Micha Ebeling
Schreiben! Ach ja, schreiben! Das muss man in Kaffeehäusern. So haben es schon die Alten gemacht. So hat es Gilgamesch gemacht, so haben es Moses, Konfuzius, Homer, Sokrates, Jesus, Mohammed, Luther, Karl Marx, Karl Kraus und Charlotte Roche gemacht. So würde ich es auch machen. Das war schon so ziemlich alles, was ich darüber wusste. Aber da ich nun mal unwiderruflich beschlossen hatte, Märchenerzähler beziehungsweise Schriftsteller zu werden, klammerte ich mich an diesen Strohhalm und suchte von Zeit zu Zeit eines dieser Etablissements in der näheren Umgebung auf. So auch an jenem denkwürdigen Tage. In einem Seitengässchen des Scheunenviertels stieß ich unversehens auf das CaféSchwester Käsetraut. Dies dünkte mich ein seltsamer Name. Doch dafür war’s zu meinem Glücke leer wie gefeget. Ich begab mich in die hinterste Ecke und bestellte eine mit Sahne verfeinerte Melange, die zu servieren man sich hier er