Orte und Regionen
Texel im Überblick
Gerade einmal zwanzig Minuten Fahrt mit der Fähre trennt Texel von Den Helder, und dennoch scheinen Welten zwischen der Insel und dem Festland zu liegen: Texel wird als „Land für sich“ bezeichnet und als„ganz Holland in Klein“. Hier gibt es eigentlich alles, was es an der „overkant“ (also auf dem gegenüberliegenden Festland, das sich übrigens in den Augen der Inselbewohner von Den Helder bis zum Südpol zieht) auch gibt – nur komprimierter und besser. DieSonne scheint auf Texel 30 Prozent häufiger als im Rest der Niederlande, dieDünenlandschaft ist viel beeindruckender als auf dem Festland und wurde sogar zum Nationalpark ernannt. DerStrand der Insel ist mit 30 Kilometern scheinbar endlos lang, und sogar die berühmten holländischenTulpenfelder kann man hier entdecken. Von den anderen Holland-Klassikern wie Windmühlen mal ganz abgesehen, denn die gibt es natürlich auch. Auch inkulinarischer Hinsicht fehlt es den Texelanern an nichts: Das beste Lammfleisch kommt von der Insel und ein hervorragendes Bier aus der eigenen Brauerei, das mit Dünenwasser und Insel-Getreide gebraut wird. Auf Texel wird Likör gebrannt, Käse gemacht, Eis und Schokolade hergestellt, Spargel gestochen, Obst geerntet, es werden Kartoffeln angebaut und Pilze gezüchtet – alles von eigenem Grund und Boden. Und das Meer schenkt Fische, Muscheln und sogar Austern. Auf diese kulinarische Vielfalt ist man stolz.
Satellitenaufnahme von Texel mit der Sandplatte De Razende Bol vor der Südspitze der Insel (012tx-wp)
Die Inselorte
Mit den vielen Gästen teilt man gern, ist man sich auf der Insel doch der Bedeutung desTourimus bewusst. Rund vier Millionen Übernachtungen jährlich verzeichnet die Insel, wobei 86 Prozent der Gäste „Wiederholungstäter“ sind. Hochburg der Touristen ist der an der Nordsee gelegene BadeortDe Koog {8}, an dessen langgestrecktem Strand hübsche weiße Badehäuschen stehen. Touristen finden hier alles, was das Herz begehrt: gute Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, viele Hotels und eine Surfschule. Zwar erinnert die zur Fußgängerzone umgewandelte Dorpsstraat (Dorfstraße) mit den Souvenirgeschäften und den ihre Menüs anpreisenden Lokalen ein bisschen an italienische Touristenzentren, doch auch das kann durchaus seinen Reiz haben. Familien mit Kindern wird hier viel geboten.
Etwas beschaulicher geht es – abgesehen von der Insel-Hauptstadt Den Burg {1} – in den anderen Insel-Dörfern zu. Sehr idyllisch und ruhig ist das nur 400 Einwohner zählende DorfDe Waal {5}, das mit einer Kirche, liebevoll herausgeputzten kleinen Häusern und einem Kulturhistorischen Museum aufwartet. Hier gibt es nur zwei kleinere Hotels. Im Nordosten der Insel liegtOosterend {15}, das viele für den schönsten Ort der Insel halten. Die schmalen Gassen sind von kleinen Giebelhäusern gesäumt und vor der hübschen Maartenskerk {16} schmeckt der Kaffee mit Kuchen besonders gut.
Auch der im Süden der Insel gelegene OrtDen Hoorn {27} ist eher ein ruhiger Flecken. Schon von Weitem ist die weiße Kirche mit dem spitz zulaufenden Turm zu sehen – vor allem im Frühling ein beliebtes Fotomotiv, wenn rund um Den Hoorn die Tulpen und Narzissen auf den Blumenfeldern blühen. Etwas turbulenter geht es eigentlich nur im Juni zu, wenn das Kultur-Festival Lange Juni (–>) stattfindet. Pluspunkt des Ortes ist sicherlich auch seine Nähe zu den einmaligen Naturschutzgebieten De Geul {31} und De Hors {30}.
Das am Wattenmeer gelegene DorfOudeschild {19} war früher der Fährhafen der Insel. Heute stechen hier vom Hafen aus die Fischer und Ausflugsboote zu den Seehundbänken und zum Krabbenfangen in See. Kein Wunder, dass man hier auch sehr gut Fisch essen kann. Weiteres Highlight: das Museum Kaap Skil {22} mit den urigen Fischerhäusern und der Windmühle auf dem Außengelände.
Im Norden liegt der jüngste Ort der Insel:De Cocksdorp {10}, ein hübsches Dorf mit der Kikkertstraat als Zentrum und drumherum eine Reihe von Campingplätzen und Bungalowparks, eingebettet in eine Dünenlandschaft. Highlights sind der knallrote Leuchtturm am breiten Sandstrand und der romantisch anmutende, hölzerne Bootsanleger der Fähre nach Vlieland.
Last but not least wäre da noch die Insel-HauptstadtDen Burg {1}, die im Jahr 2015 ihr 600-jähriges Bestehen als Stadt feiert. Dafür ist Den Burg mit seinen rund 7000 Einwohnern aber eher klein und gemütlich. Der auf einen mittelalterlichen Grundriss zurückgehende Stadtkern ist kreisförmig angelegt. Im Zentrum liegt der kleine Stenenplaats mit Straßencafés und Restaurants, drumherum laden Gassen zum Shoppen und Bummeln ein. In Den Burg finden Besucher die Touristeninformation, in den Niederlanden VVV genannt, eine Apotheke, Ärzte und ein Kino.
Texel und die Natur
Die meisten Texel-Besucher kommen wegen der Strände und der beeindruckenden Natur, deren Einzigartigkeit und Schönheit sich oftmals erst bei näherem Hinsehen eröffnet. Das DünentalDe Slufter {34} beispielsweise ist das einzige Gebiet der Niederlande, in welches das Meer ungehindert eindringen darf. Und so kommt es, dass nach einer Sturmflut die ganze Talsenke unter Wasser steh