: Bianca Iosivoni
: Feeling Close to You
: Lyx
: 9783736311381
: Was auch immer geschieht
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 468
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was, wenn das Game Over gerade erst der Anfang ist?

Teagan hat nur einen Wunsch: endlich raus aus ihrer Heimatstadt und ans College zu gehen. Um das Geld dafür zu sparen, streamt sie nachts online Videospiele. Sie ist so gut, dass sie sogar Parker, den beliebten YouTube-Gamer, besiegt. Der will unbedingt herausfinden, wer die unbekannte Spielerin ist. Obwohl die beiden Tausende von Meilen trennen und sie zunächst nur über Chats und Nachrichten kommunizieren, knistert es schon bald heftig zwischen ihnen. Doch Teagan ist in der Vergangenheit zu oft verletzt worden - und auch für Parker sind Gefühle das Letzte, was er gerade gebrauchen kann. Dennoch können die beiden einander nicht so einfach vergessen ...

'Herzklopfen von der ersten bis zur letzten Seite -FEELING CLOSE TO YOU ist schon jetzt eines meiner Jahreshighlights!'ANABELLE STEHL

DieWAS-AUCH-IMMER-GESCHIEHT-Reihe von Bianca Iosivoni:

1. Finding Back to Us

2. Feeling Close to You



Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geb. 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.

Level 2


Parker

Mittwochabend. Eigentlich hätte ich viel früher mit dem Livestream anfangen wollen, aber mein idiotischer Mitbewohner Cole hätte uns fast alle in die Luft gesprengt. Der Mistkerl hatte nämlich vergessen, den Herd auszuschalten. Wenn Lincoln es nicht rechtzeitig bemerkt hätte, wären wir wahrscheinlich alle in einem riesigenKaboom! draufgegangen. Danke auch, Kumpel. Jetzt klebte mitten in der Küche ein riesiges Blatt Papier am Schrank, auf dem in Sophies Handschrift stand:Wehe, du lässt den Herd noch mal an und tötest uns alle!

Bei der Erinnerung daran prustete ich los. Diese WG war noch chaotischer als ich, und manchmal fragte ich mich, wie es möglich sein konnte, dass wir noch alle am Leben waren. Wenn es nicht der vergessene Herd war, tat sich Sophie in ihrer Tollpatschigkeit wieder weh und musste in die Notaufnahme, Eliza hinterließ ihr angestecktes Glätteisen zusammen mit einer Überschwemmung im Bad, oder einer von uns futterte etwas, das schon ein paar Wochen zu lange im Kühlschrank gelegen hatte. Aber irgendwie funktionierte es – oder wir hatten einfach sehr viel Glück. Bisher war zumindest keiner krepiert, und wir waren alle gesund und munter. Wenn man mal von einigen Nahtoderfahrungen und Besuchen in der Notaufnahme absah.

Inzwischen stank es in der Wohnung nicht mehr so penetrant nach Gas. Ich hatte Zimmertür und Fenster wieder geschlossen und saß am Schreibtisch, das Headset auf dem Kopf und die Maus in der Hand. Auf dem rechten Monitor lief der Chat durch, links hatte ich ein paar Tabs offen und auf dem mittleren war das Game, das ich heute spielte. Ich hatte mich schon ewig nicht mehr in Guild Wars 2 eingeloggt und nach dem Chaos in der WG hatte ich auch nichts für den Stream vorbereitet, also hatten die Zuschauer entschieden. Und jetzt fand ich mich in der PvP-Lobby mit Spielern wieder, die ich alle nicht kannte: BugNight, *RockerGrrrl*, TRGame, Ameisen23, SmugShow und viele mehr.

Ich summte einen neuen Taylor-Swift-Song vor mich hin, bei dem meine beste Freundin Callie sicher die Augen verdreht hätte. Dieses Mädchen hatte einfach keinen Musikgeschmack. Anders als meine Zuschauerinnen. Zu meiner eigenen Überraschung befanden sich genauso viele Frauen wie Männer unter meinen Followern. Cole amüsierte sich immer darüber und behauptete, die ganzen weiblichen Fans wären nicht wegen der Games da, sondern wegen mir. Aber selbst wenn es so wäre – kein Interesse. Ich hatte es einmal mit einem Gamer Girl versucht und mir die Finger verbrannt.

Ich spülte das bittere Gefühl mit ein paar Schlucken Energydrink hinunter. Da. Schon vorbei. Ich hatte weder Zeit noch Lust, um mich in Selbstmitleid zu suhlen. Außerdem lud jetzt die Karte, und ich musste mich auf die anstehende Mission konzentrieren.

Wenige Sekunden später fand ich mich zusammen mit vier anderen Playern an unserem Startpunkt in einer Festung wieder. Meine braunhaarige Norn-Frau mit den blauen Tattoos an den Stellen, die nicht von ihrer Rüstung bedeckt wurden, überragte alle anderen. Ich scannte kurz die Namen meines Teams – wir waren Rot, während die andere Gruppe Blau war. Auch hier kannte ich keinen, aber da ic