: Benjamin Fässler
: Geist-Gesellschaft-Droge Über das einseitige und oberflächliche Denken
: Nachtschatten Verlag
: 9783037882573
: 1
: CHF 4.50
:
: Sonstiges
: German
: 350
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anhand der beiden grundlegenden Denkformen, des 'linkshemisphärischen' Verstandes und der 'rechtshemisphärischen' Intuition wird aufgezeigt, dass die Probleme unserer Zivilisation auf einem 'erkenntnistheoretischen' Grundproblem basieren: Das einseitige, auf das verstandesmässige konzentrierte Denken, das zudem noch sehr oberflächlich und durch Vorurteile beherrscht erfolgt. In einer umfassenden Analyse werden die Aspekte des Verstandes und der Intuition besprochen. Bei Letzterer werden vor allem das Unbewusste und die veränderten Bewusstseinszustände mit ihren verschiedenen Aspekten wie Traum, Meditation und drogeninduzierten Zuständen beleuchtet. Dazu werden Beispiele wie die Kreativität, die Mythen und der Schamanismus herangezogen. Erkenntnisse aus der Hirnforschung verhelfen uns, diese Aspekte zusammen mit der Funktion der Gefühle zu einem Ganzen zu vereinigen. Des Weiteren wird aufgezeigt, wie im Laufe der Menschheitsgeschichte das Übergewicht des vielfach unkorrekt durchgeführten Verstandes-Denkens und die daraus sich ergebenden Folgen zustande gekommen sind. Schliesslich wird zur Illustration der Ausführungen die Drogenpolitik herangezogen, die wie kaum ein anderes Thema das einseitige und oberflächliche Denken aufzeigt.

Benjamin Fässler, geb. 1942, war 26 Jahre lang frei praktizierender Herzspezialist in Solothurn (CH). Seit vielen Jahren nebenberufliche Beschäftigung mit verschiedenen Themen: Evolution (insbesondere psychische Evolution des Menschen), Erkenntnistheorie, Hirnforschung, moderne Psychologie, Ethnologie, Religion, Drogen und Drogenpolitik. Als Ergebnis all dieser Studien 1997 Publikation des Buches 'Drogen zwischen Herrschaft und Herrlichkeit'.

ERSTER TEIL:
GEIST UND GESELLSCHAFT

1. Zwei Wege zur Erkenntnis: RATIO und INTUITION

An den Beginn dieses Kapitels seien fünf Beispiele gestellt, die erahnen lassen, was mit den zwei Wegen zur Erkenntnis gemeint ist. Die Beispiele werden zunächst nur kurz oder überhaupt nicht kommentiert, sodass die Leserinnen und Leser sich ihre eigenen Gedanken dazu machen können. Im weiteren Verlaufe wird dann auf diese Beispiele zurückzukommen sein.

Beispiel 1:

a) 3 + 5 - 2 - 1 + 13 + 9 - 7 = ?

b)

Zeichnung: Claudia Jossi

Bei 1a), der Rechenaufgabe, gelangen wir zur Lösung, indem wir schrittweise logisch denkend vorgehen. Bei 1b), der Abbildung der Mickey Mouse hingegen, erkennen wir diese Figur schlagartig – sofern sie uns bekannt ist.

Beispiel 2: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Beispiel 3: „Das Herz öffnen“

Für den Herzchirurgen bedeutet dieser Satz, das körperliche Organ „Blutpumpe“ mit dem Skalpell aufzuschneiden – für den Verliebten, den Dichter und für den Mystiker bedeuten diese Worte etwas völlig anderes…

Beispiel 4: „Die Welt besteht nicht aus Atomen, sondern aus Geschichten.“

Beispiel 5: Was ist nun wahr: Die naturwissenschaftliche Evolutionstheorie oder die Schöpfungsgeschichte der Bibel?

Hirnforschungen des letzten Jahrhunderts haben ergeben, dass die linke und die rechte Hirnhemisphäre unterschiedlich funktionieren, dass der Mensch so etwas wie ein „Zwei-Geist-Wesen“ ist. Ganze Listen gegensätzlicher Funktionen der beiden Grosshirn-Hemisphären wurden aufgest