Schwerwiegend
1. Februar 2005
Janie ist siebzehn.
In der Englischstunde schläft ein Junge namens Jack Tomlinson ein. Janie sieht von der anderen Seite des Klassenzimmers, wie sein Kopf nach vorne fällt. Sie beginnt zu schwitzen, obwohl es kalt ist im Raum. Es ist 11:41 Uhr. Noch sieben Minuten, bis es zur Mittagspause klingelt. Zu lange.
Sie steht auf, nimmt ihre Bücher und eilt zur Tür. »Mir ist schlecht«, erklärt sie der Lehrerin. Diese nickt ihr verständnisvoll zu. Melinda Jeffers kichert hämisch aus der hinteren Reihe. Janie geht hinaus und schließt die Tür. Sie lehnt sich an die kühle, gekachelte Wand, holt tief Luft, geht in die Mädchentoilette und schließt sich in einer Kabine ein.
Auf dem Klo schläft nie jemand.
Rückblende – 9. Januar 1998
Es ist Janies zehnter Geburtstag. Tanya Weersma schläft in der Schule mit dem Kopf auf dem Federmäppchen ein. Sie schwebt, gleitet. Und dann fällt sie. Sie stürzt in einen Abgrund. Mit rasender Geschwindigkeit zieht eine Klippe an ihr vorbei. Tanya sieht Janie an und schreit. Janie schließt die Augen, ihr wird schlecht.
Sie schrecken gleichzeitig auf. Die Viertklässler lachen.
Janie entschließt sich, ihre Geburtstagsmitbringsel doch nicht zu verteilen.
Das kam nach der Zugfahrt und dem Mann in Unterwäsche.
Vor der Highschool war es für Janie nur ein paarmal knapp geworden. Aber je älter sie wird, desto öfter schlafen ihre Klassenkameraden in der Schule ein. Und je mehr Schüler einschlafen, desto schwieriger wird es für Janie. Sie muss w