: Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker
: Sissi, Stones und Sonnenkönig Geschichten unserer Jugend
: Residenz Verlag
: 9783701745234
: 1
: CHF 12.60
:
: Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein heiter-ironischer Rückblick auf eine Zeit, die von Optimismus getragen war. Zwischen 1955, als Leopold Figl »Österreich ist frei!« verkündete, und 1978, als der Sonnenkönig Bruno Kreisky die Zwentendorf-Abstimmung verlor, liegt ein Vierteljahrhundert, in dem sich viel tat: Kurioses, Emanzipatorisches, Revolutionäres und Restauratives. Es geht um verrückte Zeiten: Um die Kukuruzwette zwischen Österreich und der Sowjetunion und ein Ferkel als Trophäe. Um die 'Saupitteln', deren 'Yesterday' schon übermorgen keiner mehr kennen, und um Heinz Conrads, der unvergessen bleiben wird. Um linke Revoluzzer und katholische Sektierer. Mit heiterer Wehmut und bittersüßer Ironie blicken Steinhauer und Schindlecker auf drei turbulente Jahrzehnte zurück.

Erwin Steinhauer wurde 1951 in Wien geboren. Er ist Schauspieler und Kabarettist. Steinhauer spielte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen, sowie am Burgtheater und am Theater in der Josefstadt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien (2010). Fritz Schindlecker wurde 1953 in Tulln geboren. Schrieb zahlreiche Kabarettprogramme für Lukas Resetarits und Erwin Steinhauer sowie Theaterstücke und arbeitete auch als Fernsehautor. Mitbegründer des Verlags für Gesellschaftskritik und des Labels Extraplatte.

Unsere 1950er


Die Erinnerung ist oft das Schönste im Leben, glaube ich.

ROMY SCHNEIDER
am 26. November 1954,
im Alter von 16 Jahren;
Schauspielerin
(1938–1982)

»Was wollts denn ihr über die Fünfzigerjahre sagen? Die habts ihr doch gar nicht richtig erlebt!«

Die Kollegin meint das ernst. Wir wüssten gar nicht, sagt sie, was damalswirklich los gewesen sei.Sie aber schon. Dabei ist sie sonst gar nicht so rasend darauf erpicht, speziell zu betonen, dass sie ein paar Jahre älter ist als unsereiner. So verkündet sie jetzt lautstark,sie habe noch die Russen gesehen mit der »Puschka«,sie habe als Volksschulviertklässlerin den ersten »Tag der Fahne« im 56er Jahr mitgefeiert, undsie sei schon mit dreizehn ein Elvis-Fan gewesen. Ja, so sind sie, die Zeitzeugen: sie haben nicht nur alles gesehen, sie waren auch bei allem und jedem mitgestaltend tätig. Jedenfalls dann, wenn es si