: Penny Jordan
: Morgendämmerung der Liebe Julia Bd. 1843
: Cora Verlag
: 9783863493004
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Hat Jake mich wirklich geküsst - oder war es nur ein Traum? fragt Jessica sich verwirrt, als der Morgen dämmert. Eins weiß sie dagegen sicher: Die Gefühle für ihren heimlichen Traummann sind genauso sehnsüchtig wie früher! Aber das Glück mit ihm scheint unerreichbar: Denn Jake ist mit der schönen Amanda liiert, die eifersüchtig über ihn wacht. Doch was geschah dann gestern Nacht? Schwach kann Jessica sich noch erinnern, dass sie das Bewusstsein verlor, Jake sie in ihr Zimmer getragen und zärtlich zugedeckt hat. War all das nur ein wunderschöner Traum?



<p>Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.</p><p gt;Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.</p><p>Pe ny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills& Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift"Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.</p><p>D nn erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills& Boon nach neuen Autoren suchte."Ich war immer ein Fan von Mills& Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills& Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel"Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden."</p>< >Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie:"Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton."Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...

1. KAPITEL

Jessica atmete tief durch, ehe sie das Haus ihrer Cousine betrat. Es kostete sie jedes Mal unendlich viel Kraft, einem Mitglied ihrer Familie gegenüberzutreten. Zu schmerzlich waren die Erinnerungen, die sie in diesen Momenten immer wieder einholten.

„Es ist so schön, dich hier zu haben, Jessica. Wir freuen uns wirklich, dass du kommen konntest.“ Beth umarmte sie herzlich. „Es ist so lange her, dass wir uns gesehen haben. Du siehst abgespannt aus. Onkel Mark erwähnte schon, wie hart du arbeitest.“

„So furchtbar viel arbeite ich nicht. Mark übertreibt doch immer, das weißt du“, entgegnete Jessica warmherzig. Nie würde sie ein böses Wort über ihren Stiefvater sagen, sie liebte Mark wie einen eigenen Vater.

Die Einladung, das Wochenende bei ihrer Cousine und deren Mann in Bristol zu verbringen, hatte gerade noch in ihren übervollen Terminkalender gepasst. Und jetzt war sie hier … Sie unterdrückte das mulmige Gefühl, das seit ihrer Ankunft stetig in ihr gewachsen war.

„Erzähle mir von meiner Patentochter“, bat Jessica. „Es ist schließlich fast sechs Monate her, seit ich Sarah zuletzt gesehen habe.“

„Und wessen Schuld ist das?“, konterte Beth vorwurfsvoll. „Wir sind zu Weihnachten nach Queensmeade gefahren. Warum bist du nicht gekommen? Deine Mutter war bitterlich enttäuscht.“

In Jessicas Augen trat der Ausdruck von Schuldbewusstsein und vertrieb für einen Moment die Verschlossenheit aus ihrem Blick. „Das Geschäft“, führte sie als Begründung an. „Ich hatte gehofft, ich würde es schaffen, Weihnachten mit der Familie zu feiern. Aber ich bekam einen Auftrag in New York, den ich unmöglich absagen konnte.“

Ihre eigene Stimme zu hören, so kühl und distanziert, hätte sie fast auflachen lassen. Sie entwarf hier absichtlich ein völlig falsches Bild von sich. Aber das machte sie schon so lange, dass es ein Teil von ihr geworden war.

Jeder in ihrer Familie sah in ihr die erfolgreiche und nüchterne Geschäftsfrau, ein Eindruck, den sie sich hart erarbeitet hatte. Mit einem Blick auf die langen lackierten Nägel seufzte sie still. Früher war sie eine Range gewesen, wild und keck, die frei über das große Anwesen von Queensmeade tobte. Doch das war inzwischen mehr als zehn Jahre her, und zwischen dem unbeschwerten Kind von damals und der Frau, die sie heute war, lag eine Kluft, die keine Brücke jemals überwinden würde.

Genau so wollte sie es auch haben.

„Morgen kannst du dich wieder mit meiner Tochter anfreunden.“ Beth ließ sich nicht ablenken. „Erzähl mir lieber von dir. Onkel Mark ist schrecklich stolz auf dich. Sogar noch mehr als auf Jake, glaube ich fast. Ich hab übrigens den Artikel in ‚Homes and Gardens‘ letzte Woche gelesen. Die Räume, die du eingerichtet hast … die Fotos sind einfach fantastisch!“

Ja, dieser Auftrag war ihr wirklich gut gelungen. Und er hatte ihr zudem viele zusätzliche Aufträge als Innenarchitektin eingebracht. Jessica bereute es nicht, dass sie sich auf antike Lacktechniken und traditionelle Aspekte der Inneneinrichtung spezialisiert hatte. Sie hatte einen hervorragenden Ruf in der Branche, wenn es um Marmorverkleidungen, Mosaike, Stuck und Strukturputz ging.

„Wenn du schon hier bist, werde ich die Gelegenheit nutzen und dich mit Fragen bombardieren“, gab Beth offen zu. „Als wir hier einzogen, hatten wir alle möglichen Pläne. Doch Richard ist so beschäftigt, dass wir noch nicht einmal dazu gekommen sind, eine neue Tapete auszusuchen.“

Richard, Beths grundsolider Mann, hatte vor einiger Zeit beschlossen, seinen festen Job aufzugeben und sich selbstständig zu machen. Da Jessica diese Phase selbst durchgemacht hatte, konnte sie sich bestens vorstellen, dass die Einrichtung des kürzlich gekauften Hauses für ihn im Moment zu den unwichtigsten Dingen zählte.

„Wir gehen morgen zusammen von Raum zu Raum“, versprach Jessica und erntete dafür ein erfreutes Lächeln von ihrer jüngeren Cousine.

„Manchmal beneide ich dich richtig.“ Beth seufzte leise. „Du siehst immer so gepflegt und elegant aus.“

Jessica zuckte die schmalen Schultern. „Das ist nur eine Fassade, die ich für mein Geschäft brauche. Aber im Grunde habe ich mich nicht geändert.“

Beth hob den Blick, um ihrer Cousine in die Augen zu sehen. Diese Augenfarbe, ein so dunkles Blau, dass es fast violett wirkte, hatte sie schon als Kind fasziniert. „Es ist lange her, seit du das letzte Mal auf Queensmeade warst, oder?“

Da sie den leichten Vorwurf aus Beths Worten heraushörte, achtete Jessica darauf, ihre Stimme völlig neutral zu halten. „Die Yorkshire Dales sind weit von London entfernt.“ Ein kleines Lächeln eroberte ihre Lippen b