In Ihrem Elternhaus pflegte man die alten preußischen Tugenden, auch bei Tisch. Man aß schweigsam und zügig.
»Hände auf den Tisch!«
Selbstverständlich wurde erwartet, dass man seine Mahlzeit beendete, sobald der Appetit des Patriarchen befriedigt war. Der Rohrstock stand in der Spülküche, gleich hinter dem Kartoffeleimer.
»Wohl nich’ jedient, wa?«
Gegessen wurde, was auf den Tisch kam, auch wenn es Graupensuppe war oder gut durchgebratenes Rindersteak mit polymerisiertem Fettrand, der sich an den Rändern immer ein wenig nach oben bog, oder Kochfisch mit Senfsoße. Kopfsalat mit einer Marinade aus gehackten Zwiebeln, Zitronensaft und Zucker, auch so ein Hit. Schmorbraten mit Funny-Klößen.
»Lieba een bisken mehr, aba dafür wat Jutet.«
Damals haben Sie gelernt, auch nahezu breiartige Speisen mindestens fünfhundertsiebenunddreißigmal zu kauen.
Frisches Obst wurde zu Kompott verarbeitet und zierte, mit maschinenschriftlichen Etiketten versehen, die Regale im Vorratskeller. Nach Größe, Jahrgang und Obstsorte sortiert. Die Etiketten alle auf gleicher Höhe. Das Kompott kam dann im übernächsten Winter auf den Tisch. Helles Kompott oder dunkles Kompott. Zum Teil noch mit Aroma. Die Vorratsregale wurden gern präsentiert, wenn Besuch