: Christine Monika Richter
: Trient Das Tor zum Süden
: Styria Verlag
: 9783990401682
: 1
: CHF 4.00
:
: Europa
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Stadt zwischen den Bergen und doch schon erfüllt vom Zauber und dem Lebensgefühl des Südens: Das ist Trient. Für die deutschen Könige und Kaiser war Trient das Tor zum Zug nach Rom, sie ist aber auch die Stadt des großen Konzils und Sitz mächtiger Fürstbischöfe, die jahrhundertelang über das Schicksal der Region entschieden. Eine Stadt mit einem einzigartigen historischen Zentrum, mit großartigen Palazzi und Kirchen wie Santa Maria Maggiore oder dem Dom San Vigilio. Und mit dem imposanten Castello del Buonconsiglio, das vom Reichtum und der kulturellen Feinsinnigkeit der kirchlichen Herrscher kündet. Es ist eine Stadt des Marmors, der Brunnen und Gärten, der Lebensfreude und des Genießens, eine Stadt mit besonderer Atmosphäre, die den Besucher unwillkürlich in ihren Bann zieht. Christine Monika Richter, eine ausgezeichnete Kennerin der Stadt, führt auf ihren Stadtrundgängen zu allen Sehenswürdigkeiten und sie schildert, was Trient so lebens- und liebenswert macht: seinen Reichtum an Kunstdenkmälern, die Vielzahl der Festivals und Veranstaltungen und die herrlichen kulinarischen Köstlichkeiten, mit der die Besucher verwöhnt werden.

Christine Monika Richter, 1943 geboren, absolvierte in Berlin eine Ausbildung im Fach Mode und Mode-Illustration mit dem Berufsziel Kostümbildnerin, 1978 Beginn des Medizinstudiums in Berlin, Promotion zum Dr. med, ab 1986 verschiedene Tätigkeiten in der Klinischen Forschung der Pharmazeutischen Industrie. Ab 1996 selbständige Tätigkeit als Medical Writer, zahlreiche medizinische Fachpublikationen. Ab 2001 Studium der Geschichte und Literaturwissenschaft, Abschluss 2008 mit dem Magister Artium.

Tridentum – Trient – Trento:
2000 Jahre Stadtgeschichte


Die günstige geografische Lage im Etschtal hat von Beginn an die Entwicklung der Stadt bestimmt. Der Weg über den Brennerpass und entlang der Etsch ist bis in die Gegenwart die zentrale Verbindung für den transalpinen Handel und den Reiseverkehr zwischen Mitteleuropa und Italien.Trento mit knapp 120 000 Einwohnern ist die Hauptstadt derAutonomen Provinz Trento, die geografisch dem Gebiet des sogenannten Trentino und historisch weitgehend dem Territorium des ehemaligen Fürstbistums Trient entspricht.

Für den von Norden kommenden Reisenden ist Trento auch insofern das „Tor zum Süden“, als er hier in die erste vollständig italienischsprachige Stadt kommt. Die Sprachgrenze bildete sich im Mittelalter in Höhe der sogenannten „Salurner Klause“ aus, einer Engstelle des Etschtals südlich von Salurn und nördlich von Lavis. Beim Gang durch die Straßen und die Museen von Trento begegnet man vielen historischen Zeugnissen aus der zweitausendjährigen Geschichte der Stadt. Mit dem folgenden Überblick wird versucht, diese Zeugnisse in eine zeitliche Reihenfolge und einen geschichtlichen Zusammenhang zu stellen.

TRIDENTUM ALS RÖMISCHE STADTGRÜNDUNG


Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches nach Norden gelangte die Gegend um das heutige Trento etwa ab 100 v. Chr. unter römischen Einfluss. Für das weitere Vordringen über die Alpen wurde ein durch das Etschtal über den Reschenpass führender Zugang in den Donauraum erschlossen. Diese später alsVia Claudia Augusta bezeichnete Straße begann an zwei wichtigen strategischen Punkten, am Flusshafen Hostilia (Ostiglia) am Po und am Adriahafen Altinum (Altino). An der Vereinigung der beiden Zubringerrouten entstand ab etwa 50 v. Chr. die befestigte StadtTridentum.

Vom römischen Tridentum haben sich viele Zeugnisse erhalten. Hauptausstellungsort für die römischen Funde sind die unterirdischen Ausgrabungsstätten des römischen Tridentum im Stadtzentrum(siehe Route 5). Die Via Claudia Augusta ist in Deutschland, Österreich und Italien für Wanderer und Radfahrer als ausgeschilderte Trasse ausgebaut (www.viaclaudia.org). In Trento verläuft sie für Radfahrer am Ufer der Etsch, für Wanderer am Berghang entlang in das Valsugana hinein(siehe Route 13).

DIE BEDEUTUNG DES NAMENS TRIDENTUM


Lange wurde die naheliegende Ansicht vertreten, der Name Tridentum beziehe sich auf die drei Hügel (lat.dens, dentes, Zacken) der Stadt: Doss Trento, Doss S. Agata und Doss S. Rocco. Diese einfache Erklärung scheint jedoch nicht zuzutreffen. Symbolisch wurde der Name auch mit dem Dreizack (it.tridente) des Neptun in Verbindung gebracht.

Römischer Stein mit Dreizack, Nordfassade des Doms

DIE CHRISTIANISIERUNG VON TRIDENTUM


Seit dem 4. Jahrhundert konnte sich das Christentum auch im Etschtal ausbreiten. Als bedeutendste Persönlichkeit für die Christianisierung des heutigen Trentino gilt der dritte Bischof von Trient, der später heiliggesprocheneVig