: Jan Beinßen
: Goldfrauen Kriminalroman
: Gmeiner-Verlag
: 9783839235560
: Antiquitätenhändlerin Gabriele Doberstein
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 285
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Die Nürnberger Antiquitätenhändlerin Gabriele Doberstein bekommt Besuch von einer Journalistin, die sie für den Stadtanzeiger interviewen will. Doch allem Anschein nach interessiert sich die Frau viel mehr für einen alten Biedermeiersekretär. Ebenso wie ein Geschäftsmann, der ein paar Tage später auftaucht. Als in derselben Nacht in den Laden eingebrochen wird, schwant Gabriele nichts Gutes. Zusammen mit ihrer Freundin Sina nimmt sie den Sekretär genauer unter die Lupe - und wird fündig. Unter einer Schublade entdecken die Frauen einen Umschlag mit geheimen Dokumenten, die in das Berlin der Vorwende-Zeit weisen ...

Jan Beinßen, geboren 1965 in Stadthagen, studierte Germanistik und arbeitete viele Jahre in großen Zeitungsredaktionen. Seit 1993 lebt er als Journalist und Autor in Nürnberg. Bislang hat er acht Kriminalromane veröffentlicht, bekannt wurde er vor allem durch seine beliebte Paul-Flemming-Serie. Der Roman 'Goldfrauen' ist der zweite Teil seiner neuen Krimiserie um das ungleiche Ermittler-Duo Gabriele Doberstein und Sina Rubov.
26 (S. 219-220)

Der Nachmittag war bereits fortgeschritten, als Sina zu Hause eintraf. Niedergeschlagen und müde, wie sie war, entschloss sie sich dazu, ihren Rechenschaftsbericht bei Gabi auf später zu verschieben. Sie hatte keine Lust zum Telefonieren und auch nicht dazu, sich von ihrer Freundin Unzulänglichkeit als Kundschafterin vorwerfen zu lassen. Am liebsten wollte Sina jetzt nur eines– nichts tun! Einfach nur dasitzen und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Sie brauchte eine Pause und geistigen Abstand zu den Dingen, die sie belasteten. Hatte Cornelia Probst bei ihren Recherchen auch manchmal so empfunden?

Sina fragte sich, ob die Journalistin angesichts schleppender Fortschritte bei ihrer Story ab und zu daran gedacht hatte, die Flinte ins Korn zu werfen. Dass sie Teile ihrer Aufzeichnungen in Gabrieles Sekretär verstaut hatte, sprach zumindest dafür. Vielleicht hatte Cornelia Probst vorgehabt, den Fall für eine Weile ruhen zu lassen. Um einer Bedrohung zu entgehen, sich einige Tage aus der Schusslinie zu bringen oder um sich aus der Sache auszuklinken. Womöglich.

Sina versuchte sich in die Gedankenwelt der Journalistin einzufinden. Versuchte, deren letzten Tage nachvollziehen zu können. Dabei kamen ihr die Eindrücke von ihrem vergeblichen Versuch in den Sinn, Cornelia Probst in ihrem Haus aufzusuchen. Sina stellte sich das Gebäude vor, den Garten. Dann dachte sie an die Garage, in der das Auto der Journalistin geparkt war. Mit diesem Wagen war Cornelia Probst vermutlich zu ihren Reportagen gefahren.

Er war stark verschmutzt gewesen, erinnerte sich Sina. Bei welchem Anlass das Auto wohl so dreckig geworden war? Um zur Akademie zu fahren, hatte Cornelia Probst weder Feldwege noch unbefestigte Seitenstraßen befahren müssen. Soweit Sina wusste, lag auch keine größere Baustelle auf dem Weg dorthin. Woher stammten also die Schlammspritzer? Sina spürte, dass sie diese Frage mehr beschäftigte, als es eigentlich gerechtfertigt sein sollte.

Doch sie fühlte instinktiv, dass sie auf etwas gestoßen war. Sie wusste nur noch nicht genau, was es war. Also noch einmal ganz langsam und systematisch, zwang sich Sina zur Konzentration: Cornelia Probst ist einer heißen Story auf der Spur. Sie stellt Nachforschungen im Umfeld der Akademie an. Ihr Auto ist daraufhin mit Schmutzübersät. Sina rief sich die Einzelheiten ihrer Beobachtungen in Erinnerung. Was genau waren das für Verunreinigungen gewesen? Es war ein humusartiger Dreck, Erde mit vergammeltem Laub und Kiefernnadeln– Waldboded ...
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