Der Prolog
„Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
Henry Ford, amerikanischer Automobilpionier
Dieser Vorspann ist ein eigenständiges Element, trotzdem ist er Grundlage für den später folgenden Roman; er ist absolut kein Romanteil, er erklärt auch nicht den Roman, er ist ein mit vielen Mühen und Ärgernissen zusammengetragenes Werk und das ist so recherchiert, wie ich es als Journalist auch verantworten kann. Es geht um wahre Fakten und schlimme Dinge, die sich in den letzten Jahrzehnten zugetragen haben: Es geht um die Deutsche Bank, die an allen möglichen und teilweise furchtbaren Aktionen beteiligt war.
Allerdings hat es schon immer vermeintlich besonders Clevere gereizt, Nachahmer zu spielen, um so zu schnellen Millionen zu kommen, sehr wohl im Wissen, dass ihnen juristisch so gut wie nichts passieren kann, wenn sie alles geschickt anstellen. Man kann das sehr oft beobachten: In den seltensten Fällen wird beispielsweise ein Banker persönlich bestraft, immer heißt es, dass das Geldinstitut, also die Bank, verurteilt wird. Und diese zahlt mitunter horrende Summen, wobei bei ihr Geld keine Rolle spielt.
Die eigentlichen Drahtzieher, oder nennen wir sie Verursacher, kommen meistens ungeschoren davon. Und sollte es tatsächlich einmal eine physische Person erwischen, dann muss man an das Hornberger Schießen erinnern; es wurde nie geschossen.
Klaus Zumwinkel, der ehemalige Postchef, hat beispielsweise massiv Steuern hinterzogen, wurde zu Gefängnis auf Bewährung und zu Geldstrafen verurteilt, die er locker bezahlte. Gisela Friedrichsen, Gerichtsreporterin des ‚Spiegel’, kommentierte, dass der Prozess wie ein abgekartetes Spiel gewirkt habe. Die Richter am Bundesgerichtshof sollen eine Freiheitsstrafe von drei Jahren ohne Bewährung für Zumwinkel für „gut vertretbar“ gehalten haben. Aber bis zum BGH ging der Prozess nicht. Zumwinkel selbst kündigte an, Deutschland zu verlassen, um auf seinem „Castello di Tenno“ (Burg am Gardasee) seinen Lebensabend zu verbringen. Er nahm allerdings noch 20 Millionen Euro als Vorauszahlung seiner Altersbezüge mit und das im Jahre 2008, als die Deutsche Post mit Milliardenverlusten abschließen musste.
Stellen Sie sich einmal vor, ein mittelständischer Handwerksbetrieb lässt sich aus irgendwelchen Gründen etwas zu Schulden kommen und ein Gerichtsurteil ist fällig. Natürlich nicht „die Firma“, sondern der verantwortliche Geschäftsführer oder Inhaber wird persönlich verurteilt. Und selbst bei der vielmals geschmähten Politik übernimmt meistens der Minister eines Resorts die Verantwortung und tritt zurück, auch wenn er einen entsprechenden Fehler nicht persönlich begangen hat…
Aber wenden wir uns wieder der Deutschen Bank zu. Die folgenden Beispiele zeigen in erschreckendem Maße, dass die Justiz oft lächelt und schweigt zu vielen merkwürdigen Aktionen der größten deutschen Bank. Immer wieder hörte man, praktisch bis zum heutigen Tag, dass man bei der Deutschen Bank eine neue Ära einleiten wolle, eine Ära der Sauberkeit und des Anstandes, dass man alles aufarbeiten und im positiven Sinne, rechtlich einwandfrei sowie zum Wohle der Bankkunden, erledigen werde. Nur: Es ist vieles zu erledigen und es wird wohl nie erledigt werden können.
Die Deutsche Bank ist eine der weltgrößten Investmentbanken – Zielsetzung des Co-Vorstandes Anshu Jain ist, die Nummer eins weltweit zu werden, möglicherweise nach dem Motto: koste es, was es wolle. Er selbst beschrieb seine Ambitionen im Mai diesen Jahres, nachdem die Rivalen UBS und Barclays sich weitgehend zurückgezogen hatten: „…werden wir die einzige wirklich globale Investmentbank mit Sitz in Europa sein“. Se