: Hans-Joachim Löwer
: Die Welt zu Füßen Touren mit 18 berühmten Bergführern
: Edition Raetia
: 9788872835319
: 1
: CHF 7.10
:
: Europa
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mit Sepp Dengg auf die Zugspitze, mit Olaf Reinstadler auf den Ortler, mit Marianne Ebneter auf die Jungfrau, mit Horst Fankhauser auf die Stubaier Gletscher. Große Ziele werden zu einem noch größeren Erlebnis, wenn man am Seil eines berühmten Guides geht. Der Autor war mit 18 Männern und Frauen, die schon Tausende von Bergfans geführt haben, in den Alpen unterwegs. Er bestieg bekannte, aber auch einsame Gipfel in Südtirol, Deutschland, Österreich und der Schweiz, in Frankreich und Slowenien. Aus nächster Nähe zeichnet er dabei die Porträts von kühnen, knorrigen und doch leutseligen Typen. Es sind Persönlichkeiten, die so viel Sicherheit ausstrahlen, dass ihr Gast ihnen sein Leben anvertraut. Mit Infos zu den einzelnen Bergführern und Gipfeln.

Hans-Joachim Löwer, geboren 1948, lebt in Garmisch-Partenkirchen. Er war 16 Jahre lang Auslandsreporter des 'stern' und von 1999 bis 2000 Redakteur für die deutschsprachige Ausgabe von 'National Geographic'. Er bereiste Afrika und Lateinamerika, den Nahen Osten und große Teile Asiens. Seit 1991 hat er elf Bücher publiziert, zuletzt 'Die Alpenfront einst und jetzt. Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918' (zusammen mit Udo Bernhart, Athesia 2013).

Edi Bohren


Grindelwald, Schweiz


Ziel: Großer Simelistock


1


„Ich bin jeden
Tag ein
Anfänger“


Das Highlight, um das sich die Touristen scharen, lassen wir einfach mal hinter uns. Wir kehren der Eigernordwand respektvoll, aber entschlossen den Rücken zu. Natürlich beherrscht sie den Ort Grindelwald wie der Petersdom den Vatikan, ihr Anblick löst schaurige Fantasien aus, ihre Dramen von Heldentum und Tod haben Stoff für Bücher und Filme geliefert. Der Mann, der neben mir am Steuer sitzt, hat sie 1978 durchstiegen. Er war der erste Sohn Grindelwalds, der das Abenteuer wagte, bis dahin hatte ihr schrecklicher Mythos alle Einheimischen davon abgehalten. Ja, Edi Bohren erinnert sich noch gut, es war der dritte Sonntag im September, der eidgenössische Buß- und Bettag. Im „Götterquergang“ geriet er mit seinem Partner Fritz Imboden aus Ringgenberg in ein Schneetreiben, da hatten die Kirchenglocken, die sie von unten her läuten hörten, schon einen eigenartigen Klang. Aber man muss sich auch mal von dieser Wand befreien. Für mich ist sie ohnehin kein Thema. Rund um Grindelwald gibt es noch viele andere, spannende Geschichten.

Es ist sechs Uhr früh, wir fahren über die Große Scheidegg nach Osten in Richtung Meiringen. Das schmale, einsame Sträßchen ist für den Normalverkehr gesperrt, nur der Postbus und Leute mit Sondergenehmigung dürfen hier durch. Wir passieren das Hotel Rosenlaui, die ber