: Judith Allert
: Paula und Lou - Zoff auf dem Rosinenhof (Paula und Lou 6)
: arsEdition GmbH
: 9783760786452
: Paula und Lou
: 1
: CHF 7.10
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: Erstlesealter, Vorschulalter
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Reiterferien mit dicker Luft? Darauf hat Lou eigentlich keine Lust. Mit Paula zusammen könnte die Zeit auf dem Rosenhof ein richtiger Spaß werden, aber irgendwie ist seit der ersten Minute der Wurm drin. Lou freundet sich auf Anhieb mit den anderen Mädchen an und vergisst alles, sobald sie nur auf einem Pferderücken thront. Paula findet alle und alles ganz schön nervig - bis auf Kunigunde, das Schwein, und Miss Marple, das Huhn. Mit denen kann man sich wenigstens normal unterhalten! Paula und Lou gehen von Tag zu Tag mehr ihrer eigenen Wege - doch eines Nachts ist Lou plötzlich in echter Gefahr ...

Judith Allert wurde 1982 geboren. Seit sie alle Buchstaben gelernt hat, versteckt sie sich sehr gerne und ausdauernd zwischen zwei Buchdeckeln. Während sie in Bayreuth Neuere Deutsche Literaturwissenschaft studierte, veröffentlichte sie ihre ersten Kinderbücher. Heute lebt Judith Allert mit ihrem Mann, Hunden, Katzen, Pferden und Wollschweinen auf einem alten Bauernhof in der oberfränkischen Pampa, wo sie sich beim Unkrautzupfen neue Geschichten ausdenken kann.

2. Kapitel,


in dem ein Sarg für Reibereien sorgt, der Zusammenhang von Ärger und Käsekuchen erklärt wird und ein Überfall auf den Briefträger stattfindet

Plong, plopp, poing. In der Sternstraße mit der Nummer 7 wurden Paula und Lou von Kastanienmusik empfangen. Außerdem von einem herrlichen Duft. Emma und Johann trugen eine dampfende Schüssel nach der anderen aus demCafé Schnack in den Hinterhof. Schon immer traf man sich in dem Antiquitätenladen gerne auf Kaffee und Kuchen und zum Schnacken – deshalb auch der Spitzname. Seit das FamilienhotelSternchen im Hinterhaus eröffnet hatte, kümmerten sich die Trödelhändler zusätzlich um die leeren Mägen der Hotelgäste – und um die der Sterne natürlich, so nannten sich die Bewohner der Sternstraße.

»Herbst-Buffet«, verkündete Emma. »Kürbissuppe, dazu Kürbis-Walnuss-Salat und Kürbisauflauf. Als Nachtisch Pfannkuchen mit süßem Kürbismus.«

»Ich habe schon acht Kürbisse geerntet.« Johann deutete an das andere Ende des Hinterhofs, wo er seinen Gemüsegarten angelegt hatte.

»Wächst wie Unkraut«, sagte Emma.

»Leckeres Unkraut«, schmatzte Lou, die ihren Finger in die Suppe getaucht (und abgeleckt) hatte.

»Dann steigt bald eine Halloween-Party!«, rief Paula. »Mit Leuchtkürbissen!«

»Aber diesmal mit anderen Kostümen«, bestimmte Lou.

Im Winter hatte es zu Karneval eine Gespensterparty im alten Hotel gegeben – mit allen Sternen als Geister und Zombies. Da waren Lou und Ronja gerade erst in die Sternstraße gezogen. Bei dieser Feier hatte Ronja auch entschieden, das alte Hotel zu behalten – und sich ganz nebenbei in Lukas verknallt. (So weit die Kurzform – in Wahrheit war alles viel komplizierter!)

»Nimmst du mal?« Emma drückte Paula erst zwei Topflappen und dann die Auflaufform in die Hände (etwa badewannengroß). »Einfach auf dasDing da stellen.« Bei den Worten deutete Emma abschätzig auf einen langen, eckigen Holzkasten. Sie hatte zwar eine bunte Häkeldecke (Grund-Farbton: Herbstgoldschimmer) daraufgelegt, aber was der lange, eckige Holzkasten darstellte, war trotzdem nicht zu übersehen.

»Das ist ja ein Sarg!«, riefen Paula und Lou gleichzeitig.

Allerdings war es bei Paula ein: »Ist ja cool, ein echter Sarg!«, bei Lou dagegen ein: »Igitt, das ist aber kein echter Sarg, oder?«

An Emmas verkniffenem Blick war zu erkennen, dass sie eher Lous Meinung teilte.

»Leider ja«, seufzte sie, und ihr Ehegatte kassierte ein vorwurfsvolles Stirnrunzeln. »Und ich würde mich freuen, wenn er bald wieder aus meinem Blickfeld verschwinden würde!«