: Kathryn Taylor
: Daringham Hall - Die Rückkehr Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732506927
: Daringham Hall
: 1
: CHF 8.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 317
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Kann sie Ben das wirklich antun? Kate weiß, dass ihr Geliebter nur ihretwegen nach Daringham Hall zurückgekehrt ist. Doch Tag für Tag muss sie mit ansehen, wie alle seine Versuche, Gut und Herrenhaus für die Familie zu retten, ins Leere laufen. Dann streut auch noch jemand den Verdacht, Ben selbst hätte durch eine zu riskante Geschäftsstrategie das Ende besiegelt.

Er ist todunglücklich - und Kate, die das kaum ertragen kann, beschließt verzweifelt, ihn gehen zu lassen ...

Prolog


New York

Als sich die Fahrstuhltüren öffneten und Ben aus der Kabine in den breiten Etagenflur trat, überkam ihn ein überwältigendes Gefühl der Vertrautheit. Er hatte keine Ahnung, wie oft er schon über den edel glänzenden dunklen Marmorfußboden auf den Empfangsdesk am Ende des Flurs zugegangen war – oft genug jedenfalls, um gar nicht mehr auf das indirekt beleuchtete Firmenlogo vonSterling& Adams Networks zu achten, das hinter dem Empfang an der Wand prangte. Jetzt jedoch sah er es, er starrte es sogar regelrecht an wie etwas, das er zwar wiedererkannte, aber mit einem neuen inneren Abstand betrachtete.

Natürlich war es immer noch seine Firma, und Ben war stolz darauf, dass Peter und er es so weit damit gebracht hatten, dass sie sich jetzt Angestellte und einen Sitz im zehnten Stock eines schicken Büroturms in Downtown Manhattan leisten konnten. Doch nach dieser langen Zeit wieder hier zu sein fühlte sich anders an, als er erwartet hatte. Oder vielleicht war er auch nur anders …

»Mr Sterling!« Die junge Asiatin am Empfang sprang überrascht auf, als sie Ben erkannte. Offenbar hatte Peter seine Ankunft nicht angekündigt.

»Hallo, Chen Lu«, begrüßte Ben sie, während er an ihr vorbeiging, und sein Nicken riss sie aus ihrer Erstarrung.

»Willkommen zurück!«, rief sie ihm mit einem strahlenden Lächeln nach, während er weiter durch die Glastür ging, die zu den Büros der Geschäftsleitung führte.

Alles war noch genau wie früher, die Fotos von ihm und Peter bei der Entgegennahme von Auszeichnungen, das modern eingerichtete Vorzimmer vor ihren Büros. Und doch fühlte es sich für Ben plötzlich seltsam fremd an.

»Ben!« Sienna Walker saß an ihrem Schreibtisch im Vorzimmer und hatte im Gegensatz zu Chen Lu offenbar mit seinem Kommen gerechnet, denn sie wirkte überhaupt nicht überrascht. Ihr Lächeln fiel allerdings verhalten aus, was vermutlich bedeutete, dass Peter sie bereits darüber informiert hatte, weshalb er hier war.

Sienna setzte an, etwas zu sagen, aber Ben wollte erst das Gespräch mit seinem Kompagnon hinter sich bringen und deutete auf Peters Büro.

»Ist er da?«, fragte er knapp.

Sienna nickte, und er klopfte kurz an die Tür, bevor er den Raum betrat.

Peter saß hinter seinem breiten Schreibtisch, fast verdeckt von seinen beiden Computerbildschirmen und Stapeln von Papieren und Mappen, die er um sich verteilt hatte. Ebenfalls ein vertrauter Anblick, nur dass auf Peters Gesicht kein Lächeln lag und er auch keine Anstalten machte aufzustehen. Außerdem war das Chaos bei Weitem nicht so groß, wie Ben es sonst von Peters Schreibtisch gewohnt war.

»Du hast aufgeräumt«, stellte er erstaunt fest.

»Und du hast offenbar den Verstand verloren«, erw