: Paul Maar
: Das Sams 5. Sams in Gefahr Band 5
: Verlag Friedrich Oetinger
: 9783862745784
: Das Sams
: 1
: CHF 8.90
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ich wünsche mir ... ein spannendes Sams, ein witziges Sams, ein funkelnagelneues Sams! Hätte Martin Taschenbier das Sams und die Sams-Rückholtropfen bloß nicht mit auf seine Klassenreise genommen! Denn sein Lehrer stiehlt die Tropfen und eignet sich das Sams an. Aber das geht nicht so einfach, denn das Sams gehört nun mal zur Familie Taschenbier. Wünscht sich jemand anders etwas von ihm, haben seine Wünsche unerwartete Nebenwirkungen. Und dem Sams selbst geht es dabei auch immer schlechter ... Also machen sich Martin und seine Freunde Tina und Roland auf, das Sams zu retten. Bis ihnen das gelingt, gibt es jedoch noch jede Menge Verwicklungen, Vertauschungen, Sams-Gedichte und hochkarätige Spannung!

Paul Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er wurde 1937 in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte und war einige Jahre als Lehrer und Kunsterzieher an einem Gymnasium tätig, bevor er den Sprung wagte, sich als freier Autor und Illustrator ganz auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Der Schritt hat sich gelohnt! Sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Friedrich-Rückert-Preis und dem E.T.A.-Hoffmann-Preis. Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er vom Bayerischen Staatsministerium geehrt.

1. Kapitel

Herrn Daumes heimlicher Plan

Es war Dienstagnachmittag. Herr Daume saß in seinem Wohnzimmer am Schreibtisch und rückte noch einmal das Namensschild zurecht, auf das er in großen Druckbuchstaben

»FTZGRLD. TASCHENBIER«

geschrieben hatte. Alles war bestens vorbereitet, heute musste es gelingen!

Den ganzen Vormittag in der Schule hatte Herr Daume ungeduldig auf diesen Nachmittag gewartet, hatte vor lauter Aufregung ein Malzbonbon nach dem anderen gelutscht, zur Nervenberuhigung. Endlich, endlich war es so weit!

Gerade hatte er das kleine grüne Fläschchen aus dem Eisfach des Kühlschranks geholt und festgestellt, dass die Flüssigkeit darin gefroren war. Obwohl ihn die Kälte auf der Haut schmerzte, hielt er das Fläschchen eine Weile mit beiden Händen umfasst, um es zu erwärmen. Dann ließ er ungefähr acht Tropfen in ein halbes Glas Wasser fallen, nahm das Glas in die Hand, schüttelte es und hustete zweimal.

Nichts geschah.

Herr Daume stellte das Glas ab und hustete noch einmal, diesmal ziemlich laut.

Die Tür öffnete sich, Frau Blümlein streckte den Kopf herein und fragte unsicher: »War das schon gehustet, Herr Daume?«

Herr Daume bekam einen zornroten Kopf, beherrschte sich aber und sagte ganz sanft: »Frau Blümlein, Sie sind so liebenswürdig, mir zu helfen …«

»Aber für Sie opfere ich doch gern meinen freien Nachmittag, Herr Daume«, antwortete sie und errötete ebenfalls, wenn auch nicht vor Zorn. Frau Blümlein war Sekretärin in der Schule, an der er als Sportlehrer arbeitete, und außerdem eine seiner vielen Bewunderinnen. Nur zu gerne hatte sie Ja gesagt, als er sie um den kleinen Gefallen bat.

»Trotzdem muss ich Sie aber bitten, sich an unsere Absprache zu halten, Frau Blümlein«, fuhr Herr Daume fort. »Sie sollen mich nicht ›Herr Daume‹ nennen. Wenn ich huste, öffnen Sie die Tür und fragen: ›Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee bringen, Herr Taschenbier?‹ Das ist doch nicht schwierig, oder?«

»Schwierig nicht, aber, offen gestanden, etwas seltsam«, sagte sie. »Wo Sie doch sonst nie Kaffee trinken, Herr Daume – ich meine Herr Taschenbier.«

»Sie sollen ja nur fragen. Ich kann dann immer noch ›Nein, danke‹ sagen.« Herr Daume wurde etwas ungeduldig. »Jetzt gehen Sie aber und reagieren bitte das nächste Mal schneller, ja?«

»Schneller, ja, Herr Daume«, antwortete sie, schloss die Tür und zog sich in den Flur zurück.

»Herr Taschenbier!«, schrie er ihr nach. »Ta-schen-bier!«

Ob sie wohl auch an seinem Verstand zweifelte wie gestern der Beamte auf dem Einwohnermeldeamt? Der hatte ihn so merkwürdigt angeschaut, dass Herr Daume schon befürchtete, er würde gleich nach dem Amtsarzt rufen. Dabei hatte sich Herr Daume doch nur erkundigt, ob es prinzipiell möglich wäre, seinen Namen zu ändern.

Herr Daume seufzte tief. Die Sache mit dem Fläschchen war wirklich zu einer fixen Idee geworden, die sich kaum noch beherrschen ließ. Ständig sah er dieses rothaarige Wesen im Taucheranzug vor sich, das über ihn gelacht hatte und ebenso plötzlich verschwand, wie es aufgetaucht war. Nachts träumte er sogar schon davon. Er konnte kaum noch an etwas anderes denken. Das war sogar untert