: Katrin Scheffold
: Kundenbindung bei Krankenkassen. Eine marketingorientierte Analyse kassenindividueller Handlungsparameter bei selektivem Kontrahieren auf dem GKV-Versorgungsmarkt.
: Duncker& Humblot GmbH
: 9783428527045
: Duisburger Volkswirtschaftliche Schriften
: 1
: CHF 72.70
:
: Einzelne Wirtschaftszweige, Branchen
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die mit der Gesundheitsreform von 2003 begonnene Umstellung der Vertragsgestaltung der GKV von einem Kollektiv- zu einem Einzelvertragssystem ('selektives Kontrahieren') hat für die Krankenkassen und die Versicherten weit reichende Folgen: Die Kassen erhalten mehr Gestaltungsfreiheit in der Gesundheitsversorgung, und die Versicherten bzw. Mitglieder können zwischen verschiedenen Versorgungsangeboten wählen und gegebenenfalls ihre Kasse wechseln. Die Bindung der Mitglieder an ihre bisherige Kasse wird somit zur 'Überlebensstrategie' im Kassenwettbewerb. Ziel der vorliegenden Arbeit ist zum einen, die Wichtigkeit der Kundenbindung für den Erfolg einer Krankenkasse herauszuarbeiten, und zum anderen herauszufinden, wie die Krankenkasse ihre Versicherten durch das Angebot eines präferenzgerechten Krankenversicherungsangebotes an sich binden kann. Hierzu entwickelt Katrin Scheffold unter Berücksichtigung der ökonomischen und verhaltenswissenschaftlichen Theorien zur Bindung von Kunden je ein Modell zur Kundenbindung für Pflichtversicherte und für freiwillig Versicherte. Die Unterscheidung in diese beiden Versichertengruppen ist notwendig, da freiwillig Versicherte im Gegensatz zu Pflichtversicherten auch in die PKV wechseln können. Aus den theoretischen Modellen leitet die Autorin Wettbewerbsparameter ab, die dazu geeignet sind, die Bindung eines Versicherten an eine Kasse zu stärken. Mit Hilfe einer Conjoint-Analyse werden für ausgewählte Wettbewerbsparameter Teilnutzenwerte und relative Wichtigkeiten ermittelt, so dass - ausgehend von verschiedenen Wettbewerbssituationen - Marktsimulationen durchgeführt werden können. Die Ergebnisse der Simulationen sind zum Teil überraschend und zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie eine Kasse die Conjoint-Analyse einsetzen kann, um bei selektivem Kontrahieren ein präferenzgerechtes Versorgungsangebot zu konzipieren und dadurch Kunden zu binden.
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Tabellenverzeichnis14
Abbildungsverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis17
Einleitung: Vom Preiswettbewerb zum Qualitäts- und Produktwettbewerb in der Gesetzlichen Krankenversicherung20
Erster Teil: Wettbewerb und Kundenbindung im GKV-System26
A. Die GKV zwischen Solidarität und Wettbewerb27
I. Prinzipien der GKV27
II. Der Risikostrukturausgleich31
III. Merkmale und Besonderheiten der „drei Märkte“ der GKV35
1. Der Behandlungsmarkt36
2. Der Versorgungsmarkt38
3. Der Versicherungsmarkt42
IV. Wettbewerbsparameter der Krankenkassen im Status quo47
V. Wettbewerb um Versicherte im Status quo56
1. Wettbewerb innerhalb des GKV-Systems57
2. Wettbewerb der Systeme um freiwillig Versicherte65
B. Kundenbindung als Wettbewerbsstrategie von Krankenkassen69
I. Mehr Markt und Wettbewerb auf dem GKV-Versorgungsmarkt69
1. Warum mehr Markt und Wettbewerb auf dem Versorgungsmarkt?69
2. Worin soll mehr Markt und Wettbewerb bestehen?73
3. Ergebnis von mehr Markt und Wettbewerb auf dem Versorgungsmarkt76
II. Ziele der Krankenkassen80
1. Zu den Funktionen und der Kategorisierung von Unternehmenszielen80
2. Sind Krankenkassen Unternehmen?83
3. Der sozialrechtliche Zielrahmen85
4. Unternehmensziele von Krankenkassen86
a) Der Zielkatalog: ein Überblick86
b) Sicherung des Kassenfortbestandes und Vergrößerung der Mitgliederzahl89
c) Senkung bzw. Erhaltung des Beitragssatzes91
III. Strategische Bedeutung der Kundenbindung für Krankenkassen92
Zweiter Teil: Kundenbindung als Erfolgsfaktor im Wettbewerb95
C. Begriffsabgrenzungen und Theorien zur Kundenbindung96
I. Zum Begriff „Kundenbindung“96
II. Theorien zur Anbietertreue und zum Anbieterwechsel100
1. Ökonomische Theorien101
a) Zur mikroökonomischen Theorie von Hirschman101
b) Ansätze aus der Neuen Institutionenökonomik104
aa) Transaktionskostentheorie105
bb) Informationsökonomik108
2. Verhaltenswissenschaftliche Theorien111
a) Psychologische Bindungstheorien112
aa) Theorie des wahrgenommenen Risikos112
bb) „Maps of Bounded Rationality“ – die Arbeiten von Kahneman und Tversky113
cc) Dissonanztheorie116
dd) Lerntheorie118
b) Sozialpsychologische Bindungstheorie nach Thibaut und Kelley119
D. Bestimmungsfaktoren für die Anbietertreue und Typologisierungskriterien der Kundenbindung123
I. Bestimmungsfaktoren für die Anbietertreue123
1. Kundenorientierung125
2. Zufriedenheit127
3. Nettonutzen132
II. Typologisierungskriterien der Kundenbindung136
1. Bindungsursache137
2. Bindungsobjekt141
3. Bindungssymmetrie142
4. Bindungszeitpunkt und -dauer145
5. Bindungsintensität146
6. Synthese147
E. Selektive Kundenbindung und Erfolgskontrolle148
I. Kundenwert und Kundenmanagem