, aber auch mit Autoren wie Heinlein und Asimov. Er lebt heute mit seiner Familie in South Carolina. Timothy Zahn ist ein New-York-Times-Bestsellerauto und Hugo Award-Gewinner. Der in Chicago geborene Autor hat einen Master in Physik. Er hat zahlreiche Science-Fiction- sowie Fantasy-Romane geschrieben, darunter auch die bekannte THRAWN-Trilogie, die im Star-Wars-Universum angesiedelt ist. Neben der Science Fiction gilt sein Interesse der Klassischen Musik und Kreuzworträtseln. Timothy Zahn ist verheiratet, Vater eines Sohnes und lebt in Oregon.

2


»Bei jeder sogenannten Krise«, intonierte Breakwater, und seine volltönende Stimme hing im Sitzungssaal des Oberhauses, als wäre sie ein Bestandteil der Luft dort, »gibt es den Moment, in dem man sich fragt, ob man nun lachen oder weinen soll. Zu meinem großen Bedauern muss ich sagen, dass für mich dieser Moment eingetreten ist, wenn es um die gewaltigen Kraftanstrengungen des Sternenkönigreichs geht, gefährliche Banden grausamer, aber nur schwer fassbarer Piraten aufzugreifen.«

Vier Sessel zur Linken von Breakwater ließ Gavin Vellacott, Baron von Winterfall, unauffällig den Blick durch den ganzen Saal schweifen. Er musterte die Gesichter der Anwesenden und versuchte automatisch, anhand der Mimik auf Stimmung und Position zum Disputierten zu schließen. Bei derartigen Analysen würde er niemals so gut werden wie … sagen wir: die Baronin von Castle Rock oder Breakwater selbst. Aber zehn T-Jahre Übung hatten seine Fähigkeiten darin enorm verbessert.

Zehn Jahre!

Es war ein außergewöhnliches Jahrzehnt gewesen. Anfänglich hatte Gavin sein Dasein auf der untersten Ebene der parlamentarischen Machtpyramide gefristet: Seine Anwesenheit im Oberhaus hatte er nur der glücklichen Fügung zu verdanken, dass ein halbes Jahrhundert zuvor seine Großeltern zufälligerweise zu den ersten fünfzig Investoren der Firma Manticore Limited gehört hatten. Eigentlich war damit zu rechnen gewesen, dass der Gang der Geschichte ohne Winterfall stattfände. Er wäre nur ein weiterer namenloser Adeliger, dessen Beitrag zu eben dieser Geschichte darin bestünde, stets so abzustimmen, wie es die mächtigeren und einflussreicheren Lords verfügt hatten.

Dann hatte, aus heiterem Himmel, Breakwater ihn in seinen inneren Zirkel eingeladen. Gavin war Teil jener Gruppe von Lords und Ladys geworden, die dem Kanzler bei seinem Bemühen beistanden, gegen das Schwarze Loch für Ressourcen und Gelder gleichermaßen anzugehen, zu dem sich die Royal Manticoran Navy ausgewachsen hatte.

Natürlich hatte sich Breakwater nicht einfach aufs Geratewohl für ihn entschieden, das wusste Gavin. Es gab subtile, aber durchaus gute politische Gründe für den Kanzler und sein Komitee für Militärische Vernunft, aus der großen Schar möglicher Anwärter gerade einen ganz bestimmten jungen Baron auszuwählen. Dazu gehörte nicht zuletzt die Tatsache, dass Gavins Halbbruder Travis Long just zu eben jener Navy gegangen war. Wenn enge Familienangehörige für die eine oder andere Organisation tätig waren, war es im Allgemeinen logisch, dass man alles daran setzte, das Beste für diese Organisation zu wollen.

Trotzdem war bei jener ersten Besprechung in Breakwaters Arbeitszimmer eines unmissverständlich klar gewesen: Der Kanzler ging davon aus, mit Gavin jemanden in seinen Reihen zu wissen, der – stumm und still – seine Politik und Ränkespiele unterstützte, die ihm, Breakwater, weitere Macht und Ansehen einbrächten. Das hatten er und die anderen Angehörigen seines inneren Kreises sogar ausdrücklich gesagt.

Gavin wäre mehr als bereit gewesen, genau diese Rolle zu übernehmen. Ein Abglanz von Ruhm und Ansehen war immer noch besser alsgar kein Ruhm und Ansehen.

Doch zur großen Überraschung aller Beteiligten war es anders gekommen. Während einer Besprechung der höchsten Kreise hatte man Gavin eine Frage gestellt, die er nicht nur beantwortet, sondern zu der er auch einen Vorschlag unterbreitet hatte … und seitdem hielt ihn die ganze politische Welt für eine Stimme der Vernunft und der Kompromissbereitschaft. Dieganze politische Welt. Von Seiner Majestät König Michael an abwärts.

Gavin hatte damit gerechnet, dass bald schon jemand anders im Rampenlicht stünde. Doch zu seiner eigenen großen Überraschung war das nicht geschehen.

Er hatte dasPhobos-Debakel überstanden, ebenso Dapplelakes Untersuchung dieses Zwischenfalls. Diese Untersuchu