: Gena Showalter
: Die Herren der Unterwelt 4: Schwarzes Flüstern Die Herren der Unterwelt
: MIRA Taschenbuch
: 9783862782222
: Die Herren der Unterwelt
: 1
: CHF 7,10
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 480
: DRM/Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB

Sabin ist der Träger des Zweifels. Der Liebe hat er abgeschworen, seit sein Dämon die letzte Frau, die Sabin begehrte, vor Jahren regelrecht in den Tod getrieben hat. Seither kämpft er nur noch an der Seite der anderen Lords gegen die Jäger, Sterbliche, die die Dämonen bannen und die Lords danach töten wollen.
Auf einem der Feldzüge gegen die Jäger lernt Sabin in Ägypten jedoch Gwen kennen. Ihr, die halb Harpyie und halb Engel ist und demnach eine dunkle und eine helle Seite in sich vereint, kann der vom Zweifel gepeinigte Herr der Unterwelt nicht widerstehen. Doch gelingt es der Halbtochter Luzifers, ihre zerstörerische Kraft zu bannen? Und kann sie darüber hinaus den Dämon des Zweifels in Sabin zum Schweigen bringen?



<p>Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Gena Showalter gilt als Star am romantischen Bücherhimmel des Übersinnlichen. Ihre Romane erobern nach Erscheinen die Herzen von Kritikern und Lesern gleichermaßen im Sturm. Mit der beliebten Serie »Herren der Unterwelt« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Mit ihrer Familie und zahlreichen Hunden lebt Showalter in Oklahoma City.</p>

1. KAPITEL


Sabin, der Hüter des DämonsZweifel, stand in den Katakomben einer antiken Pyramide – schwitzend, keuchend, die Hände mit dem Blut seines Feindes getränkt, den Körper mit Schnittwunden und Blutergüssen übersät, während er das Blutbad betrachtete, das ihn umgab. Ein Blutbad, an dessen Entstehung er nicht ganz unbeteiligt war.

Fackeln flackerten, genau wie die Schatten an den Steinwänden. Wände, an denen nun blutrote Spritzer klebten, hinabrannen ... sich in einer Lache sammelten. Der Sandboden sah aus wie eine feuchte dunkle Paste. Vor einer halben Stunde war er noch honigbraun gewesen, seine Körner hatten gefunkelt und sich unter ihren Schritten zerstreut. Jetzt lagen überall Leichen in dem engen Gang. Der Geruch des Todes hing schon in der Luft.

Neun seiner Feinde hatten den Angriff überlebt. Nachdem sie ihnen die Waffen abgenommen hatten, hatten sie sie in einer Ecke gefesselt. Die meisten zitterten vor Angst. Nur wenige standen mit breiten Schultern, erhobenem Kinn und hasserfülltem Blick dort und weigerten sich trotz ihrer Niederlage, klein beizugeben. Verdammt bewundernswert.

Schade, dass ihr Mut gebrochen werden musste.

Mutige Männer plauderten ihre Geheimnisse nicht aus, aber Sabin wollte ihre Geheimnisse erfahren.

Er war ein Krieger, der tat, was getan werden musste, zum richtigen Zeitpunkt und gleichgültig, was von ihm verlangt wurde. Töten, foltern, verführen. Er zögerte auch nicht, seinen Männern dasselbe abzuverlangen. Bei den Jägern – Sterbliche, die fanden, dass er und die anderen Herren der Unterwelt sich perfekt als Sündenböcke für alles irdische Übel eigneten – ging es einzig darum, zu siegen. Denn nur wenn sie den Krieg gewännen, könnten seine Freunde irgendwann in Frieden leben. Frieden, den sie verdienten. Frieden, den er ihnen von Herzen wünschte.

Er hörte flache, unregelmäßige Atemzüge. Seine, die seiner Freunde, die seiner Feinde. Jeder von ihnen hatte bis ans Ende seiner Kräfte gekämpft. Es war ein Kampf von Gut gegen Böse gewesen, und das Böse hatte gesiegt. Oder vielmehr das, was diese Jäger als das Böse bezeichneten. Er und diejenigen, die durch die Umstände zu seinen Brüdern geworden waren, dachten da anders.

Zugegeben, vor langer Zeit hatten sie die Büchse der Pandora geöffnet und die Dämonen befreit. Doch sie hatten von den Göttern ihre Strafe erhalten: Jeder Krieger musste einen dieser abscheulichen Dämonen aufnehmen. Und zwar auf ewig. Es stimmte zwar, dass sie einst die Sklaven ihrer neuen dämonischen Hälfte gewesen waren – zerstörerische und brutale Mörder ohne Gewissen. Aber sie hatten die Kontrolle wiedererlangt und waren in den wichtigsten Bereichen Menschen. Meistens zumindest.

Manchmal kämpften die Dämonen, siegten und ... zerstörten.

Dennoch. Wir verdienen es zu leben, dachte er. Wie jeder andere litten sie, wenn ihre Freunde verletzt wurden, und wie jeder andere lasen sie Bücher, sahen sich Filme an, spendeten für gute Zwecke. Verliebten sich. Aber die Jäger würden sie niemals so sehen. Sie waren davon überzeugt, dass die Welt ohne die Herren ein besserer Ort wäre. Eine Utopie, besinnlich und perfekt. Sie glaubten, dass man alle Sünden, die je begangen worden waren, den Dämonen anlasten konn