: Bianca Iosivoni
: Finding Back to Us
: Lyx
: 9783736302884
: Was auch immer geschieht
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie darf ihn nicht lieben - denn er ist ihr Stiefbruder ...

Als Callie nach langer Zeit in ihre Heimatstadt zurückkehrt, ist der Erste, dem sie dort begegnet, ausgerechnet Keith. Keith, der den Autounfall verursachte, bei dem ihr Vater starb. Keith, den sie nie mehr wiedersehen wollte. Sofort flammen der Schmerz und die Wut von damals wieder auf. Aber auch ein gefährliches Prickeln, das Callie völlig verwirrt. Denn Keith ist nicht nur die Person, die sie am meisten hasst. Er ist auch ihr Stiefbruder ...

'Ein ergreifender Liebesoman, der mich gepackt und berührt hat. Absolute Leseempfehlung.'ZAUBERHAFT BÜCHERWELTEN

DieWAS-AUCH-IMMER-GESCHIEHT< strong>-Reihe:

1. Finding Back to Us (Callie& Keith)

2. Feeling Close to You (Parker& Teagan)



<p>Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geb. 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.</p>

1


Ich würde nie erfahren, was Meghan Trainor mit Marvin Gaye trieb, denn als ihre Stimme ertönte, zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren. Nach einer schier endlosen Runde auf der Rollbahn kam das Flugzeug endlich zum Stehen. Die Leute um mich herum sprangen aus ihren Sitzen, als hätte jemandBombe! gerufen. Am liebsten wäre ich auch losgerannt, nur um hier rauszukommen. Die Enge um mich herum, die vielen Menschen und das seit Stunden kreischende Kleinkind zwei Reihen hinter mir zerrten an meinen Nerven. Meine Finger kribbelten vor Aufregung, während ich meinen iPod in der Jackentasche verstaute. Gleichzeitig nahm ich mir vor, Parker zu fragen, was er sich dabei gedacht hatte, mir diese Playlist anzudrehen. Adele? Sam Smith? Ed Sheeran? Sah ich aus wie jemand, der sein gebrochenes Herz mit kitschiger Musik zusammenflicken musste? Die Girlpower-Lieder, die zwischendurch auftauchten, machten es leider auch nicht besser. Was war aus den guten alten Klassikern geworden? Den Oldies, die ganze Generationen bewegt hatten und noch heute Kultstatus genossen?

In diesem Moment schob sich ein Teenager an mir vorbei durch den schmalen Gang. Aus seinen überdimensionalen Kopfhörern schallte für alle hörbar ein Hip-Hop-Song. Ich stöhnte innerlich. Ich war eindeutig im falschen Jahrhundert geboren worden.

Meine vollgepackte Umhängetasche hielt ich wie einen Schutzschild vor mich, während ich den anderen Passagieren aus dem Flugzeug folgte. Als ich endlich bei der Gepäckausgabe ankam, hatte mein Handy bereits dreimal vibriert. Eine Nachricht von Parker, die ich nach diesem Musikdesaster geflissentlich ignorierte, und zwei von Faye, die mich abholen kommen wollte und bereits vor dem Flughafen auf mich wartete. Ich tippte eine schnelle Antwort, dann steckte ich das Handy weg.

Während sich das Förderband in Bewegung setzte, zog ich mir die Jeansjacke aus und hängte sie über meine Tasche. Im Flugzeug hatte ich gefroren, aber hier reichten mein ärmelloses Kleid und meine braunen Stiefel völlig aus, zumal es draußen noch wärmer sein würde. Ich hatte schon beinahe vergessen, wie heiß die Sommer in Alabama werden konnten.

Die ersten Koffer rollten an mir vorbei. Es war erstaunlich – und erschreckend –, wie viele Menschen sich hier versammelt hatten. Waren sie etwa alle mit mir im selben Flieger gewesen? Ich blickte in erschöpfte und aufgeregte Gesichter, hörte das Summen von Gesprächen und sah zwei kleinen Kindern nach, die im Zickzack an den Leuten vorbeirannten und sich nicht von dem Gefluche eines Anzugträgers stören ließen, der Anweisungen in sein Handy bellte. Nur ein paar Schritte von mir entfernt hatte sich sogar jemand mit Laptop auf den Knien auf sein Handgepäck gesetzt und hämmerte auf die Tastatur ein. Vermutlich sollte ich das Gleiche tun, allerdings mit meinen Mitschriften aus dem Seminar, in dem ich dieses Semester gnadenlos durchgefallen war: Biochemie. Allein der Gedanke daran verursachte mir Magenschmerzen.

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und suchte nach dem dunkelroten Etwas, das mein Gepäck darstellte. Weitere Koffer wurden ausgespuckt und landeten klappernd auf dem Förderband. Lila, schwarz, schwarz, dann ein Saxofonkoffer, den der Mann neben m