: Marliese Arold
: Magic Girls - Der goldene Schlüssel (Magic Girls 10) Magic Girls Bd. 10
: arsEdition GmbH
: 9783760791289
: Magic Girls
: 1
: CHF 5.30
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auch im 10. Abenteuer der Magic Girls ist wieder Spannung angesagt, denn dieses Mal wird die Freundschaft der beiden auf eine schwere Zerreißprobe gestellt: Elena hat sich Hals über Kopf verliebt. Doch wer ist der geheimnisvolle Junge mit den blauen Augen wirklich? Hat er etwas mit dem geheimnisvollen goldenen Schlüssel zu tun, den Elenas Opa hütet? Und gibt es tatsächlich einen Stein, der glücklich macht? Die Hexenfamilie Bredov wird auf eine harte Probe gestellt. Keinem können sie vertrauen, denn eines ist klar: Auch Glück hat seinen Preis ... Liebe, Magie und Abenteuer für Mädchen ab 10!

Marliese Arold wurde als jüngstes Kind von drei Geschwistern in Erlenbach am Main geboren. Das Nesthäkchen entdeckte sehr früh seine Liebe zu Geschichten und konnte von Büchern nicht genug bekommen, aber Bücher waren knapp. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss Marliese Arold kurzerhand, selbst zu schreiben. Über hundert Geschichten hat die Autorin seither geschrieben.

Elenas Kopf sackte tiefer und näherte sich gefährlich der Tischkante. Sie war ja so müde! Die letzten Tage waren extrem aufregend und anstrengend gewesen. Noch dazu hatte Elena nachts wenig Schlaf bekommen, zum einen, weil sie von schlimmen Albträumen geplagt worden war und zum anderen, weil Miranda in den letzten Nächten für gewaltige Amormagie gesorgt hatte. Die an sich harmlosen Geistererscheinungen hatten Elena mindestens fünfmal pro Nacht geweckt– und danach hatte sie nur schwer wieder einschlafen können. Aber sie war ihrer Freundin deswegen nicht böse. Miranda war eben heftig in Eusebius verliebt– und er genauso in sie…

»Elena Bredov, kannst du bitte mal nach vorne kommen und erklären, wie die Entwicklung vom Laich bis zum fertigen Wasserfrosch abläuft?«

Das war Herrn Boths Stimme. Die Klasse 8a hatte Biologieunterricht. Vorne am Pult stand der Lehrer, er trug wie immer einen weißen Kittel. Seine randlose Brille funkelte.Er erspähte damit leider jeden, der nicht richtig aufpasste, und diesmal hatte es Elena erwischt.

Mit unsicheren Schritten ging Elena zur Tafel undüberlegte dabei fieberhaft, was sie nochüber Frösche wusste. Eigentlich mochte sie Frösche…

»Da bin ich mal gespannt«, sagte Herr Both, verzog seine dünnen Lippen zu einem angedeuteten Lächeln und drückte Elena ein Stück Kreide in die Hand.»Bitte fang an.«

»Also…ähäm… der Froschlaich liegt eines Tages im Wasser«, begann Elena und zeichnete eine Art Wolke auf die Tafel.»Es ist ein Klumpen, der aus vielen kleinen Eiern besteht
…«

»Und wie kommt der ins Wasser?«, fragte Herr Both nach.»Fällt er etwa einfach vom Himmel?«

Die Klasse lachte.

»Nein, die Fröschin legt die Eier«, sagte Elena und versuchte sich von Herrn Both nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Es machte ihm Spaß, die Schüler zu verwirren, sodass sie falsche Antworten gaben. Normalerweise hätte sich Elena mit einem einfachen Zauberspruch dagegen wehren können, aber leider versagte in Herrn Boths Nähe jede Magie. Er war nämlich ein Anti-Magier, und sämtliche Zaubersprüche und magische Praktiken waren wirkungslos, wenn man sich mit ihm im selben Raum befand.

»DieFröschin«, wiederholte Herr Both spöttisch und seine Augenbrauen hüpften in die Höhe.

»Das Froschweibchen«, korrigierte sich Elena.»Es wird dabei von seinem Männchen umklammert, und so werden die Eier befruchtet. Danach kümmern sich die Eltern nicht mehr um ihren Nachwuchs. Die Sonne brütet die Eier aus… sozusagen. Dabei darf der Tümpel oder der Teich natürlich nicht austrocknen. Nach einiger Zeit schlüpft aus jedem Ei eine Kaulquappe. Sie ist schwarz und besteht anfangs nur aus einem Kopf und einem Schwanz.« Sie zeichnete eine Kaulquappe an die Tafel, was Anlass zu neuem Gelächter gab.

»Samenzelle sucht Ei«, dröhnte Mark und klopfte vor Begeisterung mit der Handfläche auf den Tisch.

Elena wurde rot. Au Mann, wie peinlich! Sie strichelte an ihrer Kaulquappe herum, doch das Gelächter wurde nur noch lauter, bis Herr Both»RUHE!« brüllte.

»Weiter!«, forderte er dann Elena in normalem Tonfall auf.

»Nach ein paar Tagen wachsen der Kaulquappe Glieder… Gliedmaßen«, stammelte Elena und zeichnete eine weitere Kaulquappe.»Zuerst hinten, also die Hinterbeine, und dann die Vorderbeine. Dann schrumpft allmählich… der Schwanz…«

Neues Gelächter.

»Und das winzige Fröschlein ist fertig«, fuhr Elena fort und versuchte, den Lärm in der Klasse zuübertönen.»Es kann jetzt auch das Wasser verlassen…«

»Sehr gut, Elena!«, lobte Herr Both sie.»Du hast gut aufgepasst!«

»Wir hatten im Frühjahr Kaulquappen in unserem Teich«, erzählte Elena.»Leider haben die Kois fast alle aufgefressen. Aber ich fand es trotzdem interessant, wie die Kaulquappen
gewachsen sind und ihr Aussehen verändert haben.«

Herr Both nickte zufrieden.»Das war eine Eins, Elena.« Er machte sich eine Notiz in sein Notenbuch und Elena durfte zurück an ihren Platz gehen.

Miranda lächelte ihr zu, und auch Nele und Jana hielten den Daumen nach oben. Elena war froh, als sie sich wieder setzen konnte. Die Müdigkeit kehrte zurück und ihre Arme und Beine wurden bleischwer. Elena kämpfte gewaltsam gegen das Verlangen zu gähnen. Wenn sie jetzt nur ein bisschen schlafen dürfte! Sie dachte an ihr weiches Kopfkissen zu Hause in ihrem Bett…

Endlich war die Unterrichtsstunde zu Ende und es läutete zur Pause. Miranda, Elena, Nele und Jana zogen sich im Schulhof in ihre Lieblingsecke zurück. Es war ein heißer Junitag, die Sonne brannte vom Himmel.

Anti-Magie

Anti-Magie hat die Eigenschaft, alle Arten von Magie zu neutralisieren. In Gegenwart von anti-magischen Personen oder Gegenständen bleibt jeder Zauber und jedes Ritual vollkommen wirkungslos.

Bisher hat noch niemand herausgefunden, wie Anti-Magie wirkt oder wie sie entsteht. Tatsache ist, dass es Personen gibt, die eine anti-magische Wirkung haben. Solche Personen trifft man nur selten; man schätzt, dass auf eine Million Hexer eine anti-magische Person kommt.

Neuere Forschungen haben ergeben, dass auch Menschen Anti-Magier sein können.

Auch ganz normale Gegenstände können anti-magisch wirken, beispielsweise eine harmlos aussehende goldene Taschenuhr oder eine Gleitsichtbrille. Wahrscheinlich kann jeder Gegenstand anti-magisch werden, wenn er entsprechend behandelt wird. Doch bisher ist es noch nicht gelungen, einen anti-magischen Gegenstand bewusst herzustellen. Alle anti-magischen Dinge sind reine Zufallsprodukte.

»Ich glaube, ich gehe heute Nachmittag ins Schwimmbad«, kündigte Nele an und biss in einen grünen Apfel.»Wer von euch kommt mit?«

Schwimmbad klang verlockend.

»Also, ich habe große Lust«, verkündete Miranda.»Und am Schwimmbad-Kiosk gibt’s ein sagenhaftes Eis… Ich bin dabei. Was ist mit dir, Elena?«

Elena dachte an die große Liegewiese im Bad. Ein paar Runden im Was