: Cassandra Clare, Robin Wasserman
: Das Böse, das wir lieben Legenden der Schattenjäger-Akademie (05)
: Arena Verlag
: 9783401805047
: 1
: CHF 2.50
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 89
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Legenden der Schattenjäger-Akademie, Band 5 Alles Böse hat seinen Ursprung an einem einzigen Punkt und Simon erfährt, wie der Zirkel rund um Valentin Morgenstern entstanden ist. Jetzt endlich kann sich die Akademie eingestehen, was geschah, als Valentin noch ein Schüler war.

Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Ihre Reihe Chroniken der Unterwelt sowie die zweite Reihe Chroniken der Schattenjäger wurden auf Anhieb zu internationalen Erfolgen, ihre Bücher stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Cassandra Clare lebt mit ihrem Mann, ihren Katzen und einer Unmenge an Büchern in einem alten viktorianischen Haus in Massachusetts. Foto: Kelly Campbell © S&SInc

Obwohl der Unterricht für dieses Schuljahr vorüber war, fand die Akademie immer wieder neue Mittel und Wege, ihre Schüler zu quälen.

»Was glaubt ihr, worum es diesmal geht?«, fragte Julie Beauvale, während sie sich auf den unbequemen Holzbänken im Großen Saal niederließen. Die Schulleitung hatte die gesamte Schülerschaft, Schattenjäger und Irdische, zu einer Vollversammlung am frühen Montagmorgen zusammengerufen.

»Vielleicht hat man endlich beschlossen, alle Plebs rauszuschmeißen«, sagte Jon Cartwright. »Besser spät als nie.«

Simon war zu müde und zu entkoffeiniert für eine schlagfertige Antwort. Also knurrte er: »Leck mich, Cartwright.«

George schnaubte nur verächtlich.

Im Laufe der vergangenen Monate mit all den gemeinsamen Unterrichtsstunden, Trainingseinheiten und Dämonenjagd-Katastrophen war ihre Klassengemeinschaft ziemlich zusammengewachsen – insbesondere die kleine Gruppe von Schülern in Simons Alter: George war natürlich George, Beatriz Mendoza war erstaunlich sanft für eine Schattenjägerin und selbst Julie hatte sich als etwas weniger patzig entpuppt, als sie nach außen hin vorgab. Aber Jon Cartwright … Schon bei ihrer allerersten Begegnung war Simon zu dem Schluss gekommen, wenn das Äußere der Persönlichkeit entsprechen würde, dann sähe Jon Cartwright aus wie ein Pferdearsch. Unglücklicherweise gab es in dieser Welt keine Gerechtigkeit und Jon war stattdessen das Abbild einer wandelnden Ken-Puppe. Manchmal täuschte der erste Eindruck, aber manchmal bekam man auch sofort einen tiefen Einblick in die Seele eines Menschen und Simon war sich heute noch genauso sicher wie bei ihrer ersten Begegnung: Jons Seele war ein Pferdearsch.

Gönnerhaft klopfte Jon Simon auf die Schulter. »Ich werd deine geistreichen Antworten in den Sommerferien vermissen, Lewis.«

»Und ich werde hoffen, dass du in den Sommerferien von einem Spinnendämon gefressen wirst, Cartwright.«

George schlang einen Arm um die beiden, grinste wie ein Irrer und summte: »Can You Feel the Love Tonight?«

Allem Anschein nach hatte George sich den Geist der Kameradschaft und des gemeinsamen Feierns in letzter Zeit etwas zu eifrig zu eigen gemacht.

Am vorderen Ende des Saals räusperte Dekanin Penhallow sich vernehmlich und blickte demonstrativ in ihre Richtung. »Wenn ich dann um etwas Ruhe bitten darf?«

Die Schülermenge schwatzte ungerührt weiter, Dekanin Penhallow räusperte sich wieder und wieder und bat nervös um Ruhe und das Ganze hätte so den gesamten Vormittag weitergehen können, wenn Delaney Scarsbury, ihr Oberausbilder, nicht auf einen Stuhl gestiegen wäre. »Hier herrscht augenblicklich Ruhe oder jeder von euch absolviert einhundert Liegestütze!«, donnerte er. Sofort erstarb jedes Gespräch im