: Jessica Steele
: Die Antwort kennt nur dein Herz! Bianca Bd. 1605
: Cora Verlag
: 9783863493622
: Bianca
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wer ist mein Daddy? Weil Leyne auf die Frage ihrer Nichte Pip keine Antwort hat, beginnt sie nachzuforschen. Und schließlich findet sie heraus: Der charmante Unternehmer Jack Dangerfield ist Pips Vater. Mutig konfrontiert sie ihn mit ihrem Wissen, doch Jack streitet alles energisch ab. Dieser Mann ist Leyne ein Rätsel! Lügt er sie an - oder spricht sein Herz die Wahrheit, als er sie sehnsuchtsvoll küsst?



Jessica Steele stammt aus der eleganten Stadt Royal Leamington Spa in England. Sie war ein zerbrechliches Kind und verließ die Schule bereits mit 14 Jahren als man Tuberkulose bei ihr diagnostizierte. 1967 zog sie mit ihrem Mann Peter auf jenen bezaubernden Flecken Erde, wo sie bis heute mit ihrer Hündin leben: Eng schmiegt sich ihr Haus an einen Hügel, von dem man eine wunderbare Aussicht auf noch mehr Hügel genießt. Ihr Mann war es auch, der Jessica ermutigte, eine Karriere als Autorin einzuschlagen. Nach fünf 'Lehrjahren', wie sie es nennt, veröffentlichte Jessica 1979 ihr erstes Buch. Sie hat versucht, eine Schreibmaschine zu benutzen, viel lieber aber schreibt sie mit dem Füllhalter. Davon hat sie ständig ein Dutzend griffbereit - nur für den Fall der Fälle. Hintergrundwissen und Inspiration gewinnt Jessica auf ihren Reisen in Europa, Asien, Südamerika oder Afrika.

1. KAPITEL

Sie standen gerade in der Küche des großen alten Hauses, als Leyne spürte, dass ihre Nichte sie ansah. Sofort nahm sie den Blick von der Schuluniform, die sie bügelte, und drehte sich zu Pip um.

„Was ist denn?“, fragte sie.

Pip starrte sie noch einige Sekunden lang an, dann wurde sie rot. „Leyne, weißt du, wer mein Vater ist?“, platzte sie unvermittelt heraus.

Die Frage kam so unerwartet, dass Leyne fast die Luft wegblieb. Pip hatte sich noch nie für ihren Vater interessiert. Warum musste sie sich ausgerechnet jetzt, da ihre Mutter im Ausland war, nach dem Mann erkundigen?

„Nein, Liebes, das weiß ich nicht“, antwortete Leyne ehrlich.

„Hmm.“ Pip schien sich damit abzufinden und stellte die nächste Frage. Es ging um das Geschichtsprojekt, an dem sie gerade arbeitete und das sie am nächsten Morgen in der Schule präsentieren musste.

Leyne konnte nur hoffen, dass Pips plötzliches Interesse an ihrem Vater eher beiläufig und nicht von Dauer war. Doch als sie an diesem Abend im Bett lag, musste sie immer wieder daran denken, wie forschend die elfeinhalb Jahre alte Tochter ihrer Halbschwester sie angesehen hatte.

Normalerweise war Pip ein unkompliziertes, liebenswertes Kind, aber hin und wieder trat ein sehr nachdenklicher Ausdruck in ihre hübschen grünen Augen, und dann konnte sie äußerst hartnäckig sein. Und wenn die Antwort auf ihre Frage, warum oder wer oder was auch immer, sie nicht zufriedenstellte, ließ sie nicht locker, bevor sie erfuhr, was sie wissen wollte.

Als Leyne ihre Nichte und deren Freundin Alice Gardner am nächsten Morgen an der Schule absetzte, hoffte sie noch immer, dass Pip das heikle Thema nicht wieder anschneiden würde. Danach, bei der Arbeit, fiel es ihr schwer, sich so auf die Zahlen zu konzentrieren, wie man es von einer Buchhalterin erwarten konnte.

Pips Mutter Maxine war vor einer Woche zu einer längeren Auslandsreise aufgebrochen. „Bist du sicher, dass du mit Pip zurechtkommst?“, hatte Maxine erst gestern bei ihrem Anruf vom Flughafen in Madrid gefragt.

Zunächst hatte Maxine Ben Turnbulls fantastisches Angebot abgelehnt. Turnbull war einer der bekanntesten Fotografen der Welt. Nach einem Autounfall hatte er sich entscheiden müssen, ob er einen Assistenten engagierte oder die sechsmonatige Reise absagte. Offenbar hatte er sich den lukrativen Auftrag nicht entgehen lassen wollen, selbst wenn er dazu zwei Mitarbeiter mitnehmen musste.

Mit fünfunddreißig und obwohl sie alleinerziehende Mutter war, hatte Maxine sich selbst einen Namen als Fotografin gemacht. Ben Turnbull hatte