: Frank Schmeißer
: Ravensburger Verlag GmbH
: Schurken überall!
: Ravensburger Buchverlag
: 9783473384471
: 1
: CHF 6.20
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Unglaublichen Dreieinhalb sind ein echtes Superheldenteam! Zusammen sind sie unschlagbar und der Schrecken aller Schurken in Buckelbügel. Man muss ja nicht jeden Tag die Welt retten ...

Frank Schmeißer lebt in Köln und ist seit Jahren renommierter Drehbuchautor u.a. für TV Total, Elton TV, Hilfe! Hochzeit! - Die schlimmste Woche meines Lebens, Ralf Schmitz und Stromberg.

Eine Falle wird gestellt

Nach der letzten Unterrichtsstunde machten sich Martin und Dieter auf den Weg zu meiner Mutter, um ihr die Nachsitzen-Geschichte unterzujubeln. Martin war supernervös. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er schwitzte und keuchte, als hätte er einen 100-Meter-Lauf absolviert. Aber ich war mir trotzdem sicher, dass Martin und Dieter das irgendwie hinkriegen würden. Und während ich unter das Pult huschte, um mich zu verstecken, begann Barbara Frau Daffodil abzulenken.

Wir hatten verabredet, dass Barbara das ganz unauffällig tun sollte. Vielleicht indem sie Frau Daffodil in ein Gespräch verwickelte. Über das Wetter oder Haustierhaltung oder so. Aber Barbara war heute irgendwie zu hibbelig dafür. Sie ging nach vorne ans Lehrerpult und starrte Frau Daffodil an. Die wunderte sich und fragte: „Was kann ich für dich tun, Barbara?“

Barbara antwortete nicht. Sie schnappte sich einfach Frau Daffodils Tasche und rannte wie von der Tarantel gestochen aus dem Klassenzimmer. Frau Daffodil war so verdutzt, dass sie ihr erst ein paar Sekunden später folgte. Bevor sie aber die Verfolgung über den Schulhof aufnahm, schloss sie noch die Tür hinter sich ab. Ich war allein.

Komisches Gefühl, so allein in der Klasse zu sein. War ich noch nie. Gut, ich war schon oft der einzige Schüler in diesem Raum gewesen, aber dann war ja immer noch ein Lehrer dabei, der mir ins Gewissen reden wollte. Die Lehrer sagten dann so Sachen wie: „Du musst dich mehr konzentrieren, Sebastian!“ Oder: „So kann es nicht weitergehen!“ Oder: „Ich bin kein Superschurke aus einer anderen Dimension. Das ist Unsinn, Sebastian!“

Aber so ganz richtig allein war ich noch nie da drin. Es war so still und friedlich. Die Stühle standen kreuz und quer im Raum. Die Lüftungsrohre an der Decke, die so groß waren, dass man hindurchkriechen konnte, wummerten leise. Gedämpft drang Gelächter durch die geschlossenen Fenster. Das kam von der Theatergruppe, die in der Aula ihr neues Theaterstück probte. Das selbst geschriebene „Meisterst