: Jessica Steele
: Ein Ring brachte uns Glück
: Cora Verlag
: 9783733773267
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie ist jung, sie ist süß und sie will unbedingt diesen Ring. Jason weiß nicht, warum Lucy das Schmuckstück so viel bedeutet. Allerdings würde sie alles tun, um es wieder zu bekommen. Wirklich alles? Jason wäre kein Playboy, wenn er das nicht herausfinden würde ...



Jessica Steele stammt aus der eleganten Stadt Royal Leamington Spa in England. Sie war ein zerbrechliches Kind und verließ die Schule bereits mit 14 Jahren als man Tuberkulose bei ihr diagnostizierte. 1967 zog sie mit ihrem Mann Peter auf jenen bezaubernden Flecken Erde, wo sie bis heute mit ihrer Hündin leben: Eng schmiegt sich ihr Haus an einen Hügel, von dem man eine wunderbare Aussicht auf noch mehr Hügel genießt. Ihr Mann war es auch, der Jessica ermutigte, eine Karriere als Autorin einzuschlagen. Nach fünf 'Lehrjahren', wie sie es nennt, veröffentlichte Jessica 1979 ihr erstes Buch. Sie hat versucht, eine Schreibmaschine zu benutzen, viel lieber aber schreibt sie mit dem Füllhalter. Davon hat sie ständig ein Dutzend griffbereit - nur für den Fall der Fälle. Hintergrundwissen und Inspiration gewinnt Jessica auf ihren Reisen in Europa, Asien, Südamerika oder Afrika.

1. KAPITEL

Lucy Carey sah mit unbeteiligtem Gesicht zur Seite. Sie kannte diese Art von Blick, die ihr der Mann zugeworfen hatte, zur Genüge. Sie hatte gelernt, mit solchen Aufforderungen fertig zu werden, wenn sie einem Flirt aus dem Weg gehen wollte. Solche Augenspiele hatte sie schon gemieden, als sie noch ein Teenager gewesen war und eine Schönheit zu werden versprach. Dennoch hatte dieser Mann ihr Interesse geweckt. Er hatte etwas an sich, das Lucy immer wieder zu ihm hinübersehen ließ.

Zu ihrer Überraschung blickte er sie nicht noch einmal an. Sie hatte erwartet, dass er den Augenflirt nach allen Regeln der Kunst fortsetzen würde, um sich schließlich mit ihr bekannt zu machen. Stattdessen hatte er sich in ein Gespräch mit einer elegant gekleideten älteren Dame, einem jungen Mädchen in Lucys Alter und der Gastgeberin Joyce Appleby vertieft. Schließlich wandte Lucy ihre Aufmerksamkeit wieder Philippa Browne zu, die neben ihr saß und lebhaft auf sie einredete.

„Ist dein Bruder nicht hier?“, wollte Pippa wissen. „Als ich dich in dem Gedränge entdeckte, dachte ich, er wäre auch da.“

Lucy und Pippa waren Gäste eines Wohltätigkeitsfrühstücks, zu dem Sekt und Erdbeeren gereicht wurden und das Joyce Appleby im Gemeindesaal des Dorfes arrangiert hatte. Sie wollte auf diese ausgefallene Weise Geld für karitative Zwecke lockermachen. Lucy hatte angenommen, dass der hohe Eintrittspreis die Leute abschrecken würde, aber der Saal war voll. Offensichtlich spielte Geld für keinen der Anwesenden eine Rolle.

„Nein, Rupert hatte keine Zeit“, antwortete Lucy.

„Vermutlich ist er mit Sandra Weaver unterwegs“, meinte Pippa. Aber Lucy blieb die Antwort schuldig. Sie wünschte, Rupert wäre mit der eben geschiedenen, lebenslustigen Sandra ausgegangen, statt sich mit seinem zweifelhaften Freund herumzutreiben. „Oh, da ist Justin Arbuthnot mit seinen Eltern“, sagte Pippa plötzlich strahlend. „Entschuldigst du mich, Lucy? Ich will nur ein paar Worte mit Justin wechseln.“ Pippas Gedanken schienen ausschließlich um die Männerwelt zu kreisen. Manchmal kam sie Lucy etwas unreif vor, obwohl sie beide im gleichen Alter waren.

Lucy nippte an ihrem Sektglas und sah sich im Saal um. Sie kannte fast alle Gäste, war aber an ihrem Geplauder nicht interessiert. Sie war nur gekommen, weil Rupert darauf bestanden hatte, dass sich einer von ihnen beiden bei diesem gesellschaftlichen Ereignis sehen ließ.

Unwillkürlich sah Lucy erneut zu dem fremden Mann hinüber, der ihr vorhin den vielsagenden Blick zugeworfen hatte. Er schien mit höflicher Geduld Joyce Applebys Wortschwall zuzuhören, die mit ihrer Menschenliebe manchmal des Guten zu viel tat. Lucy war überzeugt, dass sie seinen ersten und einzigen Blick richtig gedeutet hatte, auch wenn er nicht wieder in ihre Richtung gesehen hatte.

Da er sich auf Joyces Worte konzentrierte, konnte Lucy ihn genauer mustern. Er überragte die Umstehenden um einige Zentimeter, aber es war nicht seine Körpergröße, die ihm das beso