: Vina Jackson
: 4 Seasons - Nächte der Leidenschaft Roman Band 3
: carl’s books
: 9783641149710
: 1
: CHF 3.70
:
: Erzählende Literatur
: German
: 336
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
4 Seasons - vier Romane - ein lustvoller Reigen
Neuseeland, sechziger Jahre: Moana hat sich hoffnungslos in ihre beste Freundin Iris verliebt, und schon bald erwidert Iris ihre Liebe. Die Welt in Neuseeland wird zu eng und klein für die lustvollen Abenteuer der beiden Freundinnen. Als Iris´ Großmutter Joan stirbt, teilen sich die beiden Freundinnen das Erbe und reisen nach Europa. Sie erfahren von Joans illustrer Londoner Vergangenheit und lernen auf diesem Weg den jungen Thomas kennen, einen reichen Aristokraten mit dunklen erotischen Vorlieben.

Sofort verfällt Iris seiner Upper-Class-Welt, seinem weltläufigen Charme und seinem Sex-Appeal. Für kurze Zeit bilden die drei ein erotisches Trio. Doch je bedingungsloser Iris sich ihrer Leidenschaft zu Thomas hingibt, desto eifersüchtiger und angstvoller beobachtet Moana, wie sich Iris von ihr entfernt und sich in dunklen Gefilden der Lust zu verlieren droht. Wird Moana ihre geliebte Iris an den verführerischen Thomas verlieren?

Vina Jackson ist ein Pseudonym hinter dem sich zwei etablierte Autoren verbergen, die beim80 Days-Projekt zum ersten Mal zusammenarbeiten. Er ist ein bekannter Lektor, Radiojournalist, Kolumnist, der bereits neun Romane veröffentlicht hat und eine große Sammlung von Erotika besitzt. Sie hat ebenfalls bereits Bücher geschrieben, arbeitet im Finanzsektor und ist eine feste Größe in der Londoner Fetisch-Szene.

1
DIE SCHÖNE UND DAS MESSER

Am Anfang herrscht Finsternis.

Eine Finsternis schwärzer als die Nacht.

Die Stille wirkt bedrohlich.

Ein dünner Lichtstrahl durchdringt die Düsterkeit, wird stärker, erweitert sich zu einem Kegel, unter dem allmählich das schwache Spiel von Formen und Schatten sichtbar wird.

Ein Arm taucht auf. Dann noch einer. Ineinander fließende Bewegungen, wie ein sich langsam ausbreitender Fleck.

Ärmel aus dunklem Stoff, die Arme ruhelos, irgendwie mit einem Körper verbunden, der immer noch knapp außer Sichtweite bleibt.

Eine Backsteinmauer.

Davor ein großer Mann, das Gesicht im Schatten, einen unförmigen Mantel um seinen langen Körper geschlungen, zusammengehalten mit einem groben Hanfstrick. Der Mann regt sich nicht.

Die Zeit dehnt sich, und ich spüre ein Jucken am rechten Schenkel, während ich dort stehe und auf das Unvermeidliche warte. Doch ich wage nicht, mich zu rühren. Die bewusste Langsamkeit, mit der sich die Szene entfaltet, hat etwas Zeremonielles, das mich tief bewegt.

Die eigentümliche Stimmung versetzt mich zurück nach Neuseeland, ans Meer, wo ich vor ein paar Monaten zusammen mit Iris den Ball besucht habe. Wir haben einen Strand gesehen, der mit reglosen Körpern übersät war. Was sich natürlich nicht vergleichen lässt: Hier handelt es sich um eine eindeutig urbane Umgebung und eine völlig andere Darstellung menschlicher Leidenschaft. Die Backsteinmauer, über der schwache Nebelschwaden wabern, das Muster der Pflastersteine, und weit und breit keine donnernden Wogen. Hier eine trostlose Stadt bei Nacht, dort entfesselte Naturgewalten. Einen größeren Gegensatz könnte es nicht geben. Dennoch ist beides auf emotionale Weise miteinander verbunden. Mit mir als Zuschauerin. Als Voyeurin.

Ein erwartungsvoller Schauder durchläuft mich.

Eine Frau taucht auf. Wie aus dem Nichts.

Sie ist von kleiner Statur, oder vielleicht wirkt es nur so, weil der Mann außergewöhnlich groß ist. Der Hintergrund liegt im Dunkeln, und ich kann die Größe der beiden nicht richtig einschätzen.

Sie trägt einen knöchellangen rostbraunen Samtrock und eine weiße Bluse mit Schößchen. Ihre Taille ist schmal, kastanienbraune Locken fallen ihr über die Schultern. Ihr Gesicht ist stark geschminkt, die Lippen in einem aggressiven Rot. Sie hat grüne Augen und ein betont unschuldiges Auftreten.

Sie geht weiter.

Den Mann, der ihr auflauert, kann sie nicht sehen. Er umkreist sie, bleibt im toten Winkel, ein subtiler Tanz, dessen Schrittfolgen nur jemand erkennen kann, der die beiden beobachtet.

Das Licht ist unmerklich heller geworden, vertreibt die Schatten, während die beiden ihren Weg über die nassen Pflastersteine fortsetzen.

Er folgt ihr, seine große Gestalt bedrohlich und für sie immer noch unsichtbar. Seine Hand gleitet in den dunklen Mantel. Taucht wieder auf. Hält e