: Jürgen Alberts
: J.B. Cool meets Jesus Christ Und andere Stories vom bekifften Bremer Detektiv
: Edition Temmen
: 9783837880410
: 1
: CHF 1.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 118
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
J.B. Cool bekommt einen Auftrag. Von ganz oben. Er soll herausfinden, was eigentlich in den neun Monaten des Jahres geschieht, in denen Jesus Christus nicht auf Erden weilt. Bei seinen alles andere als geradlinig verlaufenden Recherchen rückt der Detektiv auch in den Vatikanstaat, ja bis zum Papst persönlich vor. Seit Jahren schon geistert Jürgen Alberts stets bekiffte Hauptfigur durch die Hansestadt Bremen. Die Aufträge des J.B. Cool haben es in sich: Einmal soll er herausfinden, warum der einstige Tabellenführer Werder Bremen abgestiegen ist, ein anderes Mal hält ihn die vergrätzte Weser auf Trab, die aus Protest gegen Verschmutzung und miese PR-Tricks von der Bildfläche verschwunden ist. J.B. Cool, genußsüchtig aber glücklos, hat bislang noch keinen seiner Fälle gelöst. Mit seinem Bändchen 'J.B. Cool meets Jesus Christ' legt Jürgen Alberts die erste Sammlung ausgewählter Heldentaten des 'größten Versagers im Detektivgewerbe' vor. Und daß dieser Krimi ausgerechnet in der Bremer Edition Temmen erscheint, kann angesichts des Lokalkolorits ganz und gar nicht verwundern.

J.B. Cool meets Jesus Christ

An Xmas-Story

Als ich an diesem dezemberlichen Morgen in das Innere meines Kopfes sah, wußte ich, daß die Zeit der Ruinen angebrochen war: überall gedankliches Gerümpel, verlassene winterliche Baulücken, Angefangenes, Halbfertiges, Unvollendetes. Dazwischen eine Lage Rauschmittel, die jeden Vorarbeiter vom Gerüst gestürzt hätte.

Mit schwankenden Gedankengängen fertig zu werden, gelingt ja nicht nur Meerschweinchen oder Staatssekretären, es ist zum Volkssport geworden, seit zum Frühstück jede Menge Happypillen gereicht werden. Dreimal täglich, zwingt Lachen rein, Entertaintaintainment total.

Ich verdutzte.

Mein Schreibtischstuhl, ein Fünfroller vom TÜV abgenommen, hatte die Farbe gewechselt. Und auch die Form. Überhaupt, er sah ziemlich barock aus. Oder war es doch Rokoko?

»Theo«, rief ich in die Kochkombüse, »hast du eine Anschaffung getätigt? Und wenn, von welchem Geld? Beantworte die zweite Frage zuerst!«

Das Schweigen konnte nicht lauter sein. Das schiere Nichts als Antwort auf die gestrige Streitfrage, einen bitteren Disput, Thema: Das Stockige im Alltag, wie Bloch es prinzipiell hoffnungsvoll formulierte, und wie es weggeht. Theo war ganz anderer Meinung. Ich hielt dagegen, daß die chemische Gehirnwäsche für mich auch eine Lösung sein könne. Natürlich nicht für Karl Marx, dessen Satz »Opium ist Opium für das Volk« weiterhin Bestand hat.

»Aua«, sagte der Schreibtischstuhl vernehmlich, als ich mich niedersetzte. Nun konnte er auch noch sprechen, der Rokokochair. Wer hat schon den singenden Särgen aus Toronto gelauscht?

Ich fuhr hoch.

Ganz bleich.

Drehte mich um.

Da stand mein altes Stück wieder an seinem Platz. Genug der Ha