PROLOG
„Die Party findet draußen am Pool statt.“
Erschrocken blieb Bella stehen und ließ suchend den Blick durch das dunkle Zimmer gleiten, dessen Tür sie versehentlich geöffnet hatte. Den Bücherregalen nach zu urteilen, befand sie sich in einer Bibliothek oder einem Arbeitszimmer. Sie umklammerte den Türgriff fester, als sie schließlich schemenhaft einen stattlichen Mann ausmachte, der an einem Schreibtisch saß.
Er saß völlig reglos da. Gerade das wirkte bedrohlich auf Bella. Inzwischen hatten ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt, und sie sah, dass der Mann langes dunkles Haar hatte, das ihm bis auf die breiten Schultern fiel. Er schien ein dunkles enges Hemd zu tragen.
Sie räusperte sich. „Ich bin auf der Suche nach dem Badezimmer.“
„Da sind Sie hier falsch, wie sich unschwer erkennen lässt“, antwortete er amüsiert mit leichtem Akzent und lehnte sich entspannt in dem Sessel mit hoher Rückenlehne zurück. Interessiert ließ er den Blick über Bella gleiten, die im Schein der Flurbeleuchtung deutlich zu erkennen war. „Vielleicht können Sie auch nicht sehen, wo Sie sind.“
Die etwas heisere Stimme kam ihr bekannt vor. Bevor Bella überlegen konnte, woher, hatte der Mann eine Schreibtischlampe angeknipst. Jetzt sah sie, wen sie vor sich hatte.
Gabriel Danti.
Sein unglaublich blendendes Aussehen nahm ihr fast den Atem. Er hatte volles dunkles Haar, und seine schokoladenbraunen Augen waren fast schwarz, als er Bella so intensiv betrachtete. Das Gesicht mit dem südländischen Teint, der aristokratischen Nase, hohen Wangenknochen, einem sinnlichen Mund und einem markanten Kinn, das ein verwegenes Grübchen zierte, war außergewöhnlich attraktiv.
Millionen von Frauen auf der ganzen Welt träumten von diesem Mann.
Gabriel Danti, gebürtiger Italiener, achtundzwanzig Jahre alt und Weltmeister in der Formel-1. Der Rennfahrer war der Liebling der Reichen und Schönen, diesseits und jenseits des Atlantiks. Zudem war er der einzige Sohn und Erbe von Cristo Danti, dem Chef des gleichnamigen Unternehmens und Weinimperiums, der Weinberge in Italien und Amerika besaß.
Alle diese Fakten schossen Bella durch den Kopf. Ihr wurde auch klar, dass sie sich auf Gabriel Dantis Landsitz in Surrey befinden musste. Offensichtlich war er der Gastgeber der feuchtfröhlichen Party am Pool. Aber wieso saß er dann hier drinnen im Dunkeln?
Nervös befeuchtete sie sich die plötzlich trockenen Lippen. „Bitte entschuldigen Sie die Störung. Ich bin wirklich auf der Suche nach dem Badezimmer.“
Zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal in ihrem Leben sah sie sich Gabriel Danti gegenüber, und zwar ausgerechnet, als sie das Badezimmer suchte. Wie peinlich!
Lässig ließ Gabriel den Blick über die zierliche Brünette gleiten, die so gar keine Ähnlichkeit mit den langbeinigen Blondinen hatte, mit denen er sich im Allgemeinen umgab. Und die Kleine war auch ein völlig anderer Typ als Janine, diese Verräterin!
Das glatte ebenholzfarbene Haar fiel ihr seidig über die Schultern. Der Pony betonte ihr blasses herzförmiges Gesicht und die ungewöhnlichsten veilchenblauen Augen, die Gabriel je gesehen hatte. Der sinnliche Mund lud förmlich zum Küssen ein.
Interessiert ließ er den Blick weiter nach unten gleiten und entdeckte den Ansatz erstaunlich großer Brüste, die sich unter einem veilchenfarbenen Pulli abzeichneten. Die figurbetonten Jeans brachten die schmale Taille und schlanken Beine perfekt zur Geltung.
Er kannte das Mädchen nicht, doch das ließ sich ja schnell ändern.
Unwillkürlich wich Bella einen Schritt zurück, als Gabriel Danti aufstand. Er überragte sie um Haupteslänge, was bei ihrer Größe von einem Meter fünfundfünfzig auch nicht schwierig war.
Wie gebannt beobachtete sie, wie