: Chris Carter
: Der Totschläger Thriller | Der brutale SPIEGEL-Bestseller: Ein bestialisches Spiel, grausame Mordmethoden und viele Beteiligte
: Ullstein
: 9783843707237
: Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
: 1
: CHF 8.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
SPIEGEL-Bestseller vom Psychothriller-Meister Chris Carter: blutrünstig, mitreißend und ein wahres Krimi-Highlight! Chris Carter hat jahrelang als Kriminalpsychologe für die Polizei in Los Angeles gearbeitet, das macht seine Bücher so einzigartig. Ein eiskalter Thriller um die Ermittler vom Ultra Violent Crime Unit in Los Angeles. Detective Robert Hunter erhält einen mysteriösen Anruf: Der anonyme Anrufer sagt ihm, er solle eine Website aufsuchen. Auf der Seite läuft ein Video - auf dem ein Mensch brutal gefoltert und ermordet wird. Hunter muss hilflos zusehen. Bevor Hunter und sein Kollege Garcia auch nur einen Schritt in ihren anschließenden Ermittlungen vorankommen, erhält Hunter einen weiteren Anruf. Er öffnet die Website: Ein weiteres Video, ein weiterer brutaler Mord vor laufender Kamera. Und dieses Mal hat der Anrufer Hunter und Garcia eine ganz eigene Rolle in seinem kranken Spiel zugedacht: Sie müssen entscheiden, wie das Opfer sterben wird: Durch Verbrennen oder Ertrinken ... »Liebe diese Reihe. Spannend und fesselnd!! Vor allem liebt man die Charaktere und fiebert mit der Handlung des Buches als auch deren Leben mit.« Amazon-Kundin »Ein Buch, für das man schon ein paar Nerven braucht, unheimlich spannend aufgezogen und alle Sterne wert.« Amazon-Kunde *** Pflichtlektüre für Thriller-Fans! Dieses Buch werden Sie so schnell nicht vergessen könnnen. ***

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

8

Die Chefin des Raub- und Morddezernats desLAPD, Captain Barbara Blake, war nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, und nach vielen Jahren bei der Polizei schockierte sie fast nichts mehr. An diesem Nachmittag allerdings saß sie totenstill und mit ungläubiger Miene in ihrem Büro im fünften Stock desPAB. Es war ein recht geräumiges Büro, an der südlichen Wand standen Regale mit gebundenen Büchern darin, die Wand gegenüber hing voller gerahmter Fotos, Urkunden und Auszeichnungen. Die Ostwand bestand aus einem vom Boden bis zur Decke reichenden Panoramafenster mit Blick auf die South Main Street. Vor ihrem Schreibtisch standen zwei bequem aussehende Ledersessel, allerdings hatte keine der drei Personen, die sich außer ihr noch im Raum befanden, darin Platz genommen.

Hunter, Garcia und Dennis Baxter standen hinter Blakes Schreibtisch und starrten genau wie sie auf ihren Monitor. Sie schauten sich an, was Baxter wenige Minuten zuvor aus dem Internet aufgezeichnet hatte. Die Zentrale hatte Hunter bereits eine Kopie des mitgeschnittenen Telefonats zwischen ihm und dem geheimnisvollen Anrufer zukommen lassen.

Captain Blake hörte sich den Mitschnitt an und sah sich das Video von Anfang bis Ende an, ohne ein Wort zu sagen. Als sie hinterher zu Hunter und Garcia aufblickte, war ihr Gesicht blasser als zuvor.

»War das echt?«

Ihr Blick ging zu Baxter. Er war ein großer Mann, aber alles andere als muskulös. Er musste ungefähr Mitte vierzig sein, hatte blonde Locken, ein Mondgesicht, das durch das Doppelkinn noch rundlicher wirkte, und einen dünnen Oberlippenbart, der eher wie der Flaum auf einem Pfirsich aussah.

»Ich meine«, setzte sie hinzu,»mir ist klar, dass man heutzutage mit Hilfe vonCGI so ziemlich alles echt aussehen lassen kann. Können wir sicher sein, dass das Ganze nicht bloß digitale Manipulation oder Kameratrickserei ist?«

Baxter zuckte mit den Schultern.

»Sie sind Leiter der Abteilung Computerkriminalität.« Blakes Tonfall wurde scharf.»Machen Sie eine klare Aussage.«

Baxter legte den Kopf schief.»Ich habe das Ganze gerade erst aufgezeichnet, kurz nachdem der Anruf von Detective Hunter kam. Ich hatte noch keine Gelegenheit, es zu analysieren, aber auf den ersten Blick… So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, es ist echt.«

Blake fuhr sich mit der Hand durch die langen, tiefschwarzen Haare, bevor sie sich wieder Hunter und Garcia zuwandte.

»Es ist zu clever gemacht und zu dreist, als dass es ein Scherz sein könnte«, meinte Hunter.»Die Zentrale konnte den Anruf nicht zurückverfolgen. Das Signal ist alle fünf Sekunden gesprungen.« Er deutete auf Baxter.»Dennis sagt, die Internetübertragung kam aus Taiwan.«

»Was?« Captain Blakes Blick richtete sich erneut auf­Baxter.

»Das stimmt. Wir hatten eineIP-Adresse, das ist eine unverwechselbare Identifikationsnummer, die jedem mit dem Internet verbundenen Computer zugewiesen wird. Damit kann man leicht den Hostrechner lokalisieren. DieIP-Adresse in unserem Fall stammte von einem Server aus Taiwan.«

»Wie kann das sein?«

»Ganz einfach. Das Internet macht aus der Welt einen globalen Markt. Zum Beispiel: Wenn Sie eine Website einrichten wollen, gibt es kein Gesetz, das Ihnen vorschreibt, dass Sie dafür einen Server in denUSA verwenden müssen. Sie können das beste Angebot im Netz raussuchen und Ihre Domain auf einem Server Gott weiß wo anmelden– in Russland, Vietnam, Taiwan, Afghanistan… völlig egal. Sie ist ja trotzdem für jeden zugänglich.«

Captain Blake ließ sich das eine Zeitlang durch den Kopf gehen.»Keine diplomatischen Beziehungen«, sagte sie schließlich.»Nicht nur haben dieUSA da drüben keinerlei juristische Handhabe, selbst eine Lösung auf diplomatischem Weg, wie etwa die Serverfirma anzurufen und sie um Auskunft zu bitten, hätte vermutlich keinen Erfolg.«

»Stimmt. Außerdem kann es auch sein, dass er dieIP-Adresse gekapert hat«, fügte Baxter hinzu.»Das ist so, wie wenn man geklaute Nummernschilder an sein Auto schraubt, um nicht geschnappt zu werden.«

»Kann er so was denn machen?«, fragte Captain Blake.

»Wenn er gut ist, sicher.«

»Das heißt, wir haben nichts in der Hand.«

Baxter schüttelte den Kopf.»Obwohl ich gestehen muss, dass wir in der Abteilung Computerkriminalität nurüber begrenzte Möglichkeiten verfügen.« Er schob die Drahtbrille auf seiner knolligen Nase nach oben.»Unsere Ermittlungen beschränken sich in der Regel auf Verbrechen, die mit computerverwalteten Daten verübt wurden, beziehungsweise auf Fälle von Sabotage solcher Daten. Mit an­deren Worten: Angriffe auf Datenbanken oder sonstige­Online-Informationssysteme– sei es bei Einzelpersonen, Schulen, Banken oder Unternehmen. Mit so was wie dem hier kriegen wir es in der Regel nicht zu tun.«

»Fantastisch«, lautete Blakes säuerlicher Kommentar.

»Die Abteilung für Cyberkriminalität desFBI hingegen«, fuhr Baxter fort,»hat wesentlich mehr Möglichkeiten. Dort befasst man sich mit jeder Art von digitaler Kriminalität. Da hat man sogar die Befugnis und die Mittel, jede Internetübertragung innerhalb derUSA zu blockieren.«

Captain Blake verzog das Gesicht.»Wollen Sie damit sagen, wir sollten dasFBI um Hilfe bitten?«

Es war kein Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen demFBI und normalen Polizeidienststellen, gleich in welchem Bundesstaat, nicht gerade das beste war– auch wenn Politiker und Abteilungsleiter gerne etwas anderes behaupteten.

»Nicht unbedingt«, gab Baxter zurück.»Ich habe einfach nur eine Feststellung gemacht. Im Moment könnte dasFBI sowieso nichts tun. Der Link ist tot. Warten Sie, ich zeige es Ihnen.« Er wies zum Rechner auf Blakes Schreibtisch.»Darf ich?«

»Nur zu.« Captain Blake schob ihren Stuhl einen Meter zurück.

Baxter beugte sichüber die Tastatur, tippte dieIP-Adresse in die Adresszeile des Internetbrowsers ein und betätigte die Return-Taste. Gleich darauf erschien eine Seite mit der Meldung:ERROR 404PAGE NOT FOUND.

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