Es ist einer dieser Tage, an denen unsere Eltern meinen Bruder und mich zu den Großeltern bringen. Sie haben ein Haus, einen Garten, Holzscheunen, Apfelbäume zur Straße hin. Ich bin nicht gern da. Die Großmutter schreit, man dürfe die Äpfel nicht einfach so essen, auch wenn sie am Boden liegen. Sie schreit oft. Zum Essen stellt sie eine große Pfanne auf den Tisch, die Kartoffelpuffer triefen vor Fett. „Fresst“, sagt die Großmutter. Ich habe mich an das Wort längst gewöhnt, weiß, dass hier alles aufgegessen werden muss, egal wie. Die Großmutter sieht es nicht gern, wenn etwas übrig bleibt vom Essen. Ein „Es schmeckt mir nicht“ überhört sie jedes Mal. Ich verstehe nicht, warum. Ich esse die Kartoffelpuffer, den Speck, das mit Schmalz bestrichene Schwarzbrot. Ich esse und schweige und sage meinen Eltern immer wieder, dass ich dort nicht hinwill. „Es sind deine Großeltern“, sagen die Eltern und fahren mit uns wieder hin. Die Cousinen sind da, die Tanten, die Onkel. Sie sitzen am Tisch, sie lachen, manchmal streiten sie. Erwachsenenzeugs. Ich fahre mit meinem grünen Fahrrad die Straße am Haus der Großeltern entlang. Die grünen Äpfel lasse ich aus Unbehagen irgendwann unbeachtet im Garten liegen.
Bei den Großeltern muss alles erfragt werden. Darf ich das? Kann ich dies?