: Cassandra Clare, Holly Black
: Magisterium Der Schlüssel aus Bronze
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732529384
: Magisterium
: 1
: CHF 5.60
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: Erzählende Literatur
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Nachdem Call und seine Freunde unter Einsatz ihres Lebens den Feind des Todes abgewehrt haben, richtet das Magisterium eine Party für sie aus. Statt zu feiern, muss Call jedoch den Angriff eines Chaosbesessenen abwehren. Eigentlich sollte das Wesen im Verließ unter der Schule festsitzen, doch irgendjemand hat es herausgelassen. Es muss im Magisterium jemanden geben, der Call töten will. Oder sind vielleicht sogar beide Makaris in Gefahr? Die Freunde setzen alles daran, um dem Spion in den eigenen Reihen auf die Schliche zu kommen - und bemerken fast zu spät, wer es ist, dem sie auf gar keinen Fall vertrauen dürfen ...

ERSTES KAPITEL


Call nahm die letzten Feineinstellungen an seinem Roboter vor und sandte ihn dann direkt in den »Ring« – einen mit blauer Kreide umrissenen Bereich auf dem Garagenboden. Das war die Kampfzone für die Roboter, die Aaron und er mühevoll mit Autoersatzteilen, Metallmagie und viel Paketband gebastelt hatten. Auf dem mit Benzin getränkten Betonboden würde einer der beiden Roboter tragisch in Stücke gerissen werden, während der andere den Sieg davontrug. Der eine war dem Aufstieg, der andere dem Niedergang geweiht. Aarons Roboter tuckerte vorwärts, stieß einen Arm nach vorn, schwankte und riss Calls Roboter den Kopf ab. Funken stoben.

»Voll unfair!«, schrie Call.

Aaron antwortete mit einem Schnauben. Er hatte einen Schmutzstreifen auf der Wange, und seine Haare standen hoch, nachdem er sie frustriert zerwühlt hatte. Die erbarmungslose Sonne von North Carolina hatte ihm einen Sonnenbrand auf der Nase und Sommersprossen beschert. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem eleganten Makar, der den vergangenen Sommer auf Gartenpartys verbracht und mit langweiligen Wichtigtuern gepflegte Unterhaltung betrieben hatte.

»Tja, ich kann offenbar besser Roboter bauen als du«, sagte Aaron lässig.

»Ach ja?«, entgegnete Call und konzentrierte sich. Schließlich bewegte sich sein kopfloser Roboter vorwärts, erst langsam, dann, von der Metallmagie wiederbelebt und beflügelt, immer schneller. »Und was ist damit?«

Calls Roboter hob den Arm, aus dem Feuer wie Wasser aus einem Schlauch schoss, und besprühte Aarons Roboter mit Flammen. Sein Gegenspieler rauchte plötzlich am ganzen Körper, und obwohl Aaron zum Löschen Wassermagie beschwor, kam jede Hilfe zu spät. Das Paketband brannte lichterloh, und sein Roboter löste sich in einen Haufen rauchender Einzelteile auf.

»Krass!«, jubelte Call, der den Rat seines Vaters, sich als großzügiger Gewinner zu erweisen, in den Wind schlug. Mordo, Calls chaosbesessener Wolf, schreckte aus dem Schlaf hoch, als ein Funke sein Fell traf. Er bellte aus vollem Hals.

»Hey!«, schrie Calls Vater Alastair; er kam aus dem Haus und sah sich mit wildem Blick um. »Nicht so nah an meinem Auto! Das habe ich gerade erst repariert.«

Call reagierte entspannt auf den Vorwurf. Er fühlte sich schon den ganzen Sommer ziemlich locker und hatte sogar aufgehört, Kriegstreiberpunkte an sich selbst zu verteilen. Alle gingen davon aus, dass der Feind des Todes, Constantine Madden, tot war – besiegt von Alastair. Nur Aaron und Tamara, Calls eher widerstrebender Freund Jasper DeWinter und Calls Vater kannten die Wahrheit – nämlich, dass Call selbst de