: Marliese Arold
: Magic Girls - Der dunkle Verräter (Magic Girls 9) Magic Girls Bd. 9
: arsEdition GmbH
: 9783760787169
: Magic Girls
: 1
: CHF 5.30
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auch im 9. Abenteuer der Magic Girls ist wieder Spannung angesagt, denn dunkle Mächte bedrohen die Hexenwelt: Miranda wird entführt und um ihre Freundin zu retten, muss Elena in die Dämonenwelt eindringen. Ein riskantes Vorhaben, denn die Magie der Dämonen ist stärker als jeder Hexenzauber! Spannung pur für Mädchen ab 12!

Marliese Arold wurde als jüngstes Kind von drei Geschwistern in Erlenbach am Main geboren. Das Nesthäkchen entdeckte sehr früh seine Liebe zu Geschichten und konnte von Büchern nicht genug bekommen, aber Bücher waren knapp. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss Marliese Arold kurzerhand, selbst zu schreiben. Über hundert Geschichten hat die Autorin seither geschrieben.

Elena hatte den Kater Pinselchen auf dem Arm undüberlegte, ob sie sich auf die Terrasse in die Sonne setzen sollte. Es war ein wunderschöner Tag. Gestern und vorgestern hatte es nur geregnet, fast pausenlos. Von so einem Wetter bekam man Depressionen. Elena hatte sich sehr an die Zeit auf demOutsider-Hill erinnert gefühlt.

»Komm, Pinselchen, wir gehen raus!«

Der weiße Kater maunzte und schmiegte sich an Elena, die ihn sanft zwischen den Ohren kraulte. In diesem Moment läutete jemand an der Haustür Sturm.

»Elena, kannst du mal nachsehen, wer das ist?«, rief Jolanda aus der Küche.»Ich habe gerade Teig an den Fingern.« Elenas Mutter backte wieder eine LadungSorglos-Plätzchen, die jedes Mal reißenden Absatz in der Familie fanden.

Elena seufzte, setzte den Kater ab und ging zur Haustür. Draußen stand ein Mädchen mit einem dicken braunen Zopf. Es war etwas jünger als Elena.

»Hallo, ich bin Jenny.«

»Ja, und?«, fragte Elena. Sie erinnerte sich dunkel, sie schon einmal in der Schule gesehen zu haben.

Jenny kramte in ihrer Umhängetasche.»Meine Lehrerin schickt mich. Ich soll Tiziana die Hausaufgaben bringen. Sie ist nämlich schon seit ein paar Tagen nicht mehr in die Schule gekommen ...«

»Da bist du hier leider falsch«, erwiderte Elena.»Tiziana wohnt dort drüben.« Sie deutete auf das Haus schräg gegenüber.

»Ich weiß«, sagte Jenny.»Da war ich auch schon. Ich habe geläutet, aber es hat niemand aufgemacht.«

Elena schluckte und dachte scharf nach. Dann sagte sie:»Tiziana und ihr Vater sind ziemlichüberraschend verreist, soweit ich das mitbekommen habe. Ich kann dir leider nicht sagen, wann sie wiederkommen.«

Jenny machte große Kulleraugen und krauste die Stirn.»Und was erzähle ich jetzt meiner Lehrerin?«

»Die Wahrheit«, schlug Elena vor.»Dass du bei den Malanders warst, aber niemanden zu Hause angetroffen hast und sie im Urlaub zu sein scheinen. Das ist doch halb so wild.«

Jenny nickte.»Danke«, sagte sie. Plötzlich fingen ihre braunen Augen an zu leuchten.»Oh, ist das eure Katze? Ich liebe Katzen!«

Sie bückte sich, um Pinselchen zu streicheln, der neben Elena erschienen war und sich an ihre Beine schmiegte.

»Er ist ein Kater und heißt Pinselchen«, erklärte Elena.»Wir haben ihn erst seit kurzer Zeit.«

»Er ist so süß!« Jenny hob Pinselchen hoch.

»Pinselchen geben wir nicht mehr her«, sagte Elena.»Wir haben ihn aus dem Urlaub mitgebracht. Er war eine streunende Katze, der es gar nicht gut ging.«

»Mitgebracht? Im Flugzeug?«, fragte Jenny neugierig.»Darf man das so einfach?«

»Na ja, es ist schon ein bisschen aufwendig, die Erlaubnis zu erhalten und so… aber es hat ja geklappt«, redete Elena sich raus. Die Wahrheit wollte sie dem Mädchen dann doch nicht auf die Nase binden.

Wenn Jenny wüsste, dass sie eine waschechte Hexe vor sich hatte! Dank der magischen Fähigkeiten war es kein Problem gewesen, einen Kater im Flugzeug zu verstecken. Manchmal war es schon praktisch, hexen zu können ...

»Also, ich glaube, ich gehe jetzt wieder«, sagte Jenny und drückte Elena den Kater in den Arm.»Entschuldige, dass ich euch gestört habe.«

»Das macht doch nichts«, antwortete Elena.

Jenny schnupperte.»Was riecht denn da so gut?«

»Meine Mutter backt Plätzchen«, erklärte Elena.

»Plätzchen, mmmhhh.« Jenny leckte sich die Lippen.»Plätzchen esse ich für mein Leben gern.«

»Warte, vielleicht sind schon welche fertig.« Elena verschwand und kam kurz darauf mit einer HandvollSorglos-Plätzchen zurück, die sie Jenny schenkte.»Jetzt brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen wegen der Lehrerin und Tiziana.«

»Oh.« Jenny nahm sich ein Plätzchen und biss hinein. Ihre Augen wurden noch größer.»Warum nicht?– Mmmhhh, die schmecken noch besser, als ich gedacht habe.«

»Das wirst du dann schon sehen. Tschüs.« Elena machte ihr die Tür vor der Nase zu und lehnte sich mit einem Seufzer dagegen.

Sie konnte Jenny ja schlecht erzählen, dass in dieSorglos-Plätzchen ein Zauber hineingebacken war. Er bewirkte, dass Probleme einen nicht mehr belasteten. Kopf und Herz wurden frei und man fühlte sich einfach nur gut und war bester Laune.

 

»Vielleicht sollte ich auch ein paar von diesen Plätzchen essen«, murmelte Elena vor sich hin, denn sie musste nun plötzlich wieder an Tiziana denken. Tiziana Malander, das nette Nachbarsmädchen, das alle so schrecklich getäuscht hatte ... Sie hatte mit ihrem Vater nur für kurze Zeit im Haus gegenüber gewohnt und schien wirklich ausgesprochen freundlich zu sein. In Wirklichkeit waren Tiziana und ihr Vater Zacharias aberGestaltwandler und stammten aus der Dämonenwelt. Im Auftrag von Mafaldus Horus, des wohl mächtigsten Schwarzmagiers aller Zeiten, stahlen sie pure weiße Magie. Jolanda Bredov, Elenas Mutter, war eines ihrer Opfer gewesen. Jolanda war eine Hexe, die ausschließlich weiße Magie besaß, und die Malanders hatten ihr diese geraubt. Mafaldus Horus benötigte weiße Magie zum Ausgleich, um nicht von seiner eigenen schwarzen Magie vernichtet zu werden.

Zum Glück waren Elena und Miranda, die ebenfalls mit den Bredovs in der Menschenwelt lebte und Elenas beste Freundin war, den Malanders auf die Spur gekommen und hatten ihr Geheimnis entdeckt. Leider war es nicht gelungen, die gefährlichen Diebe zu fangen, denn sie waren zurück in die Dämonenwelt geflüchtet. Aber Elenas Vater Le