: Bernd Lang
: Die Idealkonkurrenz als Mißverständnis. Zur Entwicklung der Konkurrenzen im 19. Jahrhundert.
: Duncker& Humblot GmbH
: 9783428522521
: Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge
: 1
: CHF 90.50
:
: Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie
: German
: 502
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Bernd Lang fragt nach der Entstehung der im StGB normierten Konkurrenzen, insbesondere der extrem unterschiedlichen Rechtsfolgenregelung. In Rechtsprechung und Literatur gibt es für diese Unterscheidung nur Verlegenheitserklärungen, ganz überwiegend wird sie in der Literatur als nicht sachgerecht, teilweise als willkürlich angesehen. Im Mittelpunkt dieser dogmengeschichtlichen Arbeit steht der Entwicklungsverlauf in der Literatur des ausgehenden 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Um die bei den begrifflichen Festlegungen und dogmatischen Herleitungen aufgetretenen Mißverständnisse, Fehldeutungen und schlicht falschen Annahmen belegen zu können und dem Leser eine kritische Lektüre der vorgenommenen Systematisierungsversuche zu ermöglichen, wurden sowohl bzgl. der Literaturanalyse als auch der Untersuchung der im 19. Jahrhundert erfolgten Gesetzgebungsverfahren größtenteils die Originaltexte wörtlich wiedergegeben. Quelle späterer Mißverständnisse und der Auslöser für die heutige Unterscheidung war die dogmatische und sprachliche Vermischung von Gesetzeskonkurrenz mit Idealkonkurrenz. So wurde der Begriff der Idealkonkurrenz ursprünglich als Bezeichnung für die bis dahin namenlose Gesetzeskonkurrenz verwandt. Die Vermischung beider Institute wurde in der Literatur erst nach dem für die Kodifikationen wesentlichen Zeitraum, also zu spät, klar aufgezeigt. Hinzu kam die Überschneidung mit Fragen des Prozess-, Vollstreckungs- und Strafzumessungsrechts sowie handwerkliche Fehler und sachfremde Erwägungen in den relevanten Gesetzgebungsverfahren, wodurch die in der Literatur und den meisten Partikularrechten angeglichene Behandlung nicht berücksichtigt wurde. Aus dem historischen Kontext ist deshalb keine tragfähige Grundlage für die heutige Konkurrenzregelung zu gewinnen. Im Gegenteil, dieser legt eine Abschaffung der stark unterschiedlichen Rechtsfolgenbehandlung nahe.
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung16
1. Teil: Ausgangslage zum Ende des 18. Jahrhunderts25
A. Einführung in den historischen Hintergrund25
I. Das Römische Recht25
II. Das germanische Recht (500–800), die Zeit der Rechtsbücher (bis 1500) und die italienische Jurisprudenz (1100–1500)29
1. Das germanische Recht29
2. Die Zeit der Rechtsbücher31
3. Die italienische Jurisprudenz32
III. Das gemeine Recht Deutschlands (1500 bis Mitte des 19. Jahrhunderts)33
1. Constitutio Criminalis Carolina (CCC)33
2. Carpzov (1595–1666)35
3. Becker44
IV. Zusammenfassung: Einführung in den historischen Hintergrund47
B. Stand der Konkurrenzlehre bis 179447
I. Herrschende Einteilung nach Gleich-/Ungleichartigkeit der Verbrechen48
1. Quistorp49
2. Claproth50
3. Globig/Huster51
4. Westphal51
5. Koch (1. Auflage 1758 bis 3. Auflage 1770)53
6. Stübel55
II. Übernahme der herrschenden Einteilung mit Ansätzen zur Handlungstrennung56
1. Engelhard56
2. Stelzer58
III. Einteilung nach Handlungstrennung60
1. Becker60
2. Koch (4. Auflage 1775 und ab 5. Auflage 1779)61
3. Dorn63
IV. Kochs Lehrbuch als Spiegelbild der damaligen Entwicklung66
1. Erstes Stadium68
2. Zweites Stadium68
a) Wortlautauslegung69
b) Auslegung anhand des Fallbeispiels Art. 163 PGO70
c) Auslegung anhand des zweiten Fallbeispiels (Vergewaltigung/Ehebruch/Inzest)71
d) Auslegung anhand der ausgesprochenen Rechtsfolge72
e) Ergebnis der Auslegung74
3. Drittes Stadium75
a) Einordnung der neuen Fallgruppe in den allgemeinen Aufbau78
b) Wortlautauslegung (78
b) Wortlautauslegung (78
b) Wortlautauslegung (78
b) Wortlautauslegung (78
7978
c) Neues Fallbeispiel: Raub und Diebstahl81
d) Ausdehnung des Begriffs81
d) Ausdehnung des Begriffs81
d) Ausdehnung des Begriffs81
d) Ausdehnung des Begriffs81
8281
e) Ergebnis83
V. Zusammenfassung zum Stand der Konkurrenzlehre bis 179484
2. Teil: Entwicklung in Lehre und Literatur von 1790 bis 1838 – Abgrenzungsschwerpunkt: Idealkonkurrenz und Gesetzeskonkurrenz87
A. Einleitung88
I. Gruppe der88
I. Gruppe der88
8888
II. Gruppe der88
II. Gruppe der88
8888
III. Gruppe der88
III. Gruppe der88
8988
IV. Gruppe der88
IV. Gruppe der88
9188
V. Vorgehensweise91
B. Untersuchung der verschiedenen Meinungsgruppen93
I. Erste Gruppe: Vermeidung von Doppelbestrafung93
1. Koch (4. Auflage 1775)94
2. Dorn95
3. Klein (1. Auflage 1796)98
4. Grolman (1. Auflage 1798)105
5. Kleinschrod (1. Auflage 1794 und 1796)108
6. Zusammenfassung zur ersten Gruppe (108
6. Zusammenfassung zur ersten Gruppe (108
128108
II. Zweite Gruppe: Vermischung von Gesetzes- und Idealkonkurrenz129
1. Feuerbach (Revision)130
2. Kleinschrod (3. Auflage 1805)136
3. Ziegler142
4. Henke146
5. Martin156
6. Wächter163
7. Jarcke167
8. Zehler169
9. Zusammenfassung zur zweiten Gruppe (169
9. Zusammenfassung zur zwei