: Jessica Steele
: Die Rache des stolzen Griechen Romana Bd. 1803
: Cora Verlag
: 9783862953349
: Romana
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eigentlich könnte Clare die Zeit im sonnigen Thessaloniki richtig genießen. Auf Einladung des Reeders Lazar Vardakas verbringt sie herrliche Tage in dessen prachtvoller Villa am Meer. Nur allzu gern würde sie sich ihren Gefühlen für den stolzen Griechen hingeben! Doch dann erfährt sie, dass Lazar sie nur unter einem Vorwand in sein Land gelockt hat. Allmählich beginnt Clare zu ahnen, dass ihr charmanter Gastgeber ein falsches Spiel treibt. Und tatsächlich: Lazar hat noch eine alte Rechnung offen - eine Rechnung, die sie auf skandalöse Weise begleichen soll ...



Jessica Steele stammt aus der eleganten Stadt Royal Leamington Spa in England. Sie war ein zerbrechliches Kind und verließ die Schule bereits mit 14 Jahren als man Tuberkulose bei ihr diagnostizierte. 1967 zog sie mit ihrem Mann Peter auf jenen bezaubernden Flecken Erde, wo sie bis heute mit ihrer Hündin leben: Eng schmiegt sich ihr Haus an einen Hügel, von dem man eine wunderbare Aussicht auf noch mehr Hügel genießt. Ihr Mann war es auch, der Jessica ermutigte, eine Karriere als Autorin einzuschlagen. Nach fünf 'Lehrjahren', wie sie es nennt, veröffentlichte Jessica 1979 ihr erstes Buch. Sie hat versucht, eine Schreibmaschine zu benutzen, viel lieber aber schreibt sie mit dem Füllhalter. Davon hat sie ständig ein Dutzend griffbereit - nur für den Fall der Fälle. Hintergrundwissen und Inspiration gewinnt Jessica auf ihren Reisen in Europa, Asien, Südamerika oder Afrika.

1. KAPITEL

Clare war oben im ersten Stock mit Bettenmachen beschäftigt, als unten im Flur das Telefon klingelte. Bestimmt nicht für mich, dachte sie. Trotzdem lief sie zur Treppe für den Fall, dass Bruce, der ältere ihrer beiden Brüder, draußen war und das Klingeln nicht hörte.

Sie war gerade am Treppenabsatz angelangt, als das Klingeln aufhörte. „Hey, das ist eine super Idee!“, hörte sie Bruce einen Moment später ausrufen. „Zehn Tage, sagst du? Klar komme ich mit!“

Clare musste lächeln. Sie hing sehr an ihren beiden Brüdern Bruce und Kit und freute sich mit ihnen, wenn es eine gute Nachricht gab. Als sie sich umdrehte und wieder nach oben gehen wollte, fiel ihr jedoch auf, dass Bruce’ Stimme plötzlich resigniert klang.

„Tut mir leid, Rob, aber gerade ist mir eingefallen, dass ich doch nicht mitkommen kann. Meine Eltern sind verreist, und ich habe meinem Vater versprochen, verschiedene Arbeiten zu erledigen, bis sie zurückkommen.“

ClarerunzeltedieStirn. Arbeiten? Ihre Elternwaren zwar gestern nach Frankreich in Urlaub gefahren, aber Dad hatte Bruce ganz sicher nicht mit irgendwelchen Arbeiten beauftragt.

„Trotzdem besten Dank, Rob“, redete Bruce weiter. „Wär toll, wenn es ein andermal klappen würde.“

Rob Edmonds war der beste Freund ihres Bruders und ein ebenso leidenschaftlicher Höhlenkletterer wie er. Hatte er Bruce auf eine Höhlenwanderung mitnehmen wollen?

Bestimmt wäre Bruce gern mitgekommen, dachte Clare unglücklich, während sie wieder nach oben ging. Er und Kit hatten ebenso Urlaub wie ihre Eltern, denn das familieneigene Architekturbüro war für zwei Wochen geschlossen. Ihre Eltern hatten es so arrangiert, damit immer einer ihrer Brüder bei ihr zu Hause war.

Das alte Schuldgefühl regte sich wieder in ihr. Sie hatte die wundervollste Familie der Welt, und nach ihrem schrecklichen Erlebnis vor fünf Jahren, das ein so großer Schock für sie gewesen war, dass sie für längere Zeit ihre Sprache verloren hatte, war sie ihnen für ihre Unterstützung sehr dankbar gewesen. Doch jetzt war sie zum größten Teil darüber hinweg, und ihre Familie brauchte ihretwegen keine Opfer mehr zu bringen.

Bruce war sechsundzwanzig, Kit vierundzwanzig. Beide hatten ihren Freundeskreis und gingen gern aus, doch wenn es sich so ergab, dass beide Elternteile unverhofft wegfahren mussten wie damals, als Großvater starb, würde zumindest einer ihrer Brüder alle Pläne fallen lassen, damit Clare über Nacht nicht allein im Haus war. Und so wie es sich anhörte, hatte Bruce gerade ihretwegen abgelehnt, mit Rob auf eine längere Höhlenexpedition zu gehen, da ihre Eltern im Urlaub waren.

Nein, das konnte sie nicht zulassen! Entschlossen ging Clare nach unten. Bruce war in der Küche, wo er gerade die Kaffeemaschine füllte.

„Möchtest du au