: Alex Burkhard
: ... und was kann man damit später mal machen? 26 Geschichten für Geisteswissenschaftler und alle anderen, die auch nichts Anständiges gelernt haben
: Satyr Verlag
: 9783944035130
: 1
: CHF 7.20
:
: Geisteswissenschaften allgemein
: German
: 152
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Pflic tlektüre! Die Frage kennt wohl jeder, der mal mit Geisteswissenschaften Kontakt hatte: '... und was kann man damit später mal machen?' Alex Burkhards Geschichten geben darauf keine endgültigen Antworten, doch geben sie die Frage auf höchst originelle Weise weiter. Und das ist ja auch eine Erkenntnis. Wenn man eine Geisteswissenschaft studiert, werden einem die wirklich elementaren Fragen nicht von den Dozenten, sondern von den Mitmenschen gestellt. ... und was kann man damit später mal machen? gewährt einen sehr humorvollen, manchmal auch poetischen und nachdenklichen Einblick in die Gedanken- und Alltagswelt eines Geisteswissenschaftlers. Eine Welt, die sich am Ende gar nicht so sehr von der anderer Menschen unterscheidet, denn Alex Burkhard betrachtet das Leben stets mit einem höchst wachen Blick fürs kuriose Detail. Ein komischer Autor, den man unbedingt entdecken sollte! 26 pointierte Geschichten, die sich zusammenfügen zu einem chaotisch-liebevollen Gesamtbild eines Studenten zwischen Gegenwartsmeistern und Zukunftsfragen.Oder anders gesagt: Ob es sich lohnt, Geisteswissenschaften zu studieren, wissen wir nicht. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, Alex Burkhard zu studieren.

Alex Burkhard, Jahrgang 1988, sieht älter aus. Aufgewachsen im Westallgäu, ging er, kreativ wie er schon immer war, zum Studieren nach München. Seit 2007 steht er als Slam-Poet, Autor und Moderator auf diversen Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum und hat dabei oftmals sehr schöne Schuhe an.

BEWERBUNGSGESPRÄCHE FÜHREN


Wir plauderten miteinander, wie es seit alters her zwei junge Menschen tun, die sich zugeneigt sind.

(Sven Kemmler,Und was wirst du, wenn ich groß bin?)

»Hallo«, sage ich.

»Hallo«, sagt die Frau, die ich seit fünfundzwanzig Minuten vom Nebentisch angestarrt habe.

»Hallo«, sage ich wieder.

»Hallo«, sagt die Frau, die seit fünfundzwanzig Minuten, vielleicht auch länger, ich weiß nicht, seit wann sie schon hier sitzt, ich bin ja erst vor fünfundzwanzig Minuten gekommen, in eine andere Richtung geschaut hat.

»Hallo«, sage ich wieder. Ich hätte wirklich dieses Rhetorikseminar besuchen sollen, für das ich eine Werbung in der U-Bahn gesehen habe.

»Hallo«, sagt die Frau und sieht aus, als wäre ihr gerade bewusst geworden, dass es nicht schlecht war, fünfundzwanzig Minuten in eine andere Richtung als die meine geschaut zu haben.