: Dieter Dorn
: Die Haltungsschule der Dorn-Methode Es ist nie zu spät für einen gesunden Rücken!
: Heyne
: 9783641128937
: 1
: CHF 7.00
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: Alternative Heilverfahren
: German
: 176
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Rückenleid n für immer beheben
Hochwirksam und ohne Nebenwirkungen: Die Dorn-Methode ist eine der beliebtesten alternativen Therapien bei chronischen Rücken- und Gelenkproblemen. Mit zahlreichen Selbsthilfeübungen zeigt Dieter Dorn, wie Fehlhaltungen ausgeglichen und Bewegungsabläufe harmonisiert werden können, um sich ein für alle Mal von Rückenleiden zu befreien und wieder aufrecht durchs Leben zu gehen.

Dieter Dorn (1938-2011) ist der Begründer der nach ihm benannten ganzheitlichen Therapie. Allein im deutschsprachigen Raum helfen mehrere hundert Ärzte, Heilpraktiker und Krankengymnasten erfolgreich ihren Mitmenschen, die unter Rückenbeschwerden leiden. Die Methode Dorn gehört mittlerweile zum festen Bestand alternativer physiotherapeutischer Heilmethoden.

DIE METHODE DORN


Geschichte und Wurzeln


Die neuere Geschichte der Methode Dorn, also der Teil der Geschichte, der mit meiner Person in Verbindung gebracht wird, ist weitgehend bekannt und wurde schon in vielen Büchern, Zeitschriftenartikeln und selbst im Internet ausführlich dargestellt. Daher sei sie hier nur ganz kurz wiederholt:

Meine Familie bewirtschaftet ein Sägewerk und einen kleinen Bauernhof im Allgäu. Eines Tages im Jahr 1973– damals war ich 35 Jahre alt – holte ich mir bei der Arbeit im Sägewerk einen ganz bösen Hexenschuss mit denüblichen Symptomen. Es fühlte sich an, als sei im unteren Rücken etwas gerissen. Ich konnte mich nicht mehr aufrichten und nur noch unter größten Schmerzen – Millimeter für Millimeter – fortbewegen. Der Gedanke, mit»so etwas« zum Arzt zu gehen, kam mir gar nicht. Ich wollte eigentlich nur eins: mich möglichst schnell wieder normal bewegen und weiterarbeiten können. Also ließ ich mich zum Müller Josef bringen, dem Schloss-Bauern in unserem Ort. Der hatte zwar keine medizinische Vorbildung, aber wenn es die Leute im Kreuz hatten und nicht mehr gerade gehen konnten, gingen sie zu ihm und wurden geheilt.»Krumm kommen die Leute rein, und gerade gehen sie wieder raus.« Das war der Spruch, mit dem der Müller Josef jeden begrüßte, der zu ihm kam. Und was hat er gemacht? Ich musste mich leicht gebeugt vor einen Tisch stellen, mit den Händen abstützen und mit einem Bein vor und zurück schwingen, während er mir mit dem Daumen ins Kreuz drückte – schon war der Schmerz weg. Es war eine Sache von wenigen Minuten.

Natürlich war ich beeindruckt, aber als ich ihn fragte, ob man das lernen könne, sagte er nur:»Du brauchst das nicht zu lernen, du kannst es.« Immerhin erfuhr ich noch, dass er diese Griffe einer alten Bäuerin abgeschaut hatte, einer einfachen Frau, die immer in seine Stallungen gekommen war, um das Vieh zu behandeln und die ab und zu auch einen Knecht oder eine Magd mitbehandelt hatte. Diese Frau hatte ich nicht mehr kennengelernt. Ich kannte nur den Müller Josef, und zwar schon seit meiner Kindheit. Aber was heißt schon»kennen«? Eigentlich wusste ichüber ihn nur, dass er hin und wieder Leute aus dem Dorf behandelte, vielleicht einen oder zwei Menschen im Monat, und dass sich vieleüber ihn lustig machten, vor allem die Jungen und Gesunden.

Jetzt, nach meiner eigenen»wunderbaren Heilung« bewunderte ich ihn und wollte mehrüber seine Methode erfahren. Doch leider war der Müller Josef damals schon schwer krank. Vier Wochen später lag er im Koma, und acht Wochen später war er tot. Ich musste mir»meine« Methode also selbst erarbeiten – mehr durch Probieren als durch Studieren.

Meine ersten»Patienten« waren meine Frau, die seit langer Zeit unter Kopfschmerzen litt, und eine Nachbarin, die ebenfalls schon lange Probleme mit dem Hüftgelenk hatte. Nachdem deren Beschwerden verschwunden waren und auch nicht wiederkamen, behandelte ich immer mehr Menschen, die irgendwelche Probleme mit der Wirbelsäule und/ oder den Gelenken hatten, und ging dabei eher intuitiv vor als wissend. Ich hatte kein Behandlungsrezept und ein Erfolgsrezept schon gar nicht – aber erfolgreich war ich offenbar doch, denn wenn es die Leute jetzt»im Kreuz« hatten, kamen sie zu mir, wie sie früher zum Müller Josef gekommen waren. Ob sich die Jungen und Gesunden hinter meinem Rücken auchüber mich lustig machten, weiß ich nicht. Und wenn, hätte es mich nicht gestört.

Jedenfalls sprach sich bald in der Gegend herum, dass man»zum Dorn gehen muss, wenn man’s im Kreuz hat oder in den Gelenken«. Und irgendwann hörte auch ein studierter Experte für solche Probleme davon: Dr. med. Thomas Hansen, früher niedergelassener Chirurg und Orthopäde in Bremen, der mittlerweile in Markt Rettenbach, zwischen Memmingen und Kaufbeuren, ein Haus für Gesundheit eröffnet hatte. Er kam 1985 zum ersten Mal zu mir, ließ sich behandeln und war, wie er selbst sagte,»beeindruckt« und später sogar»mehr und mehrüberzeugt« von meiner Methode – so sehr, dass er mich einlud, Seminare im Haus der Gesundheit zu halten, aber bitte»mit Fundament«. Also versorgte er mich mit medizinischer Literatur. Erst jetzt erkannte ich, was für ein Laie ich war. Und trotzdem hatte meine Methode funktioniert!

Mittlerweile habe ich noch mehr Bücher gelesen und sogar welche geschrieben und mitgeschrieben. Ich habe mir viel Theorie angeeignet, habe Anatomieatlanten studiert, michüber Meridianverläufe informiert und viele, viele Diskussionen darüber geführt, wie man die Dorn-Methode noch besser machen könne. Das alles hatte natürlich Folgen, und das ist auch gut so, denn eine Methode, die sich aus dem Probieren und aus der Erfahrung heraus entwickelt hat, kann und darf nicht irgendwo stehen bleiben, sondern muss sich ständig weiterentwickeln.

Ich selbst habe diese Methode nicht erfunden, sondern nur weiterentwickelt, aber vor allem habe ich und haben Menschen in meinem Umfeld dafür gesorgt, dass sie bekannt geworden ist. Mittlerweile wird sie in ganz Deutschland, in vielen anderen Ländern Europas und sogar in Australien und Südafrika praktiziert.