2. KAPITEL
Eine Weile herrschte spannungsgeladenes Schweigen. Würde Luc überhaupt noch mit ihr sprechen?
Kimberley war zwar erleichtert, weil sie es ihm endlich gestanden hatte, hatte jedoch auch Angst vor seiner Reaktion.
„Das ist einfallsreich“, sagte er schließlich ausdruckslos, bevor er sich auf den nächstbesten Stuhl setzte. Der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. „Du weißt wirklich, wie man einen Mann auf Zack hält. Du bist immer für eine Überraschung gut.“
Kimberley blinzelte verstört.Er glaubt mir nicht?
Sie hatte sich auf einen Wutausbruch und heftige Vorwürfe gefasst gemacht. Sie hatte damit gerechnet, ihm erklären zu müssen, warum sie ihm die Existenz seines Sohnes so lange verschwiegen hatte. Aber ihr war nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, dass er ihr nicht glauben könnte.
„Denkst du wirklich, ich würde über etwas so Ernstes Witze machen?“
Lässig zuckte er die Schultern. „Ich gebe zu, dass es ziemlich geschmacklos ist. Manche Frauen sind jedoch zu allem fähig, wenn sie einen Mann dazu bringen wollen, Geld herauszurücken. Und das willst du doch, oder?“
Das stimmte. Allerdings hatte sie ganz andere Gründe dafür, als er ihr unterstellte. Und nun wusste sie nicht, was sie sagen sollte, weil alles anders lief, als sie erwartet hatte.
„Warum glaubst du mir nicht?“, fragte sie schließlich.
„Normalerweise tauchen Frauen nicht einfach nach sieben Jahren des Schweigens auf und verkünden, sie seien schwanger.“
„Das … das habe ich auch nicht behauptet“, erwiderte sie stockend. „Ich sagte doch, er sei sechs. Er kam genau vierzig Wochen, nachdem wir … nachdem du …“ Kimberley verstummte und errötete tief, und Luc ließ den Blick zu ihren Lippen schweifen, bevor er ihr wieder in die Augen sah.
„Nachdem ich über dich hergefallen war? Du bist so verklemmt, dass du nicht einmal das Wort ‚Sex‘ über die Lippen bringst.“ Seine Augen funkelten spöttisch, und sie biss sich auf die Lippe und wünschte, sie wäre etwas gewandter und schlagfertiger.
Er hatte ihr unrecht getan, und trotzdem hatte sie plötzlich das Gefühl, dass sie sich bei ihm entschuldigen musste. „Wahrscheinlich wunderst du dich, warum ich es dir nicht früher erzählt habe.“
„Der Gedanke ist mir gekommen.“
„Du hast mich rausgeworfen, Luc“, erinnerte sie ihn mit bebender Stimme. „Und du wolltest mich nicht sehen und hast auch meine Anrufe nicht entgegengenommen. Du hast michabscheulich behandelt.“
„Beziehungen enden nun mal“, meinte er gleichgültig. „Also sei nicht so theatralisch.“
„Ich war schwanger!“, rief sie. „Ich wollte es dir sagen, aber du hast mich aus deinem Leben ausgeschlossen. Und du hast mir so wehgetan, dass mein Kind dich nicht als Vater haben sollte. Deswegen habe ich es dir verschwiegen.“ Angespannt wartete sie auf den Wutausbruch, der nun unweigerlich folgen würde, doch Luc zog lediglich eine Augenbraue hoch.
„Sieben Jahre, und etwas Besseres fällt dir nicht ein?“
Seine Gleichgültigkeit machte sie fa