: Jens Hacke
: Philosophie der Bürgerlichkeit Die liberalkonservative Begründung der Bundesrepublik
: Vandenhoeck& Ruprecht Unipress
: 9783647368429
: Bürgertum. Neue Folge.
: 2
: CHF 54.60
:
: Kulturgeschichte
: German
: 323
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Bundesrepublik besitzt eine nachträgliche intellektuelle Begründung. Sie ist sichtbar in einer bürgerlichen Haltung, die sich mit dem westdeutschen Staat in seinen Grundsätzen identifizierte. Philosophisch wurde diese Position vor allem von einem Kreis um Joachim Ritter formuliert, zu dem Hermann Lübbe, Odo Marquard und auch Robert Spaemann gehörten. Ihre Philosophie der Bürgerlichkeit beschreitet einen eigenständigen ideengeschichtlichen Weg und liberalisiert die konservativ-antidemokratische Vorstellungen eines Carl Schmitt und Arnold Gehlen. Jens Hacke rekonstruiert diese politische Philosophie, deren Grundlinien sich in der Aufarbeitung schwieriger deutscher Traditionen, aber auch in Auseinandersetzung mit der kritischen Gesellschaftstheorie eines Jürgen Habermas ausgeformt haben.

Dr. Jens Hacke ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Cover1
Title Page4
Copyright5
Table of Contents6
Body10
Vorwort10
I. Einleitung12
II. Ausgangspunkte28
1. Die erste politische Generation der Bundesrepublik28
Schelskys »skeptische Generation«: Funktionalität und Konkretismus32
Das Collegium Philosophicum in Münster36
2. Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse46
Kritik der Geschichtsphilosophie49
Die liberale Auslegung Hegels und ihre Folgen53
Revitalisierung des Historismus58
Kultur der Kontingenzerfahrung als Apologie des Zufälligen62
Historische Identität und Identitätspräsentation66
Das historische Gesetz der Kompensation71
Inkompensable Vergangenheit – der Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte80
Geschichtsdenken und politisches Denken93
3. Politische Formierung des Liberalkonservatismus nach 196895
Stationen des politischen Engagements101
Intellektuelle Kritik und Intellektuellenkritik117
Konservatives Selbstverständnis129
III. Bausteine einer politischen Philosophie136
1. Grundlagen liberalkonservativer Institutionentheorie137
Arnold Gehlen: Stabilisierung und Entlastung durch Institutionen141
Helmut Schelsky: Institutionalisierte Reflexion und Transformation148
Zur Kritik des Institutionenmodells nach Gehlen und Schelsky154
Liberaldemokratische Institutionen als Ordnungsrahmen158
Joachim Ritter:Ethische Institutionen im Anschluß an Aristoteles und Hegel162
Widerstandsrecht und ziviler Ungehorsam167
Die Aktivierung der Beweislastverteilungsregel171
2. Im Handlungsraum der Institutionen: Pragmatischer Dezisionismus175
Reaktualisierung des Dezisionismus aus dem Geist der Klassiker:Descartes, Hobbes und Kant180
Carl Schmitt liberal rezipiert185
Rehabilitation des Dezisionismus als Technokratiekritik190
Kritik der Diskurstheorie195
Das Programm des pragmatischen Dezisionismus205
Dezisionismus: Kritik und Reichweite211
3. Orientierungen: Common Sense und Zivilreligion216
Die traditional bewährte Erfahrung des Common sense221
Die Krise des Common sense: Herrschaft der instrumentellen Vernunft?226
Common sense als moralische Orientierung232
Freund/Feind-Unterscheidungen durch: Common sense236
Die Suspension der Moralbegründung241
Moralisch-legitimatorischer Minimalkonsens durch Zivilreligion246
4. Eine Philosophie der Bürgerlichkeit257
Die Apologie bürgerlicher Lebenswelten261
Odo Marquard und Richard Rorty: Das bürgerliche Projekt der Moderne270
Eine »Philosophie der Nichtidentität«?276
Liberalkonservative Bürgerlichkeit im Kontext neuerer Diskussion283
IV. Schlußbetrachtung292
V. Literatur302
VI. Register322