: Mathias Mayer
: Stillstand. Entrückte Perspektive Zur Praxis literarischer Entschleunigung
: Wallstein Verlag
: 9783835325760
: Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik
: 1
: CHF 9.00
:
: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
: German
: 80
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Entschleunigung und Eigenzeit - Stichworte der aktuellen Diskussion werden in diesem Essay in einen kulturgeschichtlichen Rahmen gestellt. Wie nahe darf man einem Geschehen sein, wenn es in eine Geschichte verwandelt werden soll? Diese Frage nach dem Standort des Erzählers betrifft nicht allein die Erzähltheorie, sondern den Status und die Perspektive der Literatur insgesamt. Das Sehen aus der Distanz bedeutet, dass man nicht zugleich eingreifen, nicht handeln kann. So berichtet die Literatur vielfach vom Wissen, vom Erleben dessen, der nicht handelt und im Stillstand eine entrückte Perspektive findet. Inwiefern Stillstand bewegend und verändernd sein kann, zeigt Mathias Mayer an Lektüren quer durch die Jahrhunderte und die Gattungen. Dass Günter Grass' Romanheld Oskar Matzerath, der sich dem Erwachsenwerden widersetzt, ein »umgepolter' Säulenheiliger ist, und wie die Autobiographie als archimedischer Punkt das Leben begleiten kann, gehört zu den Beobachtungen dieses Essays. Dabei wird die Nähe zwischen der Entschleunigung in der Literatur und in der Lebenswelt - nicht zuletzt unserer Tage - immer wieder deutlich.

Mathias Mayer, geb. 1958, ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg.
Umschlag1
Titel4
Impressum5
Inhalt6
Geschichte und Geschichten8
Archimedische Punkte15
Die poiesis der Säulenheiligen20
Stillstand als Entschleunigung30
Statisches Erzählen40
Statisches Theater49
Der Stillstand der Mystik57
Statische Gedichte63
Dynamik des Stillstands: Die Autobiographie70
Dank80
Bildnachweis81