Woran krankt die Welt? Moderne Mythen gefährden unsere Zukunft
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Ruediger Dahlke
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Woran krankt die Welt? Moderne Mythen gefährden unsere Zukunft
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Riemann
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9783641010584
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1
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CHF 4.50
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Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
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German
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433
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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ePUB/PDF
Think big, grow fast? Der Autor von »Krankheit als Weg« analysiert die Symptome der globalisierten Gesellschaft.
Bevölkerungsexplosion, Klimaveränderung, bedenkenloser Einsatz der Technik, Ausbeutung natürlicher Ressourcen - weltweit stehen wir schwer wiegenden Problemen gegenüber. Der Arzt und Therapeut Ruediger Dahlke greift diese Themen der Moderne auf und analysiert die ihnen zu Grunde liegenden Mythen sowie die falschen Weichenstellungen für unsere Gesellschaft. Noch ist Wandel möglich.
Dr. med. Ruediger Dahlke
arbeitet seit über 40 Jahren als Arzt, Autor und Seminarleiter. Mit Büchern von »Krankheit als Weg« bis »Krankheit als Symbol« begründete er seine ganzheitliche Psychosomatik, die bis in mythische und spirituelle Dimensionen reicht. Die Buch-Trilogie »Die Schicksalsgesetze«, »Das Schatten-Prinzip« und »Die Lebensprinzipien« bildet die philosophische und praktische Grundlage seiner Arbeit. Seine »Peace Food«-Buchreihe half dabei, den pflanzlich-vollwertigen Lebensstil populär zu machen. Ruediger Dahlke nutzt Live- und Online-Veranstaltungen, um die Welt der Seelenbilder zu beleben und zu eigenverantwortlichen Lebensstrategien anzuregen. Über seine Plattform Dahlke4you bietet er Fasten-, Detox- und Abnehm-Kuren an.
Moderne Mythen der Konsumgesellschaft
(S. 197-198)
American Way of Life
Über die Finanzmärkte wirkt sich die Globalisierung als eine Amerikanisierung der Welt aus, weite Bereiche der Weltwirtschaft geraten in Abhängigkeit vom US-Binnenmarkt. Aber nicht nur die Wirtschaftswelt ist von amerikanischen Mythen, Entscheidungen, Einflussnahmen und Trends abhängig, Gleiches gilt auch für geistige Vorstellungen, für Konsumverhalten, Moden und vor allem für das Lebensgefühl der Jugendlichen.
Ohne die Macht der amerikanischen Medien zu verstehen, ist es gar nicht mehr möglich, politische Zusammenhänge zu durchschauen. Ohne den US-Starkult zu kennen, kann man die jeweiligen Jugendbewegungen nicht verstehen. Ohne den amerikanischen Materialismus, den als Erstes an einem Menschen interessiert, wie viel Dollar er macht, zu kennen, wird es schwer, unsere heutigen Karriere- und Beziehungsmuster einzuschätzen.
Ohne Hollywood und seine inszenierten und überall vorgeführten Ideale und Idole wird man den herrschenden Körperkult von der Wellness-Welle über Designerdrogen bis zum modernen Schönheitsideal nicht begreifen. Die USA gelten heute als Vorbild für die übrige Welt. Es lohnt sich also, dem Phänomen der weltweiten Amerikanisierung nachzugehen, wenn man die moderne Welt mit ihren Problemen besser verstehen will. Die USA sind tatsächlich ein tolles Land in des Wortes Doppelsinn. Zwischen Traum und Albtraum, aber jedenfalls im Reich der Zukunft und Moderne angesiedelt, lässt es kaum jemanden unberührt.
Die einen wittern in seiner Kommerzkultur das kulturelle Tschernobyl schlechthin. Die anderen erwarten von ihm die Rettung und feiern die New Economy als Universallösung, starren gebannt auf die Jobmaschine, die am laufenden Band neue Arbeitsplätze ausspuckt. Die Kommentare schwanken zwischen Verachtung für die puritanische Prüderie, die bornierte Oberflächlichkeit, die mittelalterliche Unsitte, reihenweise Straffällige hinzurichten und einen großen Teil der schwarzen Jugend hinter Gitter zu stecken auf der einen Seite und Bewunderung für das Selbstvertrauen, die Risikobereitschaft, die Eigenverantwortung und das positive Lebensgefühl der Amerikaner auf der anderen Seite.
Bei der Wahl deutscher Intellektueller zwischen Frankophilie und Anglomanie hat letztere ganz eindeutig das Rennen gemacht und zu einer Idolisierung der USA beigetragen. Die Analyse jener modernen Trends, die das Leben von immer mehr Menschen bestimmen, wird – bevor man sich versieht – zu einer Betrachtung ihrer gemeinsamen Quelle USA. Wenigstens in diesem Punkt sind sich Verfechter wie Verächter amerikanischer Lebensmuster einig. Im Kristallisationszentrum moderner Bilder, in Hollywood, werden nicht nur die Lichtbilder und -gestalten entworfen, die die Jugend weltweit vergöttert, dort ergeben sich auch die Trends und Themen, die – mehr oder weniger unkritisch übernommen – die Welt von der Mode und Geschmacksfragen über die Ökonomie bis zum Militärischen bestimmen.
Nicht nur die alten eu ropäischen Kulturen, aus denen die Vereinigten Staaten von Amerika hervorgegangen sind, lernen jetzt umgekehrt auf allen Ebenen von ihrem Kind und integrieren zum Beispiel immer mehr Amerikanismen in ihren Wortschatz, auch die Menschen in Asien und natürlich in Lateinamerika haben den American Way of Life entdeckt und zu ihrem Lebensstil erkoren. »Von Amerika lernen heißt siegen«, lautet die entsprechende Devise. Dabei übernehmen wir vieles wohl nur, weil es vom Trendsetter USA kommt.
Inhalt
6
Fortschrittsmythen gefährden unsere Zukunft
12
Gewinn- und Verluststrategien
16
Sein Glück finden
16
Organisches und exponentiales Wachstum
20
Masse und Individuum
31
Moderne Teufelskreise und ihre Ursachen
57
Die Einheit allen Lebens
60
Mikrokosmos und Makrokosmos
60
Moderne Sackgassen und Missstände: der Status quo
83
Das planetare Dorf
83
Katastrophenstimmung
84
Die kranke Menschheit
96
Die Jugend von heute in der Krise
99
Sklaverei und Schuldenfalle
102
Moderne Wirtschaftsmythen und ihre globalen Auswirkungen
118
Grenzenlose Kommunikation und Vernetzung
118
Freier Markt
127
Freier Wettbewerb und Gewinnmaximierung
143
Demokratie und die Politik des Geldes
151
Die Gefahren des neoliberalen Systems
166
Die Be-Deutung der Globalisierungsphänomene
180
Fundamentalismus
188
Moderne Mythen der Konsumgesellschaft
198
American Way of Life
198
Die Optimierung des Lebens
218
Unsterblichkeit
245
Die Freizeit- und Fun-Gesellschaft
276
Zeitprobleme
276
Beruf(ung) und Job
282
Die moderne Urlaubsmisere
286
Spiritual Wellness oder Außen und Innen im Einklang
300
Die Suche nach Auswegen
311
Die Zurü cknahme von Projektionen
311
Die Sprache der Urprinzipien verstehen
325
Ein sinnerfü lltes Leben finden
336
Abkehr vom Gr öß enwahn
355
Zeichen der Hoffnung
371
Lust auf Zukunft
372
Alte Wertvorstellungen in neue Werte wandeln
380
Echte Wachstumschancen
383
Das Feld der Zukunft
387
Ausblick
400
Der 11. September 2001 – ein Nachwort
406
Anhang
418
Anmerkungen
418
Literatur
423