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Alles über Garne
Ein kurzer Überblick
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Garnen in zahllosen Faserzusammensetzungen, Farben und Strukturen. Garn gehört zu meinen Lieblingsdingen; einmal habe ich sogar einen Adventskalender mit Garnen zu Weihnachten bekommen! Wenn ich das Garn für ein Projekt auswähle, sind die beiden wichtigsten Faktoren die Faserzusammensetzung und die Garnstärke.
Fasern
Alles kann als Garn verwendet werden – sofern es sich um ein Material mit fortlaufender Länge handelt, das sich verstricken lässt, ist es grundsätzlich geeignet. Garne lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen:
1 •Tierische Fasern
Schafwolle, Alpaka, Mohair und Seide sind Beispiele für Fasern tierischen Ursprungs. Wolle liegt in der Beliebtheit von Strickfans ganz vorne. Sie wird aus dem geschorenen Fell von Schafen gesponnen, ist strapazierfähig und isoliert hervorragend, sodass sie temperaturausgleichend wirkt. Außerdem kann sie Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen: Perfekt für Bommelmützen bei Regenwetter! Wolle kann sich auf der Haut ein wenig kratzig anfühlen, aber die verschiedenen Schafrassen liefern Wolle unterschiedlicher Qualität. Merinowolle wird aus dem Vlies von Merinoschafen gesponnen und ist weicher als die Wolle einiger anderer Rassen.
2 •Pflanzenfasern
Baumwolle, Hanf, Bambus und Leinen sind Beispiele für Pflanzenfasern. Sie wirken nicht allergen und fühlen sich kühl an, sodass sie sich ideal für wärmere Monate eignen. Baumwollgarne sind meine erste Wahl für Sommerstrick.
3 •Synthetikfasern
Polyamid, Polyacryl und Polyester sind Synthetikfasern. Sie sind im Allgemeinen preiswert, gut waschbar und pflegeleicht. Garne daraus sind besonders strapazierfähig und eignen sich daher ideal für Modelle, die jeden Tag verwendet werden, beispielsweise Kissenhüllen und Decken. Manchmal werden Synthetikfasern mit Naturfasern gemischt, um deren Wascheigenschaften und Festigkeit zu verbessern. Synthetische Beimischungen können verhindern, dass Wollgarne sich zu stark abnutzen oder verfilzen.
Zwar mögen synthetische Garne nicht so attraktiv erscheinen wie Naturfasern, aber sie entwickeln sich zur ersten Wahl für Veganer.
Wenn du auf der Suche nach Garnen bist, die nicht aus tierischen Fasern hergestellt werden, oder dir Gedanken über den Verbrauch von Wasser oder anderen natürlichen Ressourcen bei der Herstellung mancher Garne machst, gibt es immer mehr Auswahl an synthetischen Alternativen.
Garnstärke
All die oben erwähnten Fasern werden zu Garnen aus einem oder mehreren Einzelfäden versponnen. Manche Garne werden stärker gezwirnt als andere und bekommen dadurch eine leicht unterschiedliche Qualität, aber grundsätzlich wird ein Garn durch das Verzwirnen aus mehreren Einzelfäden fester, sodass es weniger leicht reißt, wenn man damit arbeitet.
Zwei miteinander verzwirnte Einzelfäden ergeben ein zweifädiges Garn, wenn acht Fäden verzwirnt werden, entsteht folglich ein achtfädiges Garn. Die Garnstärke wird durch die Dicke der Einzelfäden und nicht durch deren Gesamtzahl bestimmt. Ein vierfädiges Garn ist daher nicht zwingend dicker als ein einfädiges, aber im Allgemeinen gilt: Je weniger Einzelfäden, desto feiner ist das Garn. Ich liebe superdicke Dochtgarne aus langstapeligen, feinen Fasern, und einige Modelle in diesem Buch sind aus dem farbenfrohen Chunky-Garn von Made With Love gearbeitet. Damit sind deine Projekt im Nu gehäkelt.
Auch wenn ich gerne mit voluminösen Garnen häkle, weil die Arbeit so rasch wächst, eignen sie sich doch nicht für jedes Projekt. Jedes Garn entspricht einer bestimmten Stärke, die sich auf seine Fadendicke bezieht. Das beginnt bei superfeinen Lacegarnen und reicht bis zu extradicken Jumbogarnen. Die Einteilung in Standard-Garnstärken durch den amerikanischen Craft Yarn Council hilft allen, die häkeln, das richtige Garn auszuwählen, damit jedes Projekt gelingt.
Double-Knitting-Garne (DK oder Worsted) liegen von der Stärke her in der Mitte des Spektrums und werden oft für Mützen, Schals, Pullover und zahllose andere Projekte verwendet, weil man die einzelnen