: Georg Franz
: Die Sanierungsverantwortlichen nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz. Voraussetzungen und Grenzen der Altlastenhaftung.
: Duncker& Humblot GmbH
: 9783428522743
: Schriften zum Umweltrecht
: 1
: CHF 77.80
:
: Öffentliches Recht, Verwaltungs-, Verfassungsprozessrecht
: German
: 355
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Durch das Inkrafttreten des BBodSchG hat die Altlastenproblematik nichts von ihrer Aktualität verloren. Während grundsätzliche Teilaspekte nach wie vor rechtlich nicht bewältigt sind, hat die Einführung eines verschärften Haftungsregimes zahlreiche neue Rechtsprobleme geschaffen. Eine Vielzahl von Anwendungsfällen in den alten und neuen Bundesländern belegt die große praktische Bedeutung. Im ersten Teil der vorliegenden Abhandlung untersucht Georg Franz die Grundlagen, Voraussetzungen und Grenzen der Altlastenhaftung nach allgemeinem Polizei- und Ordnungsrecht. Hierbei analysiert er insbesondere die im Brennpunkt kontroverser Diskussionen stehenden Problemfelder des Verursacherbegriffs, der Reduzierung der Zustandshaftung und der Rechtsnachfolge. Auf dieser Basis widmet sich der Autor im zweiten Teil den Sanierungsverantwortlichen nach dem BBodSchG. Unter kritischer Würdigung der hierzu veröffentlichten Ansätze in Literatur und Rechtsprechung stellt er die jeweiligen Tatbestände im einzelnen dar und prüft, ob und in welchem Ausmaß auf die zum Teil hochentwickelte Dogmatik zur herkömmlichen Verhaltens- und Zustandshaftung zurückgegriffen werden kann. Im Hinblick auf die Haftungsverschärfungen bildet der vielfach erhobene Einwand der verfassungswidrigen Rückwirkung einen Schwerpunkt. Zudem vertieft der Autor die Einstandspflicht für juristische Personen, namentlich die Durchgriffstatbestände der qualifizierten faktischen Konzernabhängigkeit und der Unterkapitalisierung. Darüber hinaus stellt sich die ebenfalls rechtsgebietsübergreifende Frage nach der Einordnung der Sanierungspflicht im Insolvenzverfahren als erörterungsbedürftig dar. Neben der Dereliktion erfährt schließlich die lebhaft umstrittene Haftung des früheren Eigentümers besondere Erwähnung. Insgesamt ist festzustellen, daß die teilweise recht komplexen Auslegungsfragen den Vollzug des BBodSchG beeinträchtigten.
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Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungen20
Einführung22
Teil 1: Verantwortlichkeit für die Sanierung von Altlasten nach früher geltendem Recht24
§ 1 Grundlagen der Verantwortlichkeit24
A. „Verantwortlichkeit“ im System des Gefahrenabwehrrechts24
B. Rechtliche Bedeutung der Verantwortlichkeit25
C. Das Verursacherprinzip im Umweltrecht26
D. Rechtsgrundlagen28
E. Adressaten behördlicher Gefahrabwehrmaßnahmen31
I. Personen des Privatrechts31
II. Hoheitsträger33
1. Verursacher kraft Genehmigungserteilung?33
2. Auswirkungen des Art. 20a GG34
3. Adressaten verursacherbezogener Regelungen35
4. Grenzen der Inanspruchnahme35
§ 2 Verhaltensverantwortlichkeit37
A. Polizei- und ordnungsrechtlich relevantes Verhalten37
I. Haftung für eigenes Verhalten37
1. Das Erfordernis einer öffentlich-rechtlichen Pflicht bei verantwortungsbegründendem Unterlassen38
2. Art. 14 Abs. 2 GG als öffentlich-rechtliche Handlungspflicht40
3. Pflicht aus Ingerenz41
4. Folgen bei Nichtbestehen einer Rechtspflicht42
II. Haftung für das Verhalten anderer Personen42
B. Begriff der Verursachung43
I. Allgemeine Beurteilungskriterien44
II. Verschulden als berücksichtigungsfähiges Kriterium?45
III. Kausalität und Verantwortlichkeit47
IV. Anforderungen an ein Zurechnungskriterium48
C. Zurechnungstheorien50
I. Äquivalenztheorie50
II. Adäquanztheorie51
III. Theorie der sozialen Adäquanz53
IV. Theorie der rechtswidrigen Verursachung54
1. Allgemeine Herleitung54
2. Stellungnahme54
3. Unbegrenzte „Nichtstörungspflicht“?56
V. Theorie der polizeiwidrigen Verursachung57
VI. Der fließende Verursachungsbegriff58
VII. Theorie der unmittelbaren Verursachung59
VIII. Die wertende Betrachtung61
1. Kriterienbestimmung63
2. Relevanz privatrechtlicher Regeln64
a) Verkehrssicherungspflicht66
b) Gefährdungshaftung nach § 22 Abs. 2 WHG67
3. Art. 14 GG70
IX. Ergebnis72
D. Konkretisierung der Haftung72
I. Abfallerzeuger72
1. Konsequenzen einer Abfallentsorgung auf Fremdgrundstücken73
2. Unvorhersehbarkeit der Abfallgefährlichkeit74
a) Einschlägigkeit des Rückwirkungsverbots?75
b) Differenzierungsansätze76
c) Auswirkungen auf das Verursacherprinzip76
d) Solidarverantwortung einer bestimmten Produzentengruppe77
II. Abfallbeförderer78
III. Deponiebetreiber79
1. Verantwortlichkeit79
2. Legalisierungswirkung von behördlichen Genehmigungen?80
a) Meinungsstand80
b) Stellungnahme81
3. Auswirkungen behördlicher Duldungen84
a) Begriff der Duldung84
b) Keine Rechtfertigung auf der Ebene der Störerqualifikation85
c) Duldung als Grenze des behördlichen Ermessens87
IV. Deponieeigentümer88
§ 3 Zustandsverantwortlichkeit90
A. Allgemeines90
B. Grund der Zustandsverantwortlichkeit91
C. Eigentümer93
I. Begriff93
1. Problematik und Meinungsstand93
2. Stellungnahme95
a) Systematik95
b) Objektiv-teleologische Auslegung98
c) Gleichstellung von Anwartschaftsberechtigtem und Eigentümer?100
d) Ergebnis102
II. Grenzen der Haftung102
1. Einführung102
2. Meinungsstand104
a) Begrenzung bei der Störerqualifikation104
b) Begrenzungen über den allgemeinen Verhältnismäßigkeitsgrundsatz106
3. Stellungnahme107
a) Kein Ausschluß der Verantwortlichkeit107
b) Der Zustandsverantwortliche als Verursacher108
c) Begrenzung bei der Ermessensausübung109
d) Konsequenzen bei unbekanntem oder nicht leistungsfähigem Verursacher112
e) Undifferenzierte Zumutbarkeits- und Billigkeitsabwägung?114
f) Kenntnis der Gefahrenlage beim Eigentumserwerb115
g) Umfang der Haftung116
h) Änderung der Haftungsmasse119
i) Dereliktion121
D. Inhaber der tatsächlichen Gewalt123
I. Rechtsstellung123
II. Grenzen der Haftung124
§ 4 Problematik der Rechtsnachfolge128
A. Allgemeines128
B. Differenzierungen129
C. Höchstpersönlichkeit aller öffentlich-rechtlichen Rechte und Pflichten?130
D. Grundsätzliche Anforderungen an die Übergangsfähigkeit132
I. Begriff der Höchstpersönlichkeit132
II. Personengebundenheit von Rechtspflichten133