: Maja Schulze-Lackner
: Auch andere Mütter haben schöne Söhne Roman
: hey! publishing
: 9783942822343
: 2
: CHF 4.40
:
: Erzählende Literatur
: German
: 213
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was passiert, wenn der Ehemann plötzlich eine deutlich jüngere Geliebte hat, oder sogar einen Geliebten? Kira und Vera, zwei Freundinnen aus München sind wie vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen, als ihnen so etwas passiert. Die Situation wäre zum Verzweifeln, wären da nicht die Freunde, die ihnen zur Seite stehen. Da sind u.a. der oft sarkastische Bebe und der exzentrische François, die - manchmal bissig, immer aber tatkräftig und herzlich - alles dafür tun, dass es wieder aufwärts geht. Da ist Gila, die erfolgreiche Karrierefrau, die sich nach dem Mann ihres Lebens sehnt und dabei vergeblich gegen überflüssige Pfunde kämpft, da ist Tanja, die es niemals schafft, irgendwohin pünktlich zu kommen und Rolf der Hypochonder. Doch egal, wie extravagant und verrückt sie alle auch manchmal sein mögen, eins ist sicher: Sie sind Freunde fürs Leben, die zusammenhalten, egal was auch geschieht. Und in einer Sache sind sich alle einig: Kira ist die beste Linsensuppenköchin der Welt. Temporeich, humorvoll und leichtfüßig führt Maja Schulze-Lackner ihre Leser durch die Irrungen und Wirrungen, die der Münchner Freundeskreis gemeinsam durchlebt, durchliebt und durchleidet. Und für alle, die mehr wollen als nur das Buch lesen, gibt es am Ende einige Rezepte der köstlichen Gerichte zum Nachkochen, mit denen Kira ihre Gäste bewirtet!

Maja Schulze-Lackner wurde in Berlin geboren. 1966 eröffnete sie mit ihrer ersten selbst entworfenen Kollektion das Modegeschäft"Maja of Munich". Neben ihrer Tätigkeit als Designerin und Geschäftsfrau schrieb sie auch für die Bunte, Die Welt und Elle. 1995 beendete sie ihre Laufbahn als Modedesignerin und begann als Autorin zu arbeiten. Nach drei erfolgreichen Ratgebern erzählte sie in dem Bestseller"Und Wunder gibt es doch" die Geschichte ihrer ostpreußischen Familie. Nach dem großen Erfolg des Buches schilderte sie in drei weiteren Romanen die bewegten Zeiten in Ostpreußen Ende des 19. Jahrhunderts. Maja Schulze-Lackner lebt mit ihrem Mann in München. www.schulze-lackner.de Foto: © Michael Doster

1


Das Telefon klingelte anhaltend. Kira brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen.

„Meixner“ meldete sie sich mit verschlafener Stimme.

„Hallo Kira, hier ist Liane. Bist du krank? Du klingst so komisch.“

„Nein.“ Kira seufzte.„Ich bin kerngesund. Aber dieses Mistwetter hier schläfert mich regelrecht ein. Ich bin beim Lesen in einen Tiefschlaf gefallen.“ Sie war jetzt hellwach.„Bist du mal wieder in München?“

„Gott bewahre! Im Februar zieht mich nun wirklich nichts in eure schöne Stadt. Ich bin in meinem Haus auf Mallorca. Wir haben hier wunderbares Wetter, 20 Grad im Schatten und die Mandelbäume beginnen bereits zu blühen.“ Kira fröstelte.„Ich beneide dich. Hier ist es seit Monaten kalt und trüb. Ich hasse dieses Wetter.“

„Warum kommst du nicht mit Hannes für ein oder zwei Wochen her? Mein Haus ist, wie du weißt, groß genug. Ich würde mich wirklich sehr freuen.“

„Eine wunderbare Idee!“ Kira war begeistert.„Ich werde das gleich mit Hannes besprechen. Sobald ich ihn erreicht habe, rufe ich dich zurück.“

Kira und Liane waren zusammen in die Schule gegangen und jahrelang eng befreundet gewesen. Dann hatte Liane einen Hamburger Kaufmann geheiratet und war für eine Weile aus Kiras Leben verschwunden. Ein paar Jahre später tauchte sie wieder in München auf.„Ich bin erfolgreich geschieden“, erzählte sie ihrer alten Freundin strahlend.„Dafür habe ich jetzt ein Traumhaus auf Malle und eineäußerst zufriedenstellende monatliche Apanage. Und einen tollen Liebhaber habe ich auch.“ Die Liebhaber kamen und gingen in Lianes Leben, aber der Kontakt zu Kira blieb bestehen.

„Kann ich meinen Mann sprechen?“ Kira hatte direkt nach dem Gespräch mit Liane versucht, Hannes in seinem Büro zu erreichen.

„Ihr Mann ist leider außer Haus. Er wollte noch etwas erledigen.“ Die Stimme der Sekretärin klang unbeteiligt.„Er kommt auch nicht mehr herein. Für den Rest des Nachmittags hat er mir freigegeben.“‚Merkwürdig’ dachte Kira‚davon hat er mir gar nichts gesagt.’ Aber schon wieder klingelte das Telefon. Ihre Mutter war dran.

„Kirachen, ich muss dir etwas erzählen ...“ In epischer Breite berichtete sie ihrer Tochter, was sie die letzten Tage alles erlebt hatte, sodass Kira  vergaß, weiterüber Hannes nachzudenken.

„Mama, wir blockieren die Leitung“, versuchte sie nach einer Weile den Redefluss ihrer Mutter zu bremsen.„Liane hat uns nach Mallorca eingeladen und ich wollte gerade versuchen, Hannes zu erreichen, um das mit ihm zu besprechen.“

„Hat das nicht Zeit, bis er nach Hause kommt?“ Inge Cardow war leicht verstimmt.„Ich hab dir noch so viel zu erzählen.“

„Später Mama. Ich rufe dich zurück.“ Kira hängte ein und wählte erneut Hannes Nummer, doch sie konnte ihn nicht erreichen und sein Handy war abgestellt. Nur die Mailbox bat freundlich um eine Nachricht. Nach ein paar Versuchen gab Kira es auf. Sie machte sich einen Tee und begann wieder zu lesen.

Es war fast acht Uhr, als Hannes nach Hause kam.„Wo warst du denn bloß solange“, fragte Kira erstaunt.„Ich warte schon seit einer Stunde mit dem Abendessen auf dich. Und ich habe mehrmals versucht, dich zu erreichen, aber im Büro warst du nicht und dein Handy war abgestellt.“ Ihre Stimme klang jetzt ein wenigärgerlich.„Ich habe einen neuen Kunden getroffen“, sagte er.„Er wollte mich gar nicht gehen lassen. Du weißt doch, wie so was ist. Und was gibt esüberhaupt so Wichtiges?“

Kira hatte keine Ahnung‚ wie‚sowas ist’, das hörte sie heute zum ersten Mal von ihrem Mann. Aber im Moment interessierte es sie auch nicht.

„Liane hat angerufen“, sagte sie aufgeregt.„Sie ist in Malle und hat uns eingeladen sie zu besuchen. Was hältst du davon?“ Sie sah ihren Mann gespannt an.„Es ist dort ein Traumwetter, 20 Grad ... Wenn ich nur daran denke, wird mir warm.“ Hannes schüttelte den Kopf.„Ganz unmöglich! Ich kann hier nicht weg.“

„Wieso kannst du nicht weg? Seit Wochen meckerst duüber das Sauwetter hier. Was ist los mit dir?“ Sie war maßlos enttäuscht.

„Ich habe im Geschäft wahnsinnig viel zu tun ... der neue Kunde ...“

Kira lachte jetzt schallend.„Sag mal, willst du mich auf den Arm nehmen? Das ist ja ganz was Neues. Deine Firma läuft doch seit Jahren quasi wie von selbst.“

„Die Zeiten haben sich eben geändert.“ Sein Ton nahm an Schärfe zu und trieb Kira die Tränen in die Augen.„Ich hatte mich schon so gefreut ... kannst du nicht doch ...?“

„Warum fliegst du nicht allein?“ Hannes Stimme klang jetzt etwas versöhnlicher.„Mit Liane, dem verrückten Huhn, wirst du dich bestimmt nicht langweilen.“

„Ja, du hast Recht. Liane und ich werden auch ohne dich unseren Spaß haben. Gleich morgen früh versuche ich, einen Flug zu buchen.“ Dennoch war Kira verstimmt