Seit über zweitausend Jahren existiert eine systematische astrologische Gesundheitslehre, und bis weit über das Mittelalter hinaus bedienten sich die meisten Ärzte dieser Systematik, um Krankheiten zu diagnostizieren und zu heilen. Ein guter Arzt war früher immer auch ein Astrologe. Seine Diagnose und Behandlung richteten sich nach den Sternen. Nie wäre einem damaligen Medicus eingefallen, einen Eingriff am Körper vorzunehmen, ohne die Konstellation der Sterne zu konsultieren. Erst im Zusammenhang mit dem in der Einleitung erwähnten Niedergang der Astrologie ab dem 16. bzw. 17. Jahrhundert trennte sich die Medizin von der Astrologie. In jüngster Zeit allerdings beginnen immer mehr ganzheitlich denkende Ärzte, sie wieder mit einzubeziehen, wenn es um Vorbeugung, Diagnose und Behandlung geht – und die Erfolge geben ihnen recht. Dass man zum Beispiel Operationen oder Zahnextraktionen besser bei abnehmendem Mond vornimmt, ist heute eine weitverbreitete Erkenntnis, was nicht nur viele Patienten wissen, sondern auch immer mehr Ärzte berücksichtigen. Ebenso findet die allgemeine astrologische Gesundheitslehre, wonach jedem Sternzeichen bestimmte Krankheitsdispositionen zugeordnet werden, bei immer mehr Menschen Beachtung. Ich bin überzeugt von ihr. Wer sich nach ihr richtet, bleibt länger gesund, jung, dynamisch und unterstützt bei einer Krankheit ohne Zweifel den Genesungsprozess.
Die Astrologie sagt, die Schwachstellen von Zwillingen seien die Kontaktorgane: Hände, Haut, Arme, Lunge. Mit den Händen fasst man sich an. Denken Sie an eine Begrüßung. Über die Haut erfolgt ein intensiver Kontakt. Man stelle sich zwei Menschen vor, die sich lieben. Man umarmt sich. Und die Lunge? Auch die Lunge ist ein Kontaktorgan, freilich vielleicht erst auf den zweiten Blick: In einem geschlossenen Raum halten sich mehrere Menschen auf – und alle sind auf die hier befindliche Luft angewiesen. Jeder Anwesende wird also irgendwann Luft einatmen, die schon in den Lungen der anderen war. Deshalb zählen diese in der Astrologie zu den Kontaktorganen.
Alle Erfahrungen sprechen dafür, dass Zwillinge tatsächlich eher an diesen Körperstellen erkranken: Sie bekommen einen Hautausschlag, eine Allergie, haben Schwierigkeiten beim Atmen oder erkranken an Händen und Armen.
Das sind ihre Schwachstellen, ihre – wie es in der Fachsprache heißt – Loci minoris resistentiae. Aber das trifft eigentlich so nicht zu. In Wirklichkeit handelt es sich dabei nicht um schwache, sondern sogar um die stärksten Stellen ihres Seins. Da Hände und Arme jedoch das bevorzugte Medium der Lebensbewältigung eines Zwillings sind, werden sie entsprechend strapaziert. Man muss sich ihrer daher besonders annehmen, sie pflegen und hegen.
Zwillinge sind natürlich nicht grundsätzlich gegen alle übrigen Krankheiten gefeit. Aber der Ursprung bzw. die Ursache einer jeden Erkrankung – und das ist der springende Punkt – wird sich immer auf eine Störung im Zusammenhang mit ihren astrologischen Problembereichen zurückführen lassen. Hier nimmt jedes ihrer Leiden seinen Anfang.
In zweifacher Weise unterbricht Asthma den natürlichen Atemfluss. Zunächst wird das Einatmen kontrolliert. Symbolisch gesehen, versuchen Zwillinge mit Asthma, ihre Lungen, das heißt sich selbst, vor unerwünschten Kontakten zu schützen. Gemäß der Analogie von Atmen, Leben und Kontakt schützt sich der Asthmatiker gegen den Fluss des Lebens. »Asthma« ist wortverwandt mit »Beklemmung«. So hat diese Krankheit mit der Angst vor dem Hereinlassen und Nehmen zu tun, die sich als Enge beim Einatmen ausdrückt. Vor all