Tridentum – Trient – Trento:
2000 Jahre Stadtgeschichte
Die günstige geografische Lage im Etschtal hat von Beginn an die Entwicklung der Stadt bestimmt. Der Weg über den Brennerpass und entlang der Etsch ist bis in die Gegenwart die zentrale Verbindung für den transalpinen Handel und den Reiseverkehr zwischen Mitteleuropa und Italien.Trento mit knapp 120 000 Einwohnern ist die Hauptstadt derAutonomen Provinz Trento, die geografisch dem Gebiet des sogenannten Trentino und historisch weitgehend dem Territorium des ehemaligen Fürstbistums Trient entspricht.
Für den von Norden kommenden Reisenden ist Trento auch insofern das „Tor zum Süden“, als er hier in die erste vollständig italienischsprachige Stadt kommt. Die Sprachgrenze bildete sich im Mittelalter in Höhe der sogenannten „Salurner Klause“ aus, einer Engstelle des Etschtals südlich von Salurn und nördlich von Lavis. Beim Gang durch die Straßen und die Museen von Trento begegnet man vielen historischen Zeugnissen aus der zweitausendjährigen Geschichte der Stadt. Mit dem folgenden Überblick wird versucht, diese Zeugnisse in eine zeitliche Reihenfolge und einen geschichtlichen Zusammenhang zu stellen.
TRIDENTUM ALS RÖMISCHE STADTGRÜNDUNG
Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches nach Norden gelangte die Gegend um das heutige Trento etwa ab 100 v. Chr. unter römischen Einfluss. Für das weitere Vordringen über die Alpen wurde ein durch das Etschtal über den Reschenpass führender Zugang in den Donauraum erschlossen. Diese später alsVia Claudia Augusta bezeichnete Straße begann an zwei wichtigen strategischen Punkten, am Flusshafen Hostilia (Ostiglia) am Po und am Adriahafen Altinum (Altino). An der Vereinigung der beiden Zubringerrouten entstand ab etwa 50 v. Chr. die befestigte StadtTridentum.
Vom römischen Tridentum haben sich viele Zeugnisse erhalten. Hauptausstellungsort für die römischen Funde sind die unterirdischen Ausgrabungsstätten des römischen Tridentum im Stadtzentrum(siehe Route 5). Die Via Claudia Augusta ist in Deutschland, Österreich und Italien für Wanderer und Radfahrer als ausgeschilderte Trasse ausgebaut (www.viaclaudia.org). In Trento verläuft sie für Radfahrer am Ufer der Etsch, für Wanderer am Berghang entlang in das Valsugana hinein(siehe Route 13).
DIE BEDEUTUNG DES NAMENS TRIDENTUM
Lange wurde die naheliegende Ansicht vertreten, der Name Tridentum beziehe sich auf die drei Hügel (lat.dens, dentes, Zacken) der Stadt: Doss Trento, Doss S. Agata und Doss S. Rocco. Diese einfache Erklärung scheint jedoch nicht zuzutreffen. Symbolisch wurde der Name auch mit dem Dreizack (it.tridente) des Neptun in Verbindung gebracht.
Römischer Stein mit Dreizack, Nordfassade des Doms
DIE CHRISTIANISIERUNG VON TRIDENTUM
Seit dem 4. Jahrhundert konnte sich das Christentum auch im Etschtal ausbreiten. Als bedeutendste Persönlichkeit für die Christianisierung des heutigen Trentino gilt der dritte Bischof von Trient, der später heiliggesprocheneVig