ALS DIE TAGE LÄNGER WURDEN und keilförmige Schwärme von Gänsen und Enten am Himmel erschienen, schnallte Zebulon seine Felle zwei Maultieren auf den Rücken und ritt auf seinem Pferd los. Er war ein hochgewachsener, grobknochiger Mann, der in schmierigen Hirschlederhosen durch die Berge zog, mit verfilztem blondem Haar, das ihm über die Schultern fiel, der knorrige Rumpf von oben bis unten übersät mit Narben von Messer- und Pfeilwunden und von geheimen, unvorstellbaren anderen Verletzungen.
In dem Jahr fand das Rendezvous am Purgatory River statt, am Ausgang eines schmalen, mit Grüppchen von Pappeln und verkümmerten Erlen bestandenen Tals. Als Zebulon mit seinem Pferd auf das weitläufige Lager halb verhungerter Indianer und betrunkener Mountain Men zusteuerte, vertrat ihm eine uralte Arapaho-Squaw den Weg, die einen Zylinder und eine schmutzige braune Decke über einem langen roten Rock trug. In einer Hand hielt sie eine aus einer Wapiti-Geweihstange geschnitzte Kriegskeule, in der anderen eine Rassel. Während er sein Pferd um sie herum lenkte, glitt ein leuchtender Schleier aus rauchigem Licht zitternd ihren Körper hinab. Er musste daran denken, wie Nicht-hiernicht-da ihn mit zornigen, anklagenden Augen angestarrt hatte. Bei näherem Hinsehen löste sich die Gestalt in die einer Mulattin mit hohen Wangenknochen und schließlich in die starre Totenmaske einer weißhaarigen mexikanischen Vettel auf.
Die Arapaho lachte über seine Angst. Sie schüttelte ihre Rassel und umkreiste ihn drei Mal, bis ihm die Sinne schwanden und er kopfüber vom Pferd fiel. Als er sich aus dem Schlamm aufrappelte, war sie verschwunden, als sei sie nie dagewesen.
Er ritt weiter auf das Lager zu, angespornt von langgezogenen Juchzern und Pistolenschüssen der versammelten Trapper, die Vorräte mit Fellen bezahlten, Pferde tauschten, Glücksspiele machten und Händel austrugen. Diesmal würde er die Sau rauslassen, sagte er sich, das hatte er sich verdient, obwohl die knickrigen Agenten der Gesellschaften einem die Vorräte – Whiskey, Kaffee und Schießpulver, unter anderem –, ohne die kein Mountain Man leben konnte, er selbst schon gar nicht, nur für zwei Monate auf Pump verkauften. Und obwohl er wusst