Meditationen Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen
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René Descartes
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Christian Wohlers
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Meditationen Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen
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Felix Meiner Verlag
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9783787322305
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Philosophische Bibliothek
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1
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CHF 22.60
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Renaissance, Aufklärung
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German
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588
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
In den »Meditationes de prima philosophia« (1642) geht es Descartes um eine neue Grundlegung der Metaphysik. Dieser Neuanfang in der Philosophie, den Descartes wie wohl kaum ein anderer propagiert und durchführt, hat jedoch einen konservativen Zug: Gerade Descartes besteht darauf, dass seine Philosophie die älteste ist, die es überhaupt geben kann, und diese Aussage hat nur Sinn, wenn Metaphysik als Rekonstruktion der ursprünglichen Fragen verstanden wird, die anfänglich das philosophische und insbesondere metaphysische Geschäft ins Rollen gebracht hatten. Mit Descartes beginnt deshalb nicht etwa nur jenes systematische Philosophieren, dem es um die Beantwortung der Fragen selbst geht, sondern auch ein Philosophieren, das die Behandlung der Fragen selbst in der Auseinandersetzung und mit dem Material jener Positionen vollzieht, die es zu überwinden versucht. Die zentrale Innovation der Meditationen liegt also weder in der bloß scheinbaren Unabhängigkeit von aller vorherigen Metaphysik, noch in einer neuen Terminologie, sondern in einer völligen Neuordnung des vorhandenen Materials. Descartes agiert souverän in der Terminologie des Aristoteles und der scholastischen Metaphysik, greift nicht weniger souverän die Themen dieser Tradition auf und fügt sie zu einem völlig neuen Gebäude zusammen. Das Neue an Descartes' Metaphysik ist, dass er mit der hergebrachten Metaphysik agiert, nicht in ihr. Diese Ausgabe bietet - anders als die 2008 vorgelegte zweisprachige Ausgabe (PhB 597), die sich auf die Wiedergabe der sechs von Descartes verfassten Meditationen beschränkt - auch den Text der Einwände und Erwiderungen der Gelehrten seiner Zeit, die Descartes vor Drucklegung seines Werks eingeholt und der Erstausgabe von 1641 als Anhang beigefügt hatte.
René Descartes wird 1596 in der Touraine als Sohn eines Parlamentsrates geboren. Der Achtzehnjährige tritt 1604 ins jesuitische Collège Royal ein und erhält dort eine umfassende Ausbildung in Latein, Geschichte, Rhetorik, Philosophie, Physik und Mathematik. Von 1616 an reist Descartes im Dienste unterschiedlicher Feldherren quer durch Europa und nimmt an den ersten Feldzügen des Dreißigjährigen Krieges teil. Dabei ist er jedoch ständig auch mit naturwissenschaftlichen wie auch philosophischen Fragestellungen beschäftigt und nutzt die Gelegenheit, sich europaweit mit führenden Gelehrten auszutauschen. Die Emigration in die Niederlande 1628 ist auf die Auseinandersetzung mit Theologen Frankreichs zurückzuführen. Dort erscheint auch 1637 anonym die Discour de la méthode. Die Meditationes de prima philosophia (1641) entwickeln dann die im Discour nur angedeutete grundlegende Wissenschaft der Metaphysik, während die Principia Philosophiae die Zäsur setzen, die Descartes' Rang als Begründer der Philosophie der Neuzeit geltend machen.1649 folgt Descartes einer Einladung seiner Briefpartnerin, der Königin Christina von Schweden, sie in der Philosophie zu unterrichten. Kaum angekommen, erliegt er jedoch dem rauhen Klima und stirbt 1650 an einer Lungenentzündung.
Cover
1
Inhaltsverzeichnis
7
C. Wohlers: Vision und Illusion des Neuanfangs
9
1. Die Entstehung der Meditationes de prima philosophia
9
2. Die Meditationes de prima philosophia als epochemachendes Werk
33
3. Zu dieser Ausgabe
56
Bibliographie
59
Die Meditationen über die Erste Philosophie
67
Schreiben an die Sorbonne
69
Vorwort an den Leser
75
Übersicht über die sechs folgenden Meditationen
79
Die Meditationen über die Erste Philosophie
79
Erste Meditation
85
Zweite Meditation
93
Dritte Meditation
105
Vierte Meditation
125
Fünfte Meditation
135
Sechste Meditation
145
Einwände und Antworten
165
Erste Einwände
167
Erste Erwiderungen
177
Zweite Einwände
197
Zweite Erwiderungen
205
Überlegungen More Geometrico
235
Dritte Einwände und Erwiderungen
245
Vierte Einwände
271
Vierte Erwiderungen
293
Fünfte Einwände
329
Fünfte Erwiderungen
419
Sechste Einwände
459
Sechste Erwiderungen
469
Siebte Einwände und Anmerkungen
493
Analytische Synopsis
607
Sachregister
635