: Gena Showalter
: Die Herren der Unterwelt 6: Schwarze Lügen Die Herren der Unterwelt
: MIRA Taschenbuch
: 9783862781225
: Die Herren der Unterwelt
: 1
: CHF 7.10
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 464
: DRM/Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB

Sie wollen Gutes und sind doch zum Bösen verdammt: die Herren der Unterwelt. Sechster Teil der preisgekrönten Lords of the Underworld-Serie von New York Times Bestseller-Autorin Gena Showalter.
Er darf alles, nur eins ist ihm bei Todesqualen verboten: die Wahrheit zu sagen. Gideon ist der fünfte Herr der Unterwelt, und in ihm haust der Dämon der Lüge.
Und so wie er selbst Wahres nicht benennen darf, so erkennt er bei anderen sofort die Lüge. Bis er auf Scarlet trifft, eine ebenfalls unsterbliche Seele. Sie behauptet, seine Frau zu sein: der Mensch, den er einst geheiratet und leidenschaftlich geliebt hat. Doch so wenig Gideon sich erinnern kann, so wenig deutet darauf hin, dass Scarlet lügt.
Im Gegenteil: In ihrer Gegenwart flammt in Gideon ein längst vergessenes Verlangen neu auf. Doch er darf ihm nicht nachgeben, denn damit würde er Scarlet in tödliche Gefahr bringen ...



<p>Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Gena Showalter gilt als Star am romantischen Bücherhimmel des Übersinnlichen. Ihre Romane erobern nach Erscheinen die Herzen von Kritikern und Lesern gleichermaßen im Sturm. Mit der beliebten Serie »Herren der Unterwelt« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Mit ihrer Familie und zahlreichen Hunden lebt Showalter in Oklahoma City.</p>

1. KAPITEL


Wenige Stunden zuvor …

Dann will ich die Party mal steigen lassen, dachte Gideon fest entschlossen, während er durch die renovierten Flure der Budapester Burg stapfte.

Der Dämon summte in innigem Einverständnis in seinem Geist. Sie beide mochten Scarlet, ihre angebliche Ehefrau, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Gideon mochte ihr Aussehen und ihre frechen, spitzzüngigen Bemerkungen.Lügen mochte … Gideon war sich nicht sicher. Er wusste nur, dass die Bestie jedes Mal, wenn Scarlet ihren Ich-kann-Dinge-tun-von-denen-du-bisher-nur-geträumt-hast-Mund öffnete, zustimmend schnurrte.

Diese Reaktion war eigentlich krankhaften Lügnern vorbehalten.

Doch der Dämon wusste nicht, ob sie schwindelte. Was bedeutete, dassLügen hinter aller Zuneigung zu Scarlet frustriert war und auf jedes Wort, das Gideons Mund verließ, hochempfindlich reagierte. Und das wiederum war für Gideon verdammt frustrierend. Mittlerweile konnte er seine Freunde nicht einmal mehr mit ihren richtigen Namen ansprechen.

War sie nun eine verfluchte Lügnerin oder nicht? Natürlich war er sich der Ironie bewusst, die in seinem Zweifel steckte. Er, ein Mann, der nichtein wahres Wort sprechen konnte, beschwerte sich über jemanden, der ihm womöglich einen ganzen stinkenden Berg von Lügen auftischte. Aber waren sie, oder waren sie nicht? Hatten sie, oder hatten sie nicht? Er musste es wissen, ehe er sich mit der ständigen Grübelei über alles, was sie je gesagt hatte, und alles, was er je getan oder gedacht hatte, noch in den Wahnsinn trieb.

Diese Frau hatte seine Aufforderung, die Fakten auf den Tisch zu legen, zum letzten Mal ignoriert.

Endlich unternahm er etwas.

Hoffentlich weckte er mit der vermeintlichen Rettung aus dem Kerker Vertrauen in ihr. Hoffentlich würde dieses Vertrauen sie dazu bewegen, sich verdammt noch mal zu öffnen und seine götterverdammten Fragen zu beantworten.

Ups. Sein Frust blitzte wieder durch.

„Das kannst du nicht machen, Gid“, sagte Strider, Hüter derNiederlage, der plötzlich neben ihn getreten war.

Mist. Ausgerechnet er.

Strider konnte keine –keine – Herausforderung verlieren, ohne genauso zu leiden wie Gideon litt, wenn er die Wahrheit sagte. Spiele an der Xbox eingeschlossen, und das war überhaupt nicht gut für Gideons Statistiken bei „Assassin’s Creed“, denn ja, Gideon hatte ihn herausgefordert, um sich abzulenken und seine neuen Finger beweglicher zu machen.

Aber egal. Er und Strider gaben einander immer und ohne Zögern Rückendeckung (von den Videospielen mal abgesehen). Deshalb hätte er eigentlich nicht überrascht sein dürfen, dass sein Freund hier war und ihn vor sich selbst schützen wollte. Was jedoch nicht hieß, dass er umfallen und sich tot stellen würde.

„Sie ist gefährlich“, fügte Strider hinzu. „Eine wandelnde Klinge, die sich bei der ersten Gelegenheit gnadenlos durch dein Herz bohren wird, Alter.“

Ja, das war sie. Sie drang in Träume ein, konfrontierte die Schlafenden mit ihren schlimmsten Ängsten und labte sich an ihrem Entsetzen. Hölle, vor wenigen Wochen noch hatte sie ihm dasselbe ange