Teufelskuss und Engelszunge
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Emilia Jones
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Teufelskuss und Engelszunge
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Elysion Books
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9783942602877
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1
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CHF 5.30
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Science Fiction, Fantasy
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German
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208
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kein Kopierschutz
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PC/MAC/eReader/Tablet
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ePUB
Manchmal muss man die eigene Seele riskieren, um eine Andere zu retten Beelzebub staunt nicht schlecht, als sich plötzlich ein Engel in die Hölle verirrt. Schnell wird ihm klar, dass sie nur dort ist, um eine verlorene Seele in den Himmel zurück zu führen. Natürlich könnte er das Problem einfach lösen, aber wo bliebe denn da der Spaß? Noch nie durfte er die Gesellschaft eines himmlischen Wesens genießen. Mit diesem Ziel vor Augen, beginnt er Engel Marafella zu umgarnen. Er führt sie aus der Hölle auf die Erde, zeigt ihr, was Lust und Leidenschaft bedeutet. Viel zu spät wird ihm klar, dass es keine Zukunft für ihn und Marafella geben kann. Dabei hat er sich längst in den Engel verliebt.
Emilia Jones ist das Pseudonym der Autorin Ulrike Stegemann. Seit 2004 ist sie Herausgeberin der Elfenschrift, 2006 erschien mit 'Club Noir' ihr erster erotischer Vampirroman im Plaisir d'Amour Verlag. Zwei Fortsetzungen folgten - und wurden zusammen mit Band 1 als Lizenz an Ullstein verkauft, wo sie auch heute noch erhältlich sind.
Kapitel 1.
Ein Schatten fiel über Wengodians Gesicht und ließ seine roten Augen stärker erglühen als gewöhnlich. Wie eine wilde Bestie, bereit zum Angriff, hockte er in der Dunkelheit. Ein Furcht erregendes Knurren drohte sich unwillkürlich über seine Lippen zu schleichen. Gerade noch rechtzeitig hielt er sich zurück. Er wusste, dass er nicht vorzeitig entdeckt werden durfte. Dann hätte er seinen Plan nicht verwirklichen können. Oh ja, wisperte seine innere Stimme, er war bereit, und nun würde er auch nicht mehr lange warten müssen.
Wenige Schritte von seinem Versteck entfernt setzte eine strahlende, menschliche Gestalt am Boden auf. Sie wiegte sich in dem lauen Wind des hereingebrochenen Sommerabends. Tänzelnd und voller Anmut schritt sie weiter.
Wengodian unterdrückte einen Brechreiz. Er konnte den Anblick dieser Wesen einfach nicht ertragen.
So schön.
So rein.
"So dämlich", murrte er leise und spuckte aus.
Als er sich anschließend aufzurichten begann, verursachten die morschen Knochen in seinem Körper ein widerwärtiges Knacken.
"Er ist Mein, elendes Miststück." Endlich erhob er seine Stimme und ließ sie einem Donnergrollen gleich über die offene Landschaft hallen. Diebisch grinsend beobachtete er, wie die weiße Gestalt erschauerte. Das Licht ihrer Flügel in der Dunkelheit zuckte nur ein einziges Mal, ehe es vollkommen erstarb. Wie ein gewöhnlicher Mensch stand sie nun da - mit ihren nackten Füßen auf dem kalten, feuchten Erdboden. In dem dünnen Kleid wirkte sie geradezu lächerlich. Ihre hübschen blauen Augen weiteten sich. Ein Ausdruck von Unverständnis lag darin.
Wengodian fühlte sich seiner Sache sicher. Die Oberen würden gegen die Unteren niemals triumphieren. Sie waren viel zu verweichlicht! Sie ließen sich von dem schlappen Befehl eines Unbekannten vollkommen aus dem Konzept bringen. - Oh ja, er konnte mit ihr spielen, wie ein Hund mit seinem Ball, lachte er in sich hinein.
Freudig schnaufend sprang Wengodian aus seinem Versteck, einem großen Holunderbusch, hervor. Schneller, als die weiße Gestalt es erfassen konnte, erreichte er sein Ziel: Einen Körper, der leblos auf dem Gehsteig vor einem Haus lag. Seine Arme waren ein wenig verdreht, denn er hatte offenbar noch versucht, seinen Sturz abzufangen.
Es war ein Mann um die vierzig, der dort einen Herzanfall erlitten hatte. Weit und breit hatte es keine Hilfe gegeben. Obwohl er für das Erreichen seines Zuhauses unter normalen Umständen nur noch Sekunden gebraucht hätte, war er allein gestorben. Unbemerkt von seiner Frau, die hinter dem Fenster zur Straße in der Küche stand und das Abendessen zubereitete.