: Barbi Markovi?
: Superheldinnen
: Residenz Verlag
: 9783701745210
: 1
: CHF 12.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Atembe aubend schräg: Barbi Markovics Stadtroman ist eine Ode an den Pessimismus und an drei absolut zeitgenössische Superheldinnen Jeden Samstag treffen sich drei Superheldinnen im heruntergekommenen Café Sette Fontane zu einer Arbeitssitzung: Mascha, die mutige Stütze der Gruppe, Direktorka, unerfahren, aber experimentierfreudig, und Marijas Enkelin mit dem dehnbaren Gewissen und der Rache im Blut. Sie verfügen über dunkle, chaotische Kräfte, bringen Gerechtigkeit in die Vorstädte und planen vergeblich ihren Aufstieg in den Mittelstand. 'Blitz des Schicksals' und 'Auslöschung' sind ihre Waffen, mit denen bereits Großmutter Marija ein ganzes Land destabilisierte. Nach gescheiterten Auftritten und schmerzhaften Lehrzeiten in Berlin, Belgrad, Sarajevo und andern Städten triumphieren die 'Superheldinnen' im bösesten aller Happy Ends.

Barbi Markovi?, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien. 2009 machte Markovi? mit dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman 'Ausgehen' Furore. 2016 erschien der Roman 'Superheldinnen', für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. 2017 las Barbi Markovi? beim Bachmann-Preis. 2023 erhielt Barbi Markovi? den Kunstpreis Berlin für Literatur. 2024 erhielt Barbi Markovi? für 'Minihorror' den Preis der Leipziger Buchmesse und den Carl-Amery-Literaturpreis für ihr literarisches Werk. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: 'Die verschissene Zeit' (2021) und 'Minihorror' (2023).

4.


Ich erzählte Direktorka, dass ich an jenem Tag erfro ren wäre, hätte ich mich nicht ab und zu in ein Fast-Food-Lokal setzen können. Mit meinem entfernten Verwandten hatte ich nichts Genaues ausgemacht und wusste daher nicht, wie lange ich würde warten müssen.

Im Unterschied zu jenen Menschen, die nie frei willig umziehen würden, die in demselben Ort, in dem sie aufgewachsen sind, studieren, Kinder kriegen und schließlich sterben, aber auch im Unterschied zu jenen, die gern und ständig umziehen, habe ich nur wenige Male die Stadt gewechselt, und auch nur dann, wenn ich dazu gezwungen war. Ich fürchtete mich vor Neuanfängen und war der Überzeugung, dass diese Angst gerechtfertigt sei. Ich spielte ein Spiel ohne klare Regeln