: Sophia Rudolph
: Blinde Leidenschaften Die Schöne und das Biest
: Elysion Books
: 9783945163030
: 1
: CHF 3.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Schöne Emmas Leben ist alles andere als ein Märchen. Nachdem sie ihre Mutter an den Krebs verlor, droht nun auch ihr Vater diesem Schicksal zu erliegen. Ihr Elternhaus und den Buchladen hat sie schon aufgeben müssen, das einzige, worüber sie noch selbst bestimmt, ist ihr Körper. Das Biest Nach einem schweren Autounfall kämpfte sich Nathan zurück ins Leben. Die Zeichen dieses Kampfes trägt er sichtbar auf seiner Haut und sein altes Leben im New Yorker Blitzlichtgewitter sieht er unwiederbringlich verloren. Umso stärker drängt es ihn danach, jeden Aspekt seines Lebens zu kontrollieren. Der Deal Ein Jahr lang wird Emma das letzte aufgeben, was ihr noch geblieben ist: Sich selbst. Sie gibt sich einem völlig Fremden hin, um das Leben ihres Vaters zu retten. Doch vielleicht ist gerade sie - , der es verboten ist, ihn zu sehen, zu berühren oder zu erfahren, wer er ist, - in der Lage, tiefer zu sehen, als seine Narben reichen.

Im Südwesten Deutschlands geboren, entwickelte Sophia Rudolph früh eine Leidenschaft für das Lesen und Schreiben. Noch größer als ihre Leidenschaft dafür, sich in geschriebenen Texten zu verlieren, ist die, sich auf Reisen quer durch Europa zu neuen Geschichten inspirieren zu lassen. Leidenschaft spielt auch in ihren Geschichten eine große Rolle. 'Die Schöne und das Biest' ist ihr erster Titel bei Elysion-Books, ein zweiter wird im Frühjahr 2016 folgen.

Kapitel 2


»Habe ich schon erwähnt, dass ich das Ganze für den größten Schwachsinn halte, der dir je eingefallen ist?«

»Nur ungefähr ein Dutzend Mal«, erwiderte Nathan ruhig. Durch das Telefon hörte er Matts Schnauben. Sein Freund hatte mehr als deutlich gemacht, wie wenig er davon hielt, diese Vorstellungsgespräche abzuhalten.

»Vertrau mir, Matt, es wird sich alles fügen. Sag einfach, was wir besprochen haben und sorg dafür, dass ich einen guten Blick auf die Bewerberinnen habe.«

»Ich denke immer noch, du solltest einfach endlich …«

»Nein«, unterbrach Nathan seinen alten Freund. Er war froh, dass sie nur über das Telefon miteinander sprachen. Seine Stimme war noch immer ruhig, doch seine freie Hand ballte sich zur Faust.

Er wusste genau, was Matt sagen wollte. Er sollte sich den Operationen unterziehen, die seine Narben auf ein kaum mehr wahrzunehmendes Minimum reduzieren würden. Noch einmal unter das Messer legen, noch einmal sein Leben und seinen Körper in die Hände der Ärzte begeben. Noch einmal wochenlang ohne Kontrolle über sich selbst, an ein Bett gefesselt, ständig auf Hilfe angewiesen. Niemals!

Er hatte die Narben als Teil seines neuen Lebens akzeptiert. Als Teil seines Gefängnisses. Die Ketten, die ihn hier festhielten und ihn täglich daran erinnerten, was er verloren hatte. Sie waren das Mahnmal an einen begangenen Fehler, das sich in seine Haut gebrannt hatte. Nathan hasste Fehler. Seine eigenen noch viel mehr als die, die andere verursachten. Und er wusste eines: Er konnte sich keine Fehler mehr leisten.

Emma wischte sich nun zum dritten Mal die Handflächen an ihrem Rock ab. Aus den Augenwinkeln sah sie das abschätzige Lächeln, dass ihr die